Auswirkung Ernährung auf Verhalten

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26 Mai 2015
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#61
Hallo,

es gibt wieder neues zu berichten. Nachdem die Nahrungsergänzung Vitamin E enthielt welches bei uns im Blutbild aber zu hoch war, habe ich ein Alternativ Präparat gesucht und gefunden. Allerdings ist das L-Thryptopan darin sehr viel geringer konzentriert. Es lässt sich sagen dass bereits nach 3 Tagen eine Verschlechterung im Verhalten zu beobachten war.

Paralell zu meiner Futterumstellung (nach eigenen Recherchen), habe ich bei Ernährungsberatern nachgefragt. Eine gab offen zu sich nicht auszukennen und empfahl eine Kollegin die sich dann auch endlich zurückmeldete jedoch mit der speziellen Thematik überfragt ist.

Ebenfalls parallel habe ich alle Untersuchungsergebnisse an die u.a. von FinniePooh empfohlene SD Spezialistin geschickt und heute dann einen telefonischen Beratungstermin gehabt. Auch sie ist der Meinung, wie die beiden konsultierten Tierärzte auch, dass keine Unterfunktion vorliegt. Die Werte passen nicht dazu. Es kann dennoch nicht vollends ausgeschlossen werden dass sich im Bereich Schilddrüse etwas entwickelt. Der Verdacht geht eher in Richtung Falsche Fütterung. Wie meine Haustierärztin auch empfiehlt sie eine Rationsanalyse und Anpassung der Nahrung im Hinblick auf Anhebung des Serotoninspiegels. Sie empfiehlt die Rationsberechnung durch "Futtermedicus". Insbesondere der hohe Jodwert spricht für einen Fütterungsfehler (obwohl der Bedarf berechnet wurde). Das kann die anderen Werte drücken.

Also ist jetzt der nächste Schritt die Rationsüberprüfung und Anpassung. Sollten sich Verbesserungen einstellen alles gut, bleibt alles wie es ist, im Prinzip auch gut. Stellen sich Verschlechterungen ein = sofortige Kontrolle der Blutwerte. Ansonsten Kontrolle der Werte ein halbes Jahr nach der Rationsumstellung.

Ich bin recht zuversichtlich da sich unter Gabe von Nahrungsergänzung ja bereits eine Verbesserung eingestellt hat. Wie die neue Form der Fütterung aussieht teile ich hier mit wenn mir der Plan vorliegt.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#62
Hallo,

es gibt wieder neues zu berichten. Nachdem die Nahrungsergänzung Vitamin E enthielt welches bei uns im Blutbild aber zu hoch war, habe ich ein Alternativ Präparat gesucht und gefunden. Allerdings ist das L-Thryptopan darin sehr viel geringer konzentriert. Es lässt sich sagen dass bereits nach 3 Tagen eine Verschlechterung im Verhalten zu beobachten war.

Paralell zu meiner Futterumstellung (nach eigenen Recherchen), habe ich bei Ernährungsberatern nachgefragt. Eine gab offen zu sich nicht auszukennen und empfahl eine Kollegin die sich dann auch endlich zurückmeldete jedoch mit der speziellen Thematik überfragt ist.

Ebenfalls parallel habe ich alle Untersuchungsergebnisse an die u.a. von FinniePooh empfohlene SD Spezialistin geschickt und heute dann einen telefonischen Beratungstermin gehabt. Auch sie ist der Meinung, wie die beiden konsultierten Tierärzte auch, dass keine Unterfunktion vorliegt. Die Werte passen nicht dazu. Es kann dennoch nicht vollends ausgeschlossen werden dass sich im Bereich Schilddrüse etwas entwickelt. Der Verdacht geht eher in Richtung Falsche Fütterung. Wie meine Haustierärztin auch empfiehlt sie eine Rationsanalyse und Anpassung der Nahrung im Hinblick auf Anhebung des Serotoninspiegels. Sie empfiehlt die Rationsberechnung durch "Futtermedicus". Insbesondere der hohe Jodwert spricht für einen Fütterungsfehler (obwohl der Bedarf berechnet wurde). Das kann die anderen Werte drücken.

