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Warum werden Aussies immer grösser?

Dabei
31 Okt 2012
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#1
Vorweg: Ich möchte hier keine Grundsatz Diskussion anfangen. Jeder Hund ist für seinen Menschen genau richtig wie er ist und wird geliebt - das sollte nicht durch häufig verwendete Worte wie "Showberge" oder sonstige abfälligen Bermerkungen herabgesetzt werden. Ich bin für den Erhalt einer Arbeitslinie, doch lege für mich selbst keinen Wert darauf einen Hund aus einer reinen Arbeitslinie zu haben. Gesundheit ist mir wichtig und ein prinzipelles einhalten der Standards - und ich glaube da gibt es sehr viele Aussie Züchter die sich wirklich viele Gedanken machen, egal aus welcher Richtung.

Mich interessiert das rein aus züchterischen Gesichtspunkten und mir ist schon klar dass dies ein Thema aus der Showlinie ist.

Wenn ich mir Emma's Pedigree ansehe (hab mir mal die Mühe gemacht alle Fotos aus dem Internet rauszusuchen und möglichst weit zurückzuverfolgen) dann sehe ich wie die Hunde immer grösser und heller werden. Da Emma auch Vorfahren mit Arbeitstiteln im Pedigree hat kann man gut erkennen dass sich früher die Hunde mit Schönheitstiteln und Arbeitstiteln nicht so extrem unterschieden haben und um so weiter in die Gegenwart die Unterschiede immer grösser wurden.
Genauso sieht man förmlich wie die Hunde insgesamt immer heller werden.

Da drängt sich für mich die Frage natürlich auf warum die Aussies immer grösser und heller werden? Ist das züchterisch gewollt, dass man die Rasse grösser macht? Und wenn ja, warum?
Oder "passiert" das einfach, weil die Grösse nebensächlich wird gegenüber dem sonstigen Aussehen? Und ist es so dass sich die Grösse genetisch immer durchsetzt? Also ich hab den Eindruck dass jede Generation noch 2 Zentimeter zulegt?
Und wie entsteht es dass die Rasse insgesamt immer heller wird? Hat das mit dem Merle Gen zu tun?

Da ich ja schon finde dass Rassestandards Sinn machen und es fällt mir natürlich auch auf wie gross teilweise die Aussies schon sind die wir treffen, die Rüden kratzten am Standard oder schießen darüber hinaus (hab den unten mal eingefügt.) Allerdings muss ich gestehen dass ich vermute dass "reinrassig" für viele heißt = Muttertier hat irgendwie ausgesehen wie ein Aussie.

Und ich hab ja schon geschrieben, dass Emma immer wieder als Mini Aussie eingeordnet wird - was ich richtig lustig finde, da die mit über 8 Monaten eh schon 50cm gross ist. Doch klar, wenn man die neben den 65cm Rüden stellt, der eher an einen Berner Sennenhund erinnert, dann schaut die echt klein und fast schon drahtig aus. :D

Also ich würde mich freuen wenn mir das jemand ohne grosse Emotionen erklären, es würde mich so rein in Theorie interessieren welche Gedanken da von manchen Züchtern dahinterstecken oder ob da einfach Aussehen vor Grösse geht - oder ob das nun mal die "normale" Entwicklung ist, so wie wir Menschen auch immer grösser werden und man da eher bewusst gegensteuern müsste.

Danke im voraus :)



Auszug aus dem Rassenstandard:

Bevorzugte Höhe im Widerrist ist für

Rüden 50,8 cm – 58,5 cm (20-23 inches);
für Hündinnen 45,7 cm – 53,4 cm (18-21 inches),
jedoch sollte Qualität nie der Größe geopfert werden.
 

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Dabei
11 Nov 2012
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#2
Tja, warum das so ist, ist leicht zu beantworten. Frueher wurde nicht verpaart wer besonders schoen war, sondern wer besonders gut arbeiten konnte. (welche "Arbeit" jetzt auch immer), heute wird verpaart wer besonders "schoen" ist und eben moeglichst hell. Denn die meisten Kaeufer wollen keine dunklen Hunde. Hell ist freundlich und froehlich, Merle ist zudem auch noch schick und welcher "Showlinienzuechter" macht wirklich noch Verpaarungen wo keine Merlefarbigen Welpen fallen koennen? Das ist die Minderheit, denn Merle und Hell verkauft sich deutlich besser als dunkle und eben solid farben.

