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Was genau sind Hibbelhunde?

Dabei
8 Jul 2017
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#1
Hi,

Die Werbung von Canis symposia „Hibbelhunde“ , der Begriff macht mich etwas krätzig muss ich sagen :)) vorallem wenn er aus dem Munde von Hundetrainer kommt. Modebegriff? Um Kurse zu verkaufen?

Wie genau sieht so ein Hibbelhund aus? Ich verstehe es nicht … ernsthaft.

Es wird nicht wenig HH geben, welche Hunde haben die in bestimmten Situationen mehr Unruhe ausweisen als andere Tiere. Deshalb in Schubladen denken?
 

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Dabei
21 Feb 2011
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#2
Hibbelhunde sind für mich das, was beim Menschen ein Zappelphillip ist.
Keine Ruhe im Poppes, auf jeden Reiz reagieren, nicht entspannen können usw.
Ich denke, die hat es schon immer gegeben, nur früher ist man mit Hunden anders umgegangen. Da war das sicher nicht so ein Thema wie heute.
Für mich werden Hibbelhunde auch nicht ausschließlich vom Halter "gemacht". Genetik und Aufzucht spielt da auch mit rein.
U. U. sind diese Hunde auch schwerer trainierbar, da sie sich schlecht konzentrieren können.

Der Bergriff Hibbelhund mag ein moderner Begriff sein, aber es ist sicher keine Modeerscheinung irgendwelcher spitzfindigen Trainer, um Kurse zu verkaufen.

Ich habe eine Bekannte, deren Goldie ich als Hibbelhund bezeichnen würde. So was wie den hab ich noch nicht erlebt. Der ist jetzt zwei Jahre alt, kann sich, mit leichter Ablenkung, nicht mal für eine Sekunde konzentrieren. Wenn man den z. B. mit einem Keks in die Fussposition lockt und der hört irgendwo ein Geräusch, ist er schon wieder weg. Das nicht nur mental, sondern der rast auch direkt los in Richtung Geräusch. Mal fünf Minuten auf seiner Decke liegen geht nicht, ausser, er wird angebunden.
Seit Anfang des Jahres gehen sie zu einem Canis - Trainer, einmal im Monat eine Einzelstunde, und jetzt wird es besser. Nun merken es sogar schon Außenstehende, dass der Hund ruhiger geworden ist.

So einen Hibbelhund runterzufahren ist ein langer und anstrengender Weg.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#3
Danke Gundi, dann sollte das aber eher die Ausnahme sein, ist für mich auch nachzuvollziehen.

Ist auch nicht sehr böse gemeint gewesen, ging mir auch nicht um Canis als Weg. Nur wenn HT Tiere in Schubladen schieben würden, dass enttäuscht mich.
Weil es einfach nicht dienlich ist, dass alles Diagnosen und Stempel drauf bekommt. Der Hund im Wesen ist halt wie er ist. Lerne mit umzugehen.
Klar gabs auch früher den Zappelphilipp, bin mir nur nicht sicher ob man da so ein Fass aufgemacht hat. Manches war auch nur über ein paar Jahre in der Entwicklung und mancher Zapfelphilipp ist heute ein ruhiger besonnener Erwachsener. Ohne, dass deshalb ein halbes Buch als Krankenakte vorliegt…
 
Dabei
7 Sep 2012
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#4
Naja, nur weil Hundetrainer ein Verhalten beschreiben/definieren, heißt das ja nun noch lange nicht, das sie in Schubladen denken!
Wenn sie Kurse für Probleme bei der Leinenführigkeit o.ä. anbieten, ist das doch auch kein Schubladendenken, sondern jedem ist klar, worum es in dem Kurs geht u. das man mit dort mit einem Leinenpöbler gut aufgehoben ist, der Kurs aber für einen Hund der anderweitige Probleme hat/macht eher ungeeignet ist, oder?

