Anzeige:

Das MARK ich mir!

Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#1
Heyho meine lieben Aussieverrückten!

Ich bin's mal wieder mit einer neuen Anregung zur Diskussion. Diesmal beschäftigt mich das Thema "markieren". Mir fällt ja schon länger auf, dass das Markieren für Kibo eine enorme Wichtigkeit haben muss, so oft wie der das Haxerl hebt ^^ Er markiert echt in den verschiedensten Situationen und ich wüsste einfach zu gerne, wie ihr so über dieses Verhalten denkt und wie eure Hunde es mit dem Markieren halten. Kibo markiert zum Beispiel prinzipiell, wenn er einen anderen Hund trifft gleich nachdem sie sich das erste Mal kurz beschnüffelt haben, erst dann kann gemeinsam gespielt werden. Egal ob es sich bei dem anderen Hund um einen Rüden oder um eine Hündin handelt, mir scheint das "Geschäftliche" muss immer zuerst geklärt werden. Die andere