Ich habe einen Black Tri Rueden ohne weisse Abzeichen im Gesicht und die Leute meinen wirklich der schaut duester, dunkel oder unheimlich aus, dabei ist er wirklich ein Schaf. Die meisten Zuechter bleiben auch immer recht lange auf ihren Black Tri Rueden die dunkel sind, sitzen. DAS will der Kaeufer nicht haben. Hell und Freundlich soll das Tierchen aussehen.

Die Groesse haengt mit dem Showtyp zusammen. Mehr Masse, mehr Fell, mehr Hoehe, der Hund wirkt imposanter und raeumt auf Shows mehr ab. Ist einfach so und dann der Nachsatz im Standard "Qualitaet sollte nie der Groesse geopfert werden". Ploetzlich sind viele grosse Aussies, sooooo wichtig und so qualitaetsvoll, das sie dringend in die Zucht muessen und schon schiessen die Rueden ueber 60cm hinaus. Damit einher geht auch Gewichtszunahme und ich habe leider schon Aussierueden gesehen die 35kg wiegen. Ich frag mich immer wie ein solches Schlachtschiff noch irgendwie flink, agil und wendig sein soll.
Na ja, es gibt ja schon Aussierueden, denen das Brustfell gekuerzt werden muss, weil sie sich sonst da drauf treten.

Also vieles bestimmt der Kaeufer und der Zuechter mit. Aussies waren immer nicht so ganz klein und leicht, sondern durchaus Knochenstark, aber mehr als 25kg und eben die 58cm sollte ein Ruede einfach nicht mitbringen. Sonst wird er zu schwer um lange und ausdauernd zu arbeiten. Mit ca. 30 kg, den ganzen Tag zu springen, zu rennen bei dem Gebaeude was der Aussie mitbringen und haben sollte, das ist einfach nciht gesund.

LG
 
Dabei
11 Nov 2012
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#3
ganz einfach, das ist eben die Mode! Die Hunde sehen heutzutage so aus, wie es die Mode vorschreibt, und damit der Käufer.
Ich denke, es ist nicht mehr und nicht weniger als das.
Aussies sind mittlerweile Familienhunde, die zum Großteil nicht mehr dazu dienen, gearbeitet zu werden. Sondern sie sind in erster Linie Familien-Nebenherlauf-Hunde, die mal ab und an ein bisschen über Hürden hüpfen, ein paar Bällchen holen und ansonsten gut ausschauen auf dem Familienfoto.
Klingt vielleicht hart, aber so ist es in meinen Augen sehr oft.
Die Optik diktiert den Markt. Und viele wollen einfach gemütliche, nette Plüschhunde. Hell = freundlich, und groß = aktiv, aber nicht ZU aktiv und drahtig/quirlig.
 
Dabei
31 Okt 2012
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#4
Die Groesse haengt mit dem Showtyp zusammen. Mehr Masse, mehr Fell, mehr Hoehe, der Hund wirkt imposanter und raeumt auf Shows mehr ab.
LG
Danke Hudson für die gute, klare Erklärung, besonders der oberer Satz erklärt für mich persönlich einiges. Das konnte ich mir nämlich nicht wirklich erklären, weil es ja viele Rassen gibt die immer kleiner und kleiner gezüchtet werden. Doch anscheinend gibt es halt bei Show die Tendenz zu "klein und süss" oder "massig und imposant".
Diese "Gesamterscheinung" ist auch das was mich wundert. Also mir war damals egal ob Emma hell / dunkel ist, doch ich wollte unbedingt einen wendigen Hund - diese Bewegung eines Hütehundes, das fasziniert mich schon seit meiner Kindheit und darauf lege ich Wert. Schade dass für manche Züchter das hinter anderen Themen zurückstellen und manchmal zu sehr in ein extrem kippen.

Das mit hell / dunkel kann ich jetzt aus meinen Umkreis nicht bestätigen, doch vielleicht ist das jetzt nicht repräsentativ. Emma war auf alle Fälle die letzte aus dem Wurf und das als einzige Merle und sehr viel heller als ihre Geschwister. Vielleicht war sie vielen zu hell - mir egal, ich liebe sie so wie sie ist :eek:

Auch wenn ich oft zu hören bekomme wenn wir aus dem Wald / Schlammbad zurückkommen "ach Du liebe Güte, die muss man sicher oft baden" :D
Ich sag dann immer, Emma ist selbstreinigend - sobald wir die Wohnung betreten fällt der Schmutz wie magnetisch ab... :D

Also Danke nochmal Hudson, hat mir weitergeholfen!
 