Also ist jetzt der nächste Schritt die Rationsüberprüfung und Anpassung. Sollten sich Verbesserungen einstellen alles gut, bleibt alles wie es ist, im Prinzip auch gut. Stellen sich Verschlechterungen ein = sofortige Kontrolle der Blutwerte. Ansonsten Kontrolle der Werte ein halbes Jahr nach der Rationsumstellung.

Ich bin recht zuversichtlich da sich unter Gabe von Nahrungsergänzung ja bereits eine Verbesserung eingestellt hat. Wie die neue Form der Fütterung aussieht teile ich hier mit wenn mir der Plan vorliegt.
Freut mich sehr für dich (auch wenn das vielleicht ein wenig blöd klingt), dass du da anscheinend auf dem richtigen Weg bist und wieder etwas mehr Klarheit hast.

Darf ich fragen welche Tryptophan-Mittel du bisher verabreicht hast, bzw. auf welches du nun umgestiegen bist?
Ich habe ja auch zeitweise mal L-Thryptopan hinzugefügt ...Vitamin E wurde bei uns aber nie getestet...nur ein "normales" (großes) Blutbild.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#63
Wir haben Relaxan forte gegeben, jetzt bin ich umgestiegen auf Sedarom direkt, davon müsste ich aber 16 Tbl pro Tag geben um auf den gleichen L-Tryptophan Gehalt wie im Relaxan forte (2 Tbl) zu kommen.

Habt ihr denn auch durch Kohlehydrate Kombi L-Tryptophan Verbesserungen bemerkt?
 
Dabei
13 Nov 2016
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#64
Wir haben Relaxan forte gegeben, jetzt bin ich umgestiegen auf Sedarom direkt, davon müsste ich aber 16 Tbl pro Tag geben um auf den gleichen L-Tryptophan Gehalt wie im Relaxan forte (2 Tbl) zu kommen.

Habt ihr denn auch durch Kohlehydrate Kombi L-Tryptophan Verbesserungen bemerkt?
Puh...das kann ich dir ehrlich gesagt nicht genau sagen.
Wenn es nicht gerade um Erziehungs- oder Beziehungsarbeit geht, dann bin ich ziemlich ungedultig und ändere gefühlt zehn Dinge gleichzeitig.

Da das ein bisschen verzwickt ist...erkläre ich das mal kurz ausführlicher: Damals war ich ja bei einer Verhaltenstierärztin und die hatte mir von Tryptophan (damals Canipur Relax Forte) abgeraten und mir Zyklene und Vitamin-B Komplex gegeben. Das Tryptophan hatte ich 6 Wochen gegeben und eine leichte Besserung gemerkt... leider damals ohne Kohlenhydrate und Vitamine...die ja fast noch entscheidener sind. Zyklene habe ich dann 2-3 Monate verabreicht (bei keiner Änderung sollte sie aber "richtige" Medikamente erhalten). Ihr Verhalten änderte sich nicht und ich setzte es erstmal wieder ab(bei 3-5 Euro pro Tag für Nahrungsergänzung auch nicht so ganz billig). Kurz darauf wurde sie läufig und wir hatten 2-3 Monate den Himmel auf Erden. Mit der Gabe von Cabergolin (Fördert Adrenalin... um die Scheinträchtigkeit zu bekämpfen---> nötig aufgrund einer Entzündung) änderte sich ihr Verhalten wieder. Für mich damals ein Grund - warum auch immer-, dass ich mir dachte...ich müsse noch mehr und noch gezielter trainiren, da sie es ja doch irgendwie kann. Mein Haustierarzt - bzw. dessen Kollegin die dann das Allheilmittel Kastration ins Spiel brachte, machte mich dann noch ehrgeiziger.
So sind dann 3-4 Monate vergangen und ich habe vieles versucht, bis ich mich dann nochmal den Kohlenhydraten und der Proteinart zugewand habe.