Und wie Gundi schon schrieb, ist Hibbelhund ja nun nur ein anderer Ausdruck für Zappelphilipp oder meinetwegen "Hans Dampf in allen Gassen".
Und wenn der HT keine "Diagnose" stellt, kann er auch keine Lösungen oder den Trainingsweg aufzeigen, geschweige denn dem HH verdeutlichen, worin das "Problem/Verhaltensweise" etc.pp. liegt. Und das ist doch schließlich die Basis für erfolgreiches Training u. hat doch nichts mit Schubladen zu tun.
Und ob der HH da nun ein "Fass aufmacht" oder der Hund (oder der Halter!) nun wirklich ein Verhaltensproblem haben, ob nun angeboren oder erworben, ist nun vom Trainer zu beurteilen.
Ich kenne beide Seiten. Welpen die (gerne von irgendwelchen Vermehrern oder Hobbyzüchter) die aus irgendwelchen "hübschen" Hunden einen Wurf ziehen ohne auch die Charaktere u. Verhaltensweisen der Eltern kritisch zu betrachten u. die dann wahrlich kleine Granatenwelpen zur Ursache hatten oder Welpen die neurale Probleme/Defizite haben (sei es durch den Geburtsvorgang, aber auch weil sie schon vor der Geburt u. während der Aufzucht über die Mutter reichlich Stresshormone aufgenommen haben (Adrenalin und Nonadrenalin aufgenommen über Mutterkuchen u. später Muttermilch, häufig bei Hunden von übelsten Vermehrern oder Strassenhunden etc.), also angeborene Hibbelhunde.
Welpen die (eigentlich toll) mit kleinen Kindern aufgezogen wurden, die aber die Welpen von klein auf völlig überreizt u. quasi nicht zur Ruhe kommen ließen (ich sag mal salopp vielleicht gut gemeint, aber sehr schlecht u. ohne Kenntnisse umgesetzt) oder wo beim Züchter ständig Aktion u. Unruhe während der Aufzucht herrschte u. Welpen, die später bei ihren Welpenbesitzern zu hibbeligen Welpen hin erzogen wurden (erworbene Hibbeligkeit).

Viele HH sind dann schon sehr erleichtert, wenn ein seriöse Trainer die "Diagnose" stellt u. mit ihnen einen Trainingsplan aufstellt, um die Probleme zu verbessern, Lösungen zu erarbeiten oder schlicht aufzeigen, wie ein solcher Hund zu managen ist. Nicht jeder HH hat soviel Können u. Erfahrung, um Probleme selber zu lösen u. da finde ich es alle Mal besser, sich entsprechende Hilfe zu suchen.
Und oft genug, kommt da ja nicht eine dicke Krankenakte heraus, sondern es reichen einige Tipps u. Ratschläge die man im Alltag mit dem Hund ändern muss.

Auch ich kenne es nicht, das in meiner Hundeschule ein Hund einen Stempel aufgedrückt bekommt, nur weil eine klare Beurteilung und Analyse der Problematik erfolgt. DAS ist schließlich die Arbeit eines guten Trainers, oder?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#5
@Senior, da bin ich ganz bei dir.....sie sind die Ausnahme und nicht die Regel.
Canis Symposia und Canis haben nichts miteinander zu tun ;)

Ganz sicher hat man früher kein Fass aufgemacht, wenn der Hund "nicht richtig tickte".
Da war der Umgang mit Hund ein ganz anderer und auch die Ansprüche waren anders.
An so manches von früher sollten wir uns mal wieder erinnern, denn heute wird oft vergessen, dass der Hund ein Hund ist und seine Bedürfnisse anders sind, als die eines Menschen.
Trotzdem finde ich es gut und richtig, dass immer weiter geforscht wird und wir heute so viel über den Hund wissen und darüber kommunizieren. Eben auch, dass es Hibbelhunde gibt und wie man richtig mit ihnen umgeht. Denn nur so kann man dem Hund ein angenehmes Leben schaffen.
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#6
Hallo,
ich finde den ganzen Zirkus und ein Training für ruhige Hunde so wieso eigentlich übertrieben .
Natürlich können manche unserer Hunde manchmal ein übertriebenes Wachverhalten zeigen ,
welches durch ein Training zum Gehorsam unterdrückt werden kann , doch wenn manche Hundehalter schon ihre Welpen zur Ruhe zwingen ,
halte ich dieses für eine falsche Form der Erziehung .
Nach meiner Meinung hat jeder Hund ein individuelles Temperament und das ist auch gut so .