Dabei
31 Okt 2012
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#5
@Jenny:
Natürlich war mir das mit dem Modehund etc. schon bewusst, was mich verwundert hat war halt dass andere Rassen bewusst kleiner gezüchtet werden (also das umgekehrt und genauso so schlimm wenn man es übertreibt). Insofern hat mich einfach interessiert warum es beim Aussie in die grössere Richtung geht. Klar gibt es auch die TeeCup Aussies - wo es eh immer noch kleiner und putziger wird.
Irgendwie schade dass man nicht gewisse Dinge einfach mal so lassen kann - also immer "besser" und noch "besser".

Dass man den Hund in der Zucht manchmal dem Wesen nach selektiert, um damit auch einen anderen Lebenstil gerecht zu werden, finde ich persönlich nicht schlimm. Nicht jeder "Familienhund" fristet ein Dasein als Plüschhund - klar gibt es die auch - in meiner Gegenden sind das oft die Labradore. Doch ich glaube schon dass sich viele Menschen Gedanken machen über ihren Hund und versuchen dem gerecht zu werden. Sehr viele haben auch echt Spass daran mit den Hunden aktiv zu sein und ihrem Ursprung gerecht zu beschäftigen.
Was mich stört ist das mittenunter total wegkippen in ein anderes Extrem, dann wäre es nämlich auch keine Rasse mehr für mich. Ich bin aber guter Dinge dass es gerade beim Aussie wirklich gute Züchter gibt, denen die Rasse wirklich am Herzen liegt.
 
Dabei
3 Feb 2013
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#6
Hallo Yukiko,

ich habe da eigentlich gegenteilige Erfahrungen. Mein Aussie-Rüde Sirius ist 10 Jahre und mit 61 cm Schulterhöhe und 27 km sehr groß. Sein Vater (persönlich gesehen) hatte eine Schulterhöhe von ca. 55 cm und die Mutter 52 cm. Alle Rüden aus diesem Wurf (kenne allerdings nur zwei persönlich) sind auch überdurchschnittlich groß, während die Hündinnen mit 51 cm völlig im Rahmen bleiben.
Nachdem vor 10 Jahren in unserem Wohnbereich die Aussie sehr selten waren, habe ich mir was die Größe betraf wenig Gedanken gemacht. Allerdings gibt es in den
letzten Jahren immer mehr Aussie, welche alle deutlich kleiner sind. Auch die Aussies von Sirius Züchterin sind inzwischen deutlich kleiner. Hier bewegt sich der
Durchschnitt bei Rüden so um 53 - 55 cm Schulterhöhe. Daher habe ich den Eindruck gewonnen, dass der Trend bei den Aussies allgemein hin zu kleineren Hunden geht -
auch in Hundeshows (jedoch bin ich hier kein Experte).

Mein zweiter Rüde, derzeit 7 Monate und im Wachstum, wird mit Sicherheit kleiner bleiben. Man muß allerdings dazu sagen, dass Lion auch um einiges wendiger
und schneller ist als Sirius. Sirius ist kein langweiliger Hund aber in seiner Art deutlich bedächtiger - jedoch extrem ausdauernd und arbeitsfreudig.

Was die Farben betrifft - da magst Du recht haben. In Gegenden, welche nicht gerade hundefreundlich sind, hast Du mit einem hellen, bunten Hund sicher nit
weniger Vorurteilen zu kämpfen als mit einem schwarzen Hund.

Dies sind allerdings meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen, vielleicht gibt es hier einige Züchter, die meine Eindrücke von einer anderen Seite beleuchten
können.

Viele Grüße
Ruth mit Sirius und Lion
 
Dabei
24 Jan 2008
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#7
Also meine 3 Mädels sind ja alle Zwerge mit 48- 49 cm wobei Phoebe aus dem B-Wurf ja mit 52 cm bei 48 cm Mutter und 53 cm Vater etwas aus der Art geschlagen ist .
Leiderist es ja so das ich auch des öfteren im Showring gerade bei den Rüden ware Riesen-Fellberge sehe .Bei Shows wird ja auch nicht nachgemessen .
Mir gefallen sowieso die sogenannten Powder Merles nicht so wirklich -ich steh ja eher auf die großen dunklen Platten bei Merles.Aber wie bei allem über Geschmack läßt sich ja bekanntlich nicht streiten .
Ich guck schon auch in meiner Zucht ,das die Hunde möglichst nicht über denStandard rausschießen ,denn mich stört dieser Satz :Qualität nicht der Größe zu opfern ,schon sehr denn der ist mir einfach zu schwammig.Es gibt kaum eine Rasse die soviel Spielraum für Variablen läßt wie beim Aussie von daher sehe ich 7 cm als Größenspielraum völlig in Ordnung und ausreichend .Wir brauchen weder 42 cm Zwerge noch 65 cm Riesen in der Zucht .
 