Aktuell füttere ich seit ca. 7 Wochen eine andere Proteinsorte und seit ca. 4-5 Wochen wieder Fette und Kohlenhydrate hinzu (wenn ich das gerade richtig im Kopf habe).Trypothan bekommt sie momentan nicht, da ich jetzt so kurz nach der Läufigkeit (3-4 Wochen) nicht noch über Umwege mit Serotonin eingreifen möchte. Außerdem ist die Art der Fütterung da ja fast noch Kriegsentscheidender (Ich gebe Trockenfutter...beim BARF sicher nochmal ein anderes Thema).

Was ich sagen kann: Sie ist ausgeglichener und entspannter....aber was mir erst vor ein paar Tagen aufgefallen ist: Ihre -leichte- Leckdermatitis ist komplett verschwunden. Wir haben wieder Schneeweiße Vorderläufe. Leider habe ich Ende letzter Woche nicht bei den Leckerlis drauf geachtet und mir ist wieder Gelügel durchgerutscht...an den Tagen war sie deutlich unkonzentrierter... hat sich gestern aber wieder gelegt.

Ob das jetzt an den zusätzlichen Kohlenhydraten und Fetten liegt (+Vitamin B), oder es dann vielleicht doch einer Futtermittelallergie ist...oder eben "nur" an den Hormonen jetzt unmittelbar nach der Läufigkeit liegt....kann ich leider nicht sagen.
Werde aber erst wieder was ändern, wenn sich auch ihr Verhalten stark ändert. Dann kann ich mehr berichten.

Sorry für den langen Text und wegen des "nicht kurzfassen könnens".
 
Dabei
13 Nov 2016
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#65
Wir haben Relaxan forte gegeben, jetzt bin ich umgestiegen auf Sedarom direkt, davon müsste ich aber 16 Tbl pro Tag geben um auf den gleichen L-Tryptophan Gehalt wie im Relaxan forte (2 Tbl) zu kommen.

Habt ihr denn auch durch Kohlehydrate Kombi L-Tryptophan Verbesserungen bemerkt?
Aber zur eigentlichen Frage:

Ja ich habe mit Tryptohan und Kohlenhydraten damals positive Änderungen bemerkt. Leider habe ich es nur nicht konsequent durchgezogen.
 
Dabei
12 Jul 2012
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#66
bist du dir da sicher mit dem astoral sedrom? Hatte das mit dem anxitane verglichen und da war noch weniger drin...mit dem relaxan forte hab ich es nicht verglichen...

frau dilitzer kann ich nur empfehlen
 
Dabei
26 Mai 2015
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#70
Hallo ich melde mich mal wieder um weiter zu berichten. Schon seit meinem letzten Post habe ich die Tbl reduziert, ich gebe nur noch 1 am Tag und auch immer mal wieder keine. Ich will sie sehr langsam ausschleichen.
Wir sind jetzt in Monat 2 wo es kein Rind und kein Wild mehr gibt. Wir Füttern jetzt überwiegend Lamm, Ziege, Huhn, Entenhälse.

Ich merke einen deutlichen Effekt. Das abendliche Hecheln ist verschwunden. Insgesamt ist sie gelassener und weniger gestresst geworden. Parallel arbeite ich natürlich nach den Tipps vom Hüti Profi. Diese Woche haben wir es sogar geschafft auf dem Hundeplatz zu arbeiten, wärend der absolute Erzfeind auf der Wiese neben an durchgehend gekläfft hat. Und ich kann euch sagen, Paula hasst diesen Kläffer wirklich. Das wäre noch vor einiger Zeit undenkbar gewesen.

Auch beim Turnier letztes Wochenende war sie wesentlich relaxter als zuvor.

Zuvor habe ich ja Kohlehydrate nach gut dünken dazu gegeben, mittlerweile habe ich einen Plan in dem die Kohlehydrate mit eingerechnet wurden und der Proteinanteil etwas gesenkt wurde. Damit fahren wir ziemlich gut. Paula hat ein Kilo zugenommen und hat jetzt 18 perfekte kg, die sie jetzt auch schon eine Weile hält.