Wahrscheinlich lassen sich Ersthunde -Halter leicht verunsichern , weil es keine Norm für das Temperament von Hunden gibt
und sind bereit dann eine Schulung gegen Hibbelhunde zu machen .
 
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Dabei
7 Sep 2012
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#7
Hallo,
ich finde den ganzen Zirkus und ein Training für ruhige Hunde so wieso eigentlich übertrieben .
Natürlich können manche unserer Hunde manchmal ein übertriebenes Wachverhalten zeigen ,
welches durch ein Training zum Gehorsam unterdrückt werden kann , doch wenn manche Hundehalter schon ihre Welpen zur Ruhe zwingen ,
halte ich dieses für eine falsche Form der Erziehung .
Nach meiner Meinung hat jeder Hund ein individuelles Temperament und das ist auch gut so .

Wahrscheinlich lassen sich Ersthunde -Halter leicht verunsichern , weil es keine Norm für das Temperament von Hunden gibt
und sind bereit dann eine Schulung gegen Hibbelhunde zu machen .
Zum einen ist es kein Training für ruhige Hunde, sondern für das Gegenteil von ruhigen Hunden.

Zum anderen hat ein hibbeliger Hund nichts mit einem übertriebenen Wachverhalten zun tun, sondern u.a. mit Frustationstolzeranz, Impulskontrolle, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, oft auch schlechte Bindung uvm.

Wachverhalten läßt sich nicht durch Gehorsam unterdrücken, sondern höchsten in "kontrollierte Bahnen" lenken u. steuern.

Niemanden spricht einem Hund sein individuelles Temperament ab, es geht nur darum Haltern deren Hunde einen schwierigeren Charakter u. Temperament haben zu helfen, zu unterstützen u. ihnen Wege aufzuzeigen, wie man mit diesen Hunden arbeiten u. trainieren kann, weil gerade solche Hunde oft nicht leicht zu trainieren sind, da sie sich nur kurz konzentrieren können u. sehr schnell (bereits durch kleinste Kleinigkeiten) ablenkbar sind.

Und gerade Hundeanfänger, aber selbst erfahrene HH können mit solchen Hunden überfordert u. verunsichert sein!

Und es ist keine Schulung gegen Hibbelhunde, sondern FÜR solche!

Ich wage mal die Behauptung, das Fritz keinerlei Erfahrung mit solchen Exemplaren hat.
 
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Fritz

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29 Mrz 2018
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#8
Zum einen ist es kein Training für ruhige Hunde, sondern für das Gegenteil von ruhigen Hunden.

Zum anderen hat ein hibbeliger Hund nichts mit einem übertriebenen Wachverhalten zun tun, sondern u.a. mit Frustationstolzeranz, Impulskontrolle, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, oft auch schlechte Bindung uvm.

Wachverhalten läßt sich nicht durch Gehorsam unterdrücken, sondern höchsten in "kontrollierte Bahnen" lenken u. steuern.

Niemanden spricht einem Hund sein individuelles Temperament ab, es gut nur darum Haltern deren Hunde einen schwierigeren Charakter u. Temperament haben zu helfen, zu unterstützen u. ihnen Wege aufzuzeigen, wie man mit diesen Hunden arbeiten u. trainieren kann, weil gerade solche Hunde oft nicht leicht zu trainieren sind, da sie sich nur kurz konzentrieren können u. sehr schnell (bereits durch kleinste Kleinigkeiten) abzulenken sind.

Und gerade Hundeanfänger, aber selbst erfahrene HH können mit solchen Hunden überfordert u. verunsichert sein!

Und es ist keine Schulung gegen Hibbelhunde, sondern FÜR solche!

Ich wage mal die Behauptung, das Fritz keinerlei Erfahrung mit solchen Exemplaren hat.
Ich danke Dir Aussiewolf , dass Du meine Darstellung hier noch verbessert hast !