Dabei
31 Okt 2012
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#8
Danke Ruth, ist interessant auch mal etwas anderes zu lesen. Mir ist ja auch nur in meiner Umgebung aufgefallen bzw. hier im Forum erwecket es mir auch den Eindruck bzw. ist das hier immer mal wieder unterschwellig Thema.

Und genau was Du beschreibt finde ich so interessant - wie kann aus einem 55cm / 52cm Verpaarung ein so grosser Hund herauskommen und wie weit kann man sowas als Züchter überhaupt "steuern"? Ich hab wo gelesen das die Grosseltern auch eine grosse Rolle spielen... Ich finde das total interessant.
Vielleicht ist das auch alles ganz normal, also dass Hunde mal grösser mal kleiner sind. (Also wenn man Hunde mit einem normalen Mittelmass nimmt.)

Das mit den der Farbe und Wirkung stimmt schon. Ich hab mal fürs Fernsehen einen Bericht über Blindenhunde geschnitten und die Ausbilderin meinte auch sie nehmen lieber schwarze, braune Labradore - weil die mit den hellen Labradoren haben das Problem massiv dass jeder den Hund antapscht und wenn der Arbeiten muss ist das natürlich kontraproduktiv. Heißt nicht dass die dunklen davor komplett geschützt sind.
Doch gerade deswegen dachte ich halt, es gleicht sich eh wieder aus - manche wollen ja gerade Hunde die nicht so freundlich wirken.

Mich würde mal interessieren ob darüber irgendwelche Fakten / Statistiken gibt - also Grösse / Anzahl der Merle / Farbverteilung. Oder ob das alles subjektive Wahrnehmung ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
31 Okt 2012
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#9
Bei Shows wird ja auch nicht nachgemessen .
Vielen Dank, Birigt- schön etwas von einer Züchterin selber zu erfahren. (Noch dazu wo ich ja Blue sooo hübsch finde.) Also der Satz oben haut mich schon mal um... Hätte ich nie gedacht das soetwas nicht als esentiell angesehen wird.

Ich finde den Satz auch heftig "Qualität nicht der Grösse zu opfern", dachte mir aber unter Züchter ist "Qualität" wo definiert. Das es wirklich ein schwammiger Begriff ist, finde ich schon krass.
Übrigens hab ich oben die Quelle für den Rassenstandard vergessen: http://www.aussie.de/australian-shepherd/standard-rassestandard/

Also Danke nochmal, war sehr interessant zu lesen.
 
Dabei
16 Mrz 2010
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#11
Für mich ist der Satz im Standard "Qualität nicht der Größe zu opfern" eindeutig ein Überbleibsel aus der Zeit, als Aussies überwiegend noch Arbeitshunde waren und nach Leistung gezüchtet wurde. Natürlich ist das schwammig und bietet einen Spielraum ;)

Warum werden Aussies immer größer?
Generell finde ich persönlich nicht, dass Aussies immer größer werden. Es mag immer ein paar Exemplare geben und gegeben haben, die größer als der Standard ausfallen (auch wenn die Elterntiere nicht riesig sind), das liegt vermutlich zum einen an der Genetik, also an den ganzen Vorfahren und evtl. auch an der besseren Ernährung heutzutage.
 
Dabei
24 Jan 2008
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#12
Die Endgröße ist ja genetisch vorgegeben -hat also nichts mit der Ernährung zu tun . Meines Erachtend gab es schon immer Ausreißer hüben wie drüben (Groß oder klein) Für mich stellt sich aber eher auch die Frage was die Ausreißer in der Zucht zu suchen haben .Für meine Begriffe gehört ein zu großer Aussierüde der sagen wir mal 3 cm über normal ist nicht in die Zucht denn auch mit kleinen Hündinnen kann es weitere Riesen geben und so setzt sich das fort .Heute sagen wir noch na ja was sind schon 3 cm -aber in 10 Jahren ?Sag ich da dann mal locker ,na ja was sind schon 8 cm ?
Große Rüden mit kleinen Hündinnen zu verpaaren sehe ich außerdem auch als sehr gefäurlich für die Hündin an .Sehrkleine Aussies wiederum ,wenn man unbedingt züchten möchte ,kann man ja dann bei den Minis ansehen .
Wenn aus meiner Zucht einer übers Ziel hinausschießt ,und das ist für mich alles was über 58 cm ist ,wird definitiv nicht zur Zucht eingesetzt ,solange es in meiner Macht steht ,natürlich. :rolleyes:
 