Ich möchte jeden ermutigen auch mit der Ernährung unterstützend zu arbeiten wenn es zu Problemen kommt. Bei uns hat sich das echt ausgezahlt.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#74
Hallo Kerstin, darf ich mal fragen, wie es bei euch jetzt so läuft?
Dein letzter Bericht ist ja schon etwas her :eek:

Hab noch was gefunden bzgl Kohlehydrate füttern:
http://www.lumpi4.de/kohlenhydrate-sind-nervennahrung-auch-fuer-hunde/

Da steht auch was zum Thema "Zucker" für den Hund. Nämlich, dass man Kohlehydrate (Zucker) geben soll, wenn der Hund arg Stress hat z. B. beim Training.
Denn, wenn es zuviel wird, der Hund sich nicht mehr beherrschen kann und dann blöd wird, ist wohl einfach "der Akku leer".

Das, was dort beschrieben ist, kenne ich sehr gut von Apps.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#77
Kurze Frage zu dem Artikel im verlinkten Lumpi...stehe etwas auf dem Schlauch. Habe ich das richtig verstanden, dass die Studie mit 12 Hunde gemacht wurde? Wäre das für euch aussagekräftig?
 
Dabei
21 Feb 2011
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#78
Was wäre für dich denn aussagekräftig? Das, was "Möchtegernexperten" über z. B. Barf im Netz schreiben?

Meine Gedanken gehen schon lang in die Richtung, dass so einiges vom störenden Verhalten beim Hund mit dem Futter zusammenhängt. Genauer gesagt, bin ich der Meinung, dass unsere Hunde viel zu "fleischlastig" ernährt werden.
Ausserdem ist da nix in Stein gemeisselt. Fütterung ist sehr individuell. Es soll zum Nachdenken anregen und vlt kann eine Umstellung in der Fütterung dem ein oder anderen ja schon helfen.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#79
Ich gebe dir vollkommen recht in dem Punkt, dass Futter und Verhalten im Zusammenhang stehen können. Auch in Punkto Fleischlastig....
Es ist für mich halt keine Studie bei einer Teilnahme von 12 Hunden. Mir zu kurzsichtig.... hätte ja auch sein können, dass jemand die Orginalstudie gelesen hat.

So wie du schon geschrieben hast, die Fütterung der Hunde sehr mit induvitalität zu tun. Zum Hype um Thema barf :) ich mache mir Gedanken zum Thema Ernährung, um meine eigene und um die Futterchen für die Hunde. Gehöre jetzt aber nicht zu den HH schlechter als der Hund essen.

Hundefutter ist in erster Linie ein enormer Markt für die verarbeitende Industrie.
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#80
Hallo,

Danke der Nachfrage. Es läuft weiter gut auch obwohl ich die Tabletten ausgeschlichen habe. Der Hund bekommt Lamm, Ziege, Truthahn und weiter Kohlehydrate. N Spritzer Honig gibt es auch immer mal wieder.

Die Probleme sind bisher nicht zurück gekommen, also denke ich dass es wirkt.

Zählt eine Studie mit 12 Hunden für mich? Ja in diesem Fall schon. Was soll schon schief gehen? Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht.

Mir selbst hat mal ein einziger Erfahrungsbericht das Leben gerettet. Das war nicht mal ne kleine Studie. Bedeutet aber nicht dass ich jeden Mist aus dem Internet glaube.

Habe jetzt nicht mehr Zeit. Schreibe morgen nochmal.
 
Dabei
19 Jan 2017
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#81
@ Gundi: Lustig.:) Mir fällt da auch noch Studentenfutter mit seinen Rosinen ein- Nervennahrung. ;)

Mich würde interessieren wie es sich mit der Impulskontrolle und Konzentrationsfähigkeit der Hunden verhält, die mit dem Prey-Modell ernährt werden? Da würde das Gehirn ja quasi gar keine Nervennahrung bekommen. :confused:
 
Dabei
21 Feb 2011
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#82
@ Katrin: da sind wir wieder bei der Individualität.
Solange der Hund das verträgt, why not. Manche brauchen das vlt auch gar nicht.
Hunde haben ja auch unterschiedliche Charktereigenschaften. Es gibt Rassen, die von Natur aus eine eher hohe bzw niedrige Reizschwelle haben.