Es ist richtig , meine Hunde sind eher ruhige Vertreter, leicht führig und mit starker Bindung .
Dieses Eigenschaften sind aber nicht die folge von Übungen zur Impulskontrolle ,
sondern eine vorsichtige , langsame Annäherung der Hunde, welcher vor allem gerne freiwillig kommen .
Australian Shepherd sind schon Hunde mit , Will to Please ,
 
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Dabei
7 Sep 2012
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#9
Dieses Eigenschaften sind aber nicht die folge von Übungen zur Impulskontrolle ,
sondern eine vorsichtige , langsame Annäherung der Hunde, welcher vor allem gerne freiwillig kommen .
Sorry, aber irgendwie hast du das mit den Hibbelhunden noch immer nicht verstanden, was es noch offensichtlicher macht, das scheinbar keinerlei Erfahrungen mit dieser Art von Hunden vorhanden ist, deren Verhaltensursachen (wie weiter oben schon geschrieben) wirklich sehr unterschiedlich sein können (angeboren/erworben). Es geht hier schlicht nicht um die Bindung, sondern um Ursachen, die eine gute Bindung verhindern oder sehr schwer machen können. Und dafür kann eine bessere Impulskontrolle sehr wichtig sein. Du solltest dich mal mit dem Thema im ganzen befassen u. dir nicht einzelne Stichworte herauspicken, wenn du die Thematik wirklich ergründen möchtest.
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#10
Sorry, aber irgendwie hast du das mit den Hibbelhunden noch immer nicht verstanden, was es noch offensichtlicher macht, das scheinbar keinerlei Erfahrungen mit dieser Art von Hunden vorhanden ist, deren Verhaltensursachen (wie weiter oben schon geschrieben) wirklich sehr unterschiedlich sein können (angeboren/erworben). Es geht hier schlicht nicht um die Bindung, sondern um Ursachen, die eine gute Bindung verhindern oder sehr schwer machen können. Und dafür kann eine bessere Impulskontrolle sehr wichtig sein. Du solltest dich mal mit dem Thema im ganzen befassen u. dir nicht einzelne Stichworte herauspicken, wenn du die Thematik wirklich ergründen möchtest.
Aussiewolf , da unsere Vorstellungen scheinbar bei diesem Thema nicht so weit auseinander liegen ,
möchte ich auf deine Provokation zu einer Diskussion nicht nachkommen und jetzt auf weitere Äußerungen verzichten .
 
Dabei
7 Sep 2012
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#11
möchte ich auf deine Provokation zu einer Diskussion nicht nachkommen und jetzt auf weitere Äußerungen verzichten .
Welche Provokation? An welcher Stelle? Wenn man solche Unterstellungen macht, sollte man sie begründen können u. nicht mit einem Schlagwort hier Stimmung machen wollen, wo es keine gab, sondern nur sachliche Aufklärung.
 
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8 Jul 2017
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#12
Danke fürs aufdröseln. Seh Klarer, es geht halt doch um die Ausnahmen. Mir wird das Wort einfach zu oft benützt, weil für manches hibbeln mag der HH auch mitverantwortlich sein. Kann der Hund ja nix für
Zum Themenstart war ich etwas bei der SDU, gabs ja plötzlich auch mega viele Betroffene.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#13
@Senior, eine SDU könnte durchaus eine Ursache sein.

Es ist wie immer: nicht jeder aktive, flitzige Hund hat eine SDU oder ist ein Hibbelhund.

Leider wird es immer Menschen geben, die sowas als Grund vorschieben, um aus der eigenen Bequemlichkeit nicht raus zu müssen. Könnte ja anstrengend werden.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#14
Ich kenne nicht die große Menge an Hunden, habe aber ein winzig kleinen Einblick wie ein SDU Hund aussehen kann. Mit einem vermeintlichen SDU Hund damals an der Seite, fuhr ich zu einem Treffen Betroffener HH. Ein kleiner Teil hatten sich am Rande zum Laufen getroffen.
Ich fuhr mit meinem Hund ( mittlerweile verstorben) sehr kleinlaut nach Hause und macht mir Gedanken . Die Teams , meinen tiefsten Respekt an Menschen die das durchziehen. Nicht im Ansatz zu vergleichen mit Hunden die z.B. einfach nur völlig überdreht sind, solche Dinge.

Nach ner roten Rakete, schwer am Üben inpunkto Impulskontrolle solche Ding, ist das schwierigste beim nächsten Hund …auch wieder rauszukommen aus der Nummer. Locker üben

Schönen sonnigen Tag Euch
 

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