Dabei
16 Mrz 2010
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#13
Die Endgröße ist ja genetisch vorgegeben -hat also nichts mit der Ernährung zu tun .
Zum größten Teil, ja, aber ich denke, auch die bessere/hochwertigere Ernährung im Gegensatz zu früher spielt natürlich bei der langfristigen Größenentwicklung eine Begleitrolle ;)

Zu allem anderen, ja stimmt, allerdings kenne ich jetzt selbst keinen Deckrüden, der größer ist als vom Standard erlaubt, zumindest laut der Größenangabe vom Züchter ;)
 
Dabei
31 Okt 2012
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#14
Ich denke schon auch das Ernährung eine nicht unwesentliche Rolle spielt - zumindest beim Mensch ist es ja erwiesen. Da spielen so Dinge wie Ernährung, Gesundheit einer Bevölkerung, Bevölkerungsdichte, Kriege, BIP etc hinein. Es gibt Studien darüber wie sich das langfristig auf die nächsten Generationen auswirkt. Allerdings ist natürlich Genetik da noch immer der Hauptfaktor - aus Japaner werden auch nicht plötzlich Holländer.

http://de.wikipedia.org/wiki/Körpergröße

Danke noch mal dass ihr euer Wissen, Erfahrung teilt - für mich ist das sehr spannend zu lesen!
 

KON

Berliner Schnauze
Dabei
22 Mrz 2011
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#15
Nur noch eine kleine allgemeine Anmerkung:
Es ist schon richtig, dass das Genmaterial in gewisser Weise fest ist, aber trotzdem die Gene im Laufe des Lebens sich verändern. Da wurde viel bei eineiigen Zwillingen geforscht, wo aus dem unterschiedlichen Lebenswandel ersichtlich wurde, dass sich auch das Genmaterial verändert hat. Man hat mittlerweile auch festgestellt, dass die einzelnen Gene in verschiedenen Stadien sich befinden können und äußere Einflüsse diese Stadien indirekt beeinflussen bzw. das Zusammenspiel verschiedener Gene zu bestimmten Kettenreaktionen führen. So gibt es grundverschiedene Erbkrankheiten auf demselben Gen, die auftreten je nachdem ob das Gen aktiv oder inaktiv ist.

In punkto Nahrung gab es eine Untersuchung zwischen Zwillingen, wo der eine Teil streng vegan gelebt hat und der andere sehr gerne Fleisch aß. Das hatte schon erheblichen Einfluss auf das Genmaterial und durchaus auf das äußere Erscheinungsbild. Daher kann das neuartige Hundefutter schon ein Faktor bei der Größe sein.
 
Dabei
11 Nov 2012
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#16
ähm, sorry, aber über welche Zeitspannen reden wir hier denn? 15-20, vielleicht 30 Jahre?
In so einem kurzen Zeitraum wird sich sicherlich nichts natürlich durch äußere Einflüsse wie Futter usw. verändern. Wir reden hier von HundeZUCHT und nicht von natürlicher Veränderung des Phänotyps einer Art.
Das einzige was sich verändert, ist der Geschmack der Käufer und der ist es, der die Optik der Zuchthunde prägt.
Eine Show zB ist eine reine Verkaufsveranstaltung. Dort werden die Zuchttiere vorgestellt und es wird ein Schönheitsideal bewertet. Dieses Ideal ist doch das Abbild dessen, was der Käufer bevorzugt. Würden die Käufer die großen, bunten Aussies mit möglichst viel Weiß nicht bevorzugen, so wären diese auch nicht so erfolgreich in der Zucht bzw. im Showring.
 
Dabei
16 Mrz 2010
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#17
Eine Show zB ist eine reine Verkaufsveranstaltung. Dort werden die Zuchttiere vorgestellt und es wird ein Schönheitsideal bewertet. Dieses Ideal ist doch das Abbild dessen, was der Käufer bevorzugt. Würden die Käufer die großen, bunten Aussies mit möglichst viel Weiß nicht bevorzugen, so wären diese auch nicht so erfolgreich in der Zucht bzw. im Showring.
ok aber es richten ja immer noch die Judges, und nicht die Käufer ;)
 
Dabei
11 Nov 2012
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#18
klar, aber manchmal fragt man sich doch, nach welchen Kriterien da gerichtet wird. Der Standard kann ja offensichtlich sehr breit ausgelegt werden. Ich bin der Meinung, es ist kein Zufall, dass das, was vorne platziert ist auch das ist, was sich am besten verkauft :D Damit will ich keinem Richter was unterstellen. Aber dieses Phänomen erklärt sich meiner Meinung nach so, dass das Idealbild eines Zuchthundes von den Vorlieben der Käufer geprägt ist.
 