Wird ein Hund so ernährt und kann schlecht Stress ertragen, sollte man wirklich über eine Umstellung des Futters nachdenken.
Ich halte diese Art der Ernährung für falsch und ungesund *justmytwocents*, denn der Hund ist schon seit vielen Jahrtausenden kein Wolf mehr.
Wenn ich der Theorie folge, dann müssten wir uns ernähren wie unsere Vorfahren......die Affen.
Da sag ich dann nur: guten Appetit ;)
 
Dabei
20 Feb 2011
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#83
Naja es gibt doch auch Paleo (Steinzein) Diät für Menschen...

Ich bin beim sowas erstmal immer skeptisch..wenn man Verhaltensauffälligkeiten mit solchen Sachen versucht zu entschuldigen..mir wurde auch bei Peach schon Schilddrüsenprofil empfohlen, weil sie in ihren jungen Jahren hibbelig war und sich schlecht konzentrieren konnte. Am Ende hat Impulskontrolltraining und Geduld gut geholfen.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#84
Wer will denn hier was entschuldigen?
Es geht auch nicht um "hibbelige" Hunde.
Schon mal erlebt, dass einem Hund ganz banale Dinge im Alltag so viel Stress bereiten, dass ein Training nichts bewirkt, weil Hund gar nichts aufnehmen kann?
Ich weiss, wovon ich rede....hatte ich nämlich und durch anderes Futter kam sie soweit runter, dass ich mit ihr am Problem arbeiten konnte.
Natürlich löst sich das Problem nicht einfach durch eine andere Fütterung. Aber das hat hier auch niemand geschrieben.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#85
Jemand der sowas nicht erlebt hat, kann es schwer nachvollziehen. Zu SDU gibt es unterschiedlich Gedankenansätze ebenso wie zum Thema Ernährung. Bin überzeugt, dass es auch Hunde gibt die nicht zwingend SDU behandelt gehören.

Betroffene HH , dass weiß ich , haben nicht nur an ein Bischen Impulskontrolle zu arbeiten. Weil es nicht nur ein zwei Baustellen gibt sondern zig. Mir tun die HH extrem Leid, oftmals werden sie von andern süffisant belächelt, dabei hatten die einfach von vorn herein einen andern Start und nur das pure Glückslos gezogen.
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#86
Hallöchen,

also so um das für unseren speziellen Fall nochmal zu betonen: Pippilotta ist nie das gewesen was ich als hibbeligen Hund beschreiben würde. Von Anfang an habe ich auf Ruhe geachtet und darauf dass sie sich entspannt in Situationen wo sie warten muss. Sei es auf dem Hundeplatz oder wenn ich auf der Straße stehen bleibe um zu quatschen. Oder oder oder.

Man kam Pippilotta so einige Atribute zuordnen, hibbelig gehört nicht dazu.

Auch in Sachen Frustrationstokeranz und Impulskontrolle gibt es bei ihr echt garnix zu meckern. Natürlich musste das geübt und ausgebaut werden, war aber bei Pippilotta nicht besonders schwer, weil das weniger eine Frage davon war dass sie lernt sich zurück zu nehmen als davon zu verstehen worum es geht und was ich da von ihr will. Und das kapiert sie recht schnell. Einzig in Kombination mit ihrem großzügig vorhandenen Jagdtrieb war das eine Herausvorderung und hat einiges an Arbeit gefordert. Aber auch das ist kein Problem mehr. Ich kann sie tatsächlich in vollem Galopp stoppen mittlerweile.

