Wenn wir spazieren gehen, ist bei 5-10 Hundebegegnungen immer einer dabei, bei dem richtig Terz gemacht wird. Muss nicht mal meiner involviert sein.....Also, ich muss muss mich eigentlich nur ne halbe Stunde auf den Balkon setzen und höre alle paar Minuten tierisches Gekläffe aus irgend einer Richtung.
Das Blöde ist, das kriegt man kaum raus, wenn einmal so ein "Hasshund" ausgemacht wurde. Das geht auch nicht mit Knurren los, da wird gleich unbändig gekläfft. Ich mache mir da wirklich Gedanken, weiß aber bei den 2-3 Strategen nicht, die mein Sam nicht ausstehen kann, warum das so ist.
Große, schwarze Hunde machen ihm scheinbar Angst - da regt er sich auch auf, wenn er die nie vorher gesehen hat.
An der Leine kläfft er auch schon mal, wenn auf der anderen Straßenseite ein Pinscher läuft, der sich scheinbar sicher fühlt und dann so tut, als sei er 3m groß....das kann er auch nicht ab. Ansonsten interessieren ihn kleine Hunde eigentlich nicht, je größer, je lieber.....besonders Weibchen.
Manches ist wohl schon schief gelaufen, als Sam noch Welpe war und ich womöglich damals um einige Hunde hier lieber einen Bogen gemacht habe - und wir die trotzdem immer wieder treffen.
Ich finde auch, ein Hund muss ja nicht alle anderen Hunde mögen.....Ich meine, schön wär´s, aber wenn es eben nicht so ist, ist es auch keine Katastrophe.
Klar, das mit den Menschen ist ne andere Sache. Sam ist da schon so "raffiniert", der guckt mich erwartungsvoll an (Leckerli?), wenn er mal jemanden NICHT angeblafft hat - wobei er natürlich vorher schon gespürt hat, dass ich davon ausgegangen bin, dass gleich sowas in der Art passiert. Ist schon ein wenig schräg.
Letztens hat er einen Jogger angebellt und wollte den anspringen. In diesem Fall bin ich leider nicht davon ausgegangen, weil er mit seiner Freundin rumgetobt hat und ihn normalerweise nicht interssiert, was um ihn herum vorgeht. Der Typ meinte todernst: Das nächste Mal ist er dran!! Boah.....Wenn der sich so stark fühlt, frage ich mich, warum er dazu noch drohen musste?
Gestern wollte er ein riesiges Rind wohl zu seiner Herde bringen, das stand separiert auf einer Wiese neben den anderen.....kann auch sein, dass es die Lücke im Zaun genutzt hat.....Jedenfalls hat das Rind mit den Hinterbeinen ausgeschlagen und Sam ist geflüchtet, bzw. ich musste 3x lang pfeifen - sonst kommt er bei 1x!!
Sonntag würde ich gern mal mit unserer ehemaligen Hundetrainerin eine Hundewanderung mitmachen, wär schön, sich mit den Leuten auszutauschen, nach ein paar Monaten. Ich wette aber, Sam wird dort wieder vorbildlich sein und keiner glaubt mir meine Storys.....vermutlich wird er sogar an der Leine bei Fuß gehen....
Zum Lernen von anderen Hunden: Sam´s Freundin ist ziemlich ruppig, wenn die toben, dann rennt die hinter ihm her und versucht ihm immer in´s Ohr oder so zu beißen. Die kommt auch angelaufen, wenn ich Sam 3x rufen muss, um ihn noch zu bestrafen, dass er nicht gehört hat! Das ist ja auch noch nachvollziehbar. Aber die Hündin ist 3 Jahre älter als er und wir kennen uns, seit Sam ein halbes Jahr alt ist, also noch relativ klein war. Jetzt ist er größer als die und wehrt sich auch, wenn sie ihn angeht. Das ist zwar immer noch spielerisch, aber ich habe Sorge, eines Tages wird das ernst.....(Ist ja auch blöd - für die Hunde ist es immer ernst!)
Ich hatte schon mal so einen später relativ dominanten Rüden. Zuerst im Tierheim war der peinlich, hat sich vor jedem Hund auf den Rücken gelegt (Dackel/Terrier)....Später bin ich mal in ein Haus gezogen mit einer Rhodesian Rideback Hündin. Beim ersten Besuch wegen Wohnung mieten, meinte die alte Dame: Ach, kommen sie rein (Grundstück), Susi!!!!....ist ganz lieb.....Und dann stürtze die sich auf meinen Hund!!! Ich bin dann trotzdem dort hingezogen.....irgendwie ging das dann. Bis auf dass Susi meinen Scotty zuerst überall weggejagt hat. Am Ende hat mein Scotty dann unter DEREN Küchentisch gelegen und Susi guckte doof. Ich konnte da keine Rangkämpfe oder sowas beobachten, außer, dass die beide am Gartenzaun dann zusammen Rabbatz gemacht haben. Aber diese Entwicklung kann ich im Grunde bis heute nicht wirklich nachvollziehen. Vielleicht gibt es unter Hunden eine Kommunikation, die wir dann doch nicht begreifen? Dieser Hund war auch richtig lieb und hat mit meinen Kindern alles mitgemacht. Mit 2 Jahren bekamen wir ihn, und er wurde ca.14 Jahre alt, war wirklich ungemein liebenswert. Aber Leute mit Kampfhunden haben die Straßenseite gewechselt, wenn wir ankamen, der hatte irgendwas total Dominantes später an sich. Der hat nicht wie Sam wild rumgekläfft, der hat sich einfach nur stark gefühlt, vermute ich.....
Einmal habe ich ihn in späten Jahren schnappen sehen und war sehr besorgt, mein einjähriger Enkel hat ihm nämlich immer am Schwanz gezogen. Also, er hat nur in die Richtung geschnappt, nicht zugefasst.
Trotzdem besorgniserregend. Und ich habe die mal allein gelassen - nicht wirklich, ich stand hinter der Tür - und mein Enkel gleich auf den Hund zu, ich auf dem Sprung.....Mein Hund hat sich hinterm Schrank verkrochen und NICHTS gemacht! Natürlich hab ich die trotzdem nie zusammen allein gelassen. Aber stolz war ich auf meinen Scotty da schon!
Und da Scotty völlig durchgeknallt aus dem Tierheim kam, ich manchmal echt verzweifelt war, weil er so verrückt war, und dann doch so ein toller Hund wurde, denke ich, dass fast jeder Hund eine Chance bekommen sollte, sich zu sozialisieren. Man muss da nur Geduld haben.