Dabei
31 Okt 2012
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#19
Ich weiss nicht, Jenny, aus Deinen Beiträgen klingt soviel Wut und Frust raus... Das ist eigentlich genau das was ich vermeiden wollte, dass das Thema so unglaublich emotional wird - und ich weiss es sehr zu schätzen dass alle anderne Beiträge wirklich interessant und auf Tatsache, Erfahrungen basieren.

Ich hab keinen Zeitraum festgesetzt und klar kann sich Genetik innerhalb kürzerster Zeit verändern - KON führt das doch sehr klar auf, welche Einflüsse das beim Menschen bezieht. Gerne kannst Du andere Quellen dazu liefern, es geht mir ja um einen Erfahrungsaustausch. Mich interessiert ja das Thema.

Und so Verallgemeinerungen von Shows, Züchtern und was DIE Käufer wollen finde ich einfach ein wütendes Treten in jede Richtung.
Das ist auch der Grund warum mich das Thema so interessiert, ich möchte mal wissen was ist dran und wie stark ist die Veränderung wirklich, was sind die Ursachen... etc.
 
Dabei
16 Mrz 2010
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#20
Also ich glaube nicht, dass die Käufer große Aussies generell bevorzugen und deswegen gezielt "groß" gezüchtet wird, der Trend geht doch momentan mM nach sogar sehr zum Mini Aussie.
Wer einen großen Hund möchte hat eigentlich genug andere Rassen zur Auswahl, da muss man nicht auf eine Maxi-Form von einem ursprünglich mittelgroßen Hund zurückgreifen.
 
Dabei
24 Jan 2008
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#21
Mmh-also was die Shows anbelangt ,kann ich natürlich einige verstehen die so ein bischen die Contraposition haben .Da ich ja nun selbst hautnah miterlebe was manchmal so abläuft ,kann ich euch versichern das so manch ein Allgemeinrichter auf einer VDH Show schonmal nicht unbedingt mit dem Rassestandard genau vertraut ist .
Auch sehrwohl was Farben oder auch Körperbau anbelangt .Da schickt ein Portugiese einen Rüden aus dem Ring und bezeichnet ihn als Border Collie(wohlgemerkt einer mit ner CASD Ahnentafel)oder ein anderer fragt mich allen Ernstes warum man schwarze Hunde züchtet(eine BlackBi Hündin mit wenig weiß) ,weil doch die Aussies so hübsch bunt sind .
Eine Holländerin die war mal richtig prima ,fragte mich nach der Größe eines Hundes ,und hat dann bestimmt 5 mal gesagt ,ein toller Hund nur etwas groß (der war übrigens wirklich 60cm eingemessen) und sie hat ihn dann auf den 2.Platz gestellt.
Aber ich kenne auch die andere Variante -eines nur 53 cm Rüden der schon alles gewonnen hat was gibt -im In und Ausland bei VDH und ASCA hat er auf den Nationals den Winnersdog gemacht-gibts alles,grins.
Ernährungsbedingt sehe ich eher ein unterschiedliches Wachstum .Meinen ersten Wurf hab ich ja noch mit Trofu ernährt -die sind viel schneller gewachsen als die Barfwürfe .Sicher haben gewisse Entwicklungen des Hundes auch was mit Ernährung zu tun aber da ja nun das Genom bei Hunden aufgeschlüsselt ist ,sehe ich es für mich als erwiesen an ,das die Endgröße doch genetisch bestimmt wird und nur der Weg dahin unterschiedlich sein kann durch Ernährung ,Umwelt Bewegung u s w
Aber falls jemand was schriftliches für mich hat ,was das wiederlegt ,gerne her damit ,ich bin da über Aufklärung sehr dankbar.
 
Dabei
11 Nov 2012
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#22
Ich weiss nicht, Jenny, aus Deinen Beiträgen klingt soviel Wut und Frust raus... Das ist eigentlich genau das was ich vermeiden wollte, dass das Thema so unglaublich emotional wird - und ich weiss es sehr zu schätzen dass alle anderne Beiträge wirklich interessant und auf Tatsache, Erfahrungen basieren.
so sollte es nicht rüberkommen. ich habe nur meine Sicht erklärt. Und ich bin nun mal der Meinung, dass "der Käufer" sehr viel Einfluss auf die Entwicklung einer Rasse hat, vielleicht ohne dass es offensichtlich ist, aber es scheint so zu sein. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt. Aber ich denke eben, dass man diesen Aspekt nicht vernachlässigen sollte. Hudson hat es ja auch schon ausgeführt. Die Züchter mit sehr dunklen Hunden im Wurf bleiben teilweise auf diesen Hunden sitzen bzw. verkaufen sich diese offensichtlich schlechter. Was ist denn langfristig die Folge davon? Was die Größe anbelangt, ja, es geht in beide Richtungen ins Exreme. Aber auch hier ist es maßgeblich die Nachfrage, die diese Tendenzen entstehen lässt. Man will entweder was besonders Imposantes, oder eben etwas für die "Handtasche".
 
