Naja, nur weil Hundetrainer ein Verhalten beschreiben/definieren, heißt das ja nun noch lange nicht, das sie in Schubladen denken!
Wenn sie Kurse für Probleme bei der Leinenführigkeit o.ä. anbieten, ist das doch auch kein Schubladendenken, sondern jedem ist klar, worum es in dem Kurs geht u. das man mit dort mit einem Leinenpöbler gut aufgehoben ist, der Kurs aber für einen Hund der anderweitige Probleme hat/macht eher ungeeignet ist, oder?
Und wie Gundi schon schrieb, ist Hibbelhund ja nun nur ein anderer Ausdruck für Zappelphilipp oder meinetwegen "Hans Dampf in allen Gassen".
Und wenn der HT keine "Diagnose" stellt, kann er auch keine Lösungen oder den Trainingsweg aufzeigen, geschweige denn dem HH verdeutlichen, worin das "Problem/Verhaltensweise" etc.pp. liegt. Und das ist doch schließlich die Basis für erfolgreiches Training u. hat doch nichts mit Schubladen zu tun.
Und ob der HH da nun ein "Fass aufmacht" oder der Hund (oder der Halter!) nun wirklich ein Verhaltensproblem haben, ob nun angeboren oder erworben, ist nun vom Trainer zu beurteilen.
Ich kenne beide Seiten. Welpen die (gerne von irgendwelchen Vermehrern oder Hobbyzüchter) die aus irgendwelchen "hübschen" Hunden einen Wurf ziehen ohne auch die Charaktere u. Verhaltensweisen der Eltern kritisch zu betrachten u. die dann wahrlich kleine Granatenwelpen zur Ursache hatten oder Welpen die neurale Probleme/Defizite haben (sei es durch den Geburtsvorgang, aber auch weil sie schon vor der Geburt u. während der Aufzucht über die Mutter reichlich Stresshormone aufgenommen haben (Adrenalin und Nonadrenalin aufgenommen über Mutterkuchen u. später Muttermilch, häufig bei Hunden von übelsten Vermehrern oder Strassenhunden etc.), also angeborene Hibbelhunde.
Welpen die (eigentlich toll) mit kleinen Kindern aufgezogen wurden, die aber die Welpen von klein auf völlig überreizt u. quasi nicht zur Ruhe kommen ließen (ich sag mal salopp vielleicht gut gemeint, aber sehr schlecht u. ohne Kenntnisse umgesetzt) oder wo beim Züchter ständig Aktion u. Unruhe während der Aufzucht herrschte u. Welpen, die später bei ihren Welpenbesitzern zu hibbeligen Welpen hin erzogen wurden (erworbene Hibbeligkeit).
Viele HH sind dann schon sehr erleichtert, wenn ein seriöse Trainer die "Diagnose" stellt u. mit ihnen einen Trainingsplan aufstellt, um die Probleme zu verbessern, Lösungen zu erarbeiten oder schlicht aufzeigen, wie ein solcher Hund zu managen ist. Nicht jeder HH hat soviel Können u. Erfahrung, um Probleme selber zu lösen u. da finde ich es alle Mal besser, sich entsprechende Hilfe zu suchen.
Und oft genug, kommt da ja nicht eine dicke Krankenakte heraus, sondern es reichen einige Tipps u. Ratschläge die man im Alltag mit dem Hund ändern muss.
Auch ich kenne es nicht, das in meiner Hundeschule ein Hund einen Stempel aufgedrückt bekommt, nur weil eine klare Beurteilung und Analyse der Problematik erfolgt. DAS ist schließlich die Arbeit eines guten Trainers, oder?