Dennoch spielen Dinge wie Impulskontrolle mit in unser Problem hinein. Je Besser die wurde um so abgeschwächter wurde auch das Problem. Und auch das lernen von dem was ich will und was nicht. Auch ihr Charakter spielt natürlich eine Rolle, da ist sie halt wie sie ist, das ändere ich auch nicht. Will ich nicht und kann ich auch nicht.

Es ist schwierig zu beschreiben. Es gab einfach Situationen wo sie nicht anders konnte als zu explodieren. Man muss das gesehen haben um es zu verstehen. Ich habe das schon oft an verschiedenen Stellen hier geschrieben, viele Menschen (ob in Hubdeschulen, Verein, Freundeskreis, Hundebelannte, Arbeitskollegen) finden Paula einfach nur toll, weil sie genau das auch ist. Aber auch weil die meisten die dunkle Seite der Macht nie miterlebt haben. Wenn es doch mal passiert dann herrscht blankes Entsetzen und tiefes Unverständnis.

Was ich damit sagen will ist dass wir da ein Problem hatten das abseits von Erziehungslücken und Charakterschwächen lag. Letztlich hat sich das bei medizinischen Untersuchungen ja auch gezeigt. Nein nicht krank, nein keine besorgniserregenden Werte irgendwo, aber immer kleine Unregelmäßigkeiten.

Daher haben wir dort angesetzt und eben gezielt die Ernöhrung umgestellt, zu Anfang mit Nahrungsergänzungs. Dazu muss ich im Prinzip keine Studien lesen oder ähnliches, ich muss nur bei mir selbst schauen, wieviel Einfluß die Art wie ich mich ernähre auf mein Allgemeinbefinden hat. Wie es Einfluß nimmt auf meine Konzentrationsfähigkeit und auch auf meine Reizschwelle, meine gesamte Tagesform. Warum sollte das bei Hunden oder anderen Lebewesen anders sein?

Bei uns im Verein ist eine Frau mit einem völlig überdrehten Hund der absolut nicht zur Ruhe kommt und nur aufgeregt kläfft und damit erst aufhört wenn er durch einen Parcours rasen darf. Dann ist für die paar Sekunden Ruhe. Allerdings wurde hier die sogenannte Grunderziehung stark vernachlässigt und das Hauptaugenmerk lag immer nur auf Agility. Was jetzt im Endresultat zu einem Hund geführt hat, der völlig außer Kontrolle ist. Natürlich irgendwie ein extremes Beispiel. Und natürlich würde sich das „Problem“ nicht durch eine Ernährungsumstellung beseitigen lassen. Völlig klar dass da an verschieden Ecken und Enden angesetzt werden müsste. Trotzdem glaube ich wenn ich es ganzheitlich betrachte dass man auch in diesem Fall mit Ernährung unterstützen könnte.

Nichts anderes ist bei Paula geschehen die Ernährung unterstützt. Jedes Lebewesen ist individuell und braucht unterschiedliches in unterschiedlichen Mengen. Darauf einzugehen ist ja kein Hokus Pokus. Da der Hund nicht mit uns reden kann muss man es halt anders herausfinden. Wir merken das ja an uns selbst: Plötzlich haben wir ein Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln (damit meine ich nicht Gummibärchen oder Chips :) ). Ich denke das ist so weil der Körper uns das Signal sendet ich brauche etwas aus diesem Lebensmittel gerade dringend.

Ich denke ähnlich wie Gundi, insgesamt werden unsere Hunde zu Proteinreich ernährt. Ich lehne mich mal soweit aus dem Fenster und sage sie werden größten teils sogar richtiggehend falsch ernährt und das kann wie beim Menschen auch Folfen haben. Besonders bei den fast religös anmutenden Ernährungskonzepten wie man sie besonders bei BARF oder PREY findet, gilt für mich: Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.

Also nein, man kann verhaltenskreative Hunde nicht mit Ernährung in den Griff bekommen. Aber man kann mit Ernährung in bestimmten Bereichen unterstützen und wie in unserem Fall, wenn alles andere schon ausgereitzt wurde, das Tüpfelchen auf dem i erzielen.