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31 Okt 2012
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#23
Von Shows hab ich überhaupt keine Ahnung, allerdings glaub ich einfach das es überall Menschen gibt die Dinge sowohl hinterfragen und gute Wertvorstellungen haben. Klar varieren diese, doch ich glaube einfach das die Mehrzahl an Menschen sich viele Gedanken macht. Vielleicht sehe ich das auch etwas zu positive.
Doch auch die sogenannten Käufer... Wenn ich hier sehe wieviele Leute, egal welchen Alters, nach Rat fragen, offen sind für Angregungen - ihren Hund artgerecht und liebevoll zu erziehen. Das finde ich einfach toll und man wird nicht dem nicht gerecht wenn man einen Rundumschlag macht.

Allerdings fand ich, Birgit, Deine Ausführungen über Show schon interessant :) Ich kann mir schon vorstellen dass man sich da auch manchmal so seine Gedanken macht.

Beim Futter dachte ich jetzt tatsächlich an einen sehr weiten Zeitraum. Mein ehemaliger Freund und ich haben in einer alten Runine in Babelsberg mal eine Schachtel mit Unmengen an Fotografien von Schäferhunde gefunden - ich weiss nicht mehr, sah irgendwie danach aus als hätte das wer mühsam zusammengetragen. Die gingen auch von ca. 1910 bis 1970 - das war schon echt spannend zu sehen wie sich der Hund so entwickelt hat. Doch von der Grösse her war das Erscheinungsbild sehr einheitlich, könnte nicht sagen dass es da Einbrüche oder Ausreisser gab. Und immerhin waren da zwei Kriege dazwischen, die ja dann Einfluss auf die Grösse hätte haben müssen, vonwegen Ernährung.

Also wer noch Informationen hat - auch gerne kritisch - es interessiert mich wirklich, weil ich sehe natürlich auch Entwicklungen kritisch - auch wenn Emma nicht gerade aussieht wie ein Aussie aus der Arbeitslinie :D Ich möchte halt nur nicht dass sich jemand angeriffen fühlt oder Dinge so verallgmeinert werden, weil erfahrungsgemäss kippt das dann schnell und das fände ich schade.
 
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11 Nov 2012
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#24
Doch auch die sogenannten Käufer... Wenn ich hier sehe wieviele Leute, egal welchen Alters, nach Rat fragen, offen sind für Angregungen - ihren Hund artgerecht und liebevoll zu erziehen. Das finde ich einfach toll und man wird nicht dem nicht gerecht wenn man einen Rundumschlag macht.
das habe ich weder in Abrede gestellt, noch habe ich einen Rundumschlag gemacht. Es ging doch nur um die Optik, und da ist es nun mal so, dass diese durch die Züchter beeinflusst wird. Und Züchter richten sich eben auch nach der Nachfrage ihrer Kunden. Keiner züchtet Hunde, die sich nicht verkaufen. Das ist nicht negativ gemeint, sondern total wertfrei! Ich habe nirgends behauptet, dass jemand sich keinerlei Gedanken macht, ich habe nur in den Raum gestellt, dass es möglicherweise ein populäres Bild vom Aussie gibt, das eben immer mehr in Richtung hell und imposant (oder eben miniklein) zu gehen scheint. Und die Tatsache, dass es so viele helle, große Aussies gibt, zeigt ja, dass diese auch vermehrt gezüchtet werden.
 
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31 Okt 2012
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#25
@Jenny: Na, ist auch immer schwierig zu beurteilen wie etwas gemeint ist - man hört halt die Stimmlage und Ton nicht im Forum :)

Ich finde es mutet total seltsam an, das Käufer soviel Einfluss haben - doch wahrscheinlich hast Du recht, ich habe es mir so nur noch nie überlegt. Ich hab mir eine Züchterin ausgesucht, weil ich eigentlich erwartet habe dass die schon weiss was sie tut. Sie ist die Spezialistin und nicht ich. Würde ich so auch nicht mehr handhaben... Man lernt dazu.
Die Vorstellung dass sich Züchter nach dem Geschmack von Käufern richten müssen finde ich eine furchtbare Vorstellung. Eigentlich würde ich als Käufer gerne die Verantwortung da eine Stück weit abgeben, doch *haha* ich sollte es eigentlich vom Lebensmittel einkaufen wissen - es ist leider meine Verantwortung und Aufgabe ständig nachzuprüfen.