Warum wird das bei Verhaltensproblemem so in Frage gestellt? Wo man doch bei Gelenksproblemen nur allzu bereit ist Grünlippmuschel ins Futter zu kippen?
 
Dabei
26 Mai 2015
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#87
10 Monate lang füttere ich jetzt wie zuvor beschrieben und man merkt Paula sehr deutlich an wie gut das für Sie ist.

Paula ist und bleibt ein sehr territorialer Hund, jedoch ist es ihr jetzt möglich sich recht annehmbar zu beherrschen, einfach weil sie generell ein tieferes Entspannungsniveau erreicht hat. Der Stresslevel konnte also erfolgreich gesenkt werden und das Dauerhaft. Was natürlich auch bewirkt hat dass sie besser ansprechbar ist in gewissen Situationen und dadurch auch „lernen“ konnte.

Wir kommen trotzdem nicht ganz ohne „Anfälle“ durchs Leben, doch von vollendeter blinder Raserei hat sich das abgeschwächt auf einen kurzen Ausraster, nach dem sie mich dann auch schnell anschaut, einfach weil sie weis dass das jetzt für die Tonne war. Das ist Lichtjahre entfernt von dem wie es vorher war.

Seit in einiger Zeit wurde es wieder schlechter, ich habe dann für ne Woche nochmal zur Nahrungsergänzungsmittel gegriffen. Ich hätte früher drauf kommen müssen weil die Anzeichen eigentlich klar waren. Es lag daran dass sie läufig wurde. Ich hatte mich nur schon so damit abgefunden dass mein Hund nur einmal im Jahr läufig wird, dass ich einfach nicht damit gerechnet habe.

Es ist zwar einerseits äußerst angenehm wenn die Hündin nur einmal im Jahr läufig wird, allerdings freue ich mich jetzt doch schon sehr, dass sie jetzt soweit entspannt ist, dass sie noch Energie übrig hat um den kraftraunenden Prozeß der Läufigkeit auch ein zweites Mal im Jahr durchstehen zu können.

Auch jetzt in ihrer Läufigkeit ist sie äußerst Fair zu Rüden die an ihr schnuppern wollen :) sie signalisiert klar: bleib mir vom Hinterteil“ Das ist auch ziemlich weit weg von „ich werde dich töten, wenn du es auch nur wagst auf 50 Meter heran zu kommen“

Es sind viele Kleinigkeiten die sich verändert haben, durch die erreichte Entspannung, welche wiederum weitere Entspannung nach sich ziehen. Ein Beispiel ist das das gestreichelt werden. Paula müsste man regelrecht beibringen dass das was gutes ist. Mittlerweile kommt sie von sich aus an und fordert es ein und was viel wichtiger ist, entspannt dann so dabei dass sie sogar einschlafen kann.

Ich sage es also nochmal: nein! Man kann Probleme nicht wegfüttern. Aber man kann mit der Ernährung zumindest soviel erreichen dass sich das Grundgefühl des Hundes verbessert und er anspricht auf alles was begleitend unternommen wird.

Ich kann es nach wie vor nur empfehlen: die Fütterung wie vor beschrieben anzupassen. Im Zweifelsfall? Schaden kann es zumindest kaum :)
 
Dabei
21 Feb 2011
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#89
Danke für deinen Bericht, Kerstin.

Ich habe da fast die selben Erfahrungen gemacht wie du.

Wie du schon geschrieben hast, man kann die Probleme nicht wegfüttern, aber durch anderes Futter kann der Hund soweit runterkommen, dass der Hund aufnahmefähig wird und das Training auch fruchtet.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#90
Wir haben übrigens bei uns im Verein eine Frau mit Miniaussiehündin, die ganz ähnliche Problematiken hatte. Unerklärliche Immer wiederkehrende Durchfallerkrankungen und Übertrieben aggressive Reaktionen in gewissen Situationen. Auch die Frau hat vor ein paar Wochen die Ernährung umgestellt und verzeichnet ähnliche Ergebnisse wie wir.
 

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