Ob die Züchter auf dunkle Hunde sitzen bleiben kann ich nicht beurteilen. Ich hab erst neulich zwei Züchter gesehen wo die jeweils einen red-merle Hund noch übrig hatten von Sommerwürfe. Und wie gesagt, Emma war auch die letzte - obwohl merle. Doch ja, wahrscheinlich gefällt einfach merle gut - mir gefällt es auch gut, doch wenn Emma ein anderes Fell hätte wäre mir das sowas von egal. Und eigentlich dachte ich viele Menschen gehen so an die Welpenauswahl. Also ich kenne wunderschöne Hunde, die mich einfach nicht berühren - da hab ich auch nix von einem Hund und ich glaube so denken doch viele.

Insofern würde ich schon besser finden wenn Züchter einfach da Grenzen setzen - aber tja, wenn man darauf sitzen bleibt ist es auch unwitzig. Ich versteh schon den Frust dahinter, ich bin ja Künstlerin und trotzdem muss ich - wenn ich nicht verhungern will - dass ich auch mal kommerziell arbeiten MUSS. Ich würde mir wünschen, dass mache Menschen sich mehr auf etwas einlassen könnten - doch leider ist umso gefälliger, um so besser. Wenn dass bei Lebewesen in die selbe Richtung gehen sollte, dann ist dass wirklich traurig.
 
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31 Okt 2012
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#26
Sorry, Jenny... Ich bin heute immer hinten nach mit dem Antworten - also beziehen sich meine Antworten nicht zwingend auf Deine Beiträge davor, sondern die kommen immer dazwischen während ich gerade tippe.
 

K&K

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25 Okt 2010
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#27
Mal meine Erfahrung: Ich habe bei den Shows unter dem FCI auch schon einiges erlebt. Ich selbst habe eine 51cm und eine 49,5cm hohe Hündin. Die kleinere (wobei 49cm ja super im mittleren Toleranzbereich liegen) ist im Ring bisher immer deutlich die kleinste gewesen. Nicht nur, dass man da schnell untergeht, man wird auch schonmal drauf angesprochen ob das nicht ein Mini ist. Klar, wenn man 5 grosse Hündinnen im Ring hat und eine kleine, dann ist es schwer das wirklich einzuschätzen und man könnte leicht annehmen, dass die kleine einfach zu klein ist. Deshalb hat ein Richter im Ring dann tatsächlich nachgemessen und festgestellt, dass alles bestens im Standard liegt. Mir ist es so lieber, als wenn einfach verglichen wird und dann falsch eingeschätzt wird.
 
Dabei
16 Mrz 2010
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#28
Mal meine Erfahrung: Ich habe bei den Shows unter dem FCI auch schon einiges erlebt.
ja da sind leider scheinbar nicht alle Richter mit dem Standard von Aussies vertraut ;) besonders in Österreich gab es auf Shows schon einige, in meinen Augen für einen Richter, höchstpeinliche Vorkommnisse...
 

Katja85

Katjas Heartbreaker :-)
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31 Jan 2012
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#29
also aus spicys wurf und auch aus denen seiner halbgeschwister oder geschwister sind die hunde eher dunkel als hell und auch nicht soooo groß...spicy hat zb auch "nur" 53 cm...aber ich denke da wird einfach das gezüchtet oder vermehrt was die menschheit gerne am liebsten hat...leider...einmal hab ich eine dame draussen getroffen mit hellem red merle mit viel weiss usw und da meinte die auch ganz komisch zu mir "was ist DAS denn für ein merle" mit so schnippischen unterton...
 

*Loki*

Lokimotive
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16 Mai 2011
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#30
Mir wird immer wieder gesagt, dass so "Übergrößen" bei krassen Outcrosses passieren.
Und ich finde, teilweise sieht man es wirklich. Ein Beispiel: Tyson (Elmos Bruder) ist 58cm hoch, obwohl Mama Ginger nur 50cm hat und Papa Ishna 55cm (stimmt das? jedenfalls kleiner) und er wird gebarft. Vielleicht weiß Vanessa, ob auch die anderen Rüden größer als der Papa sind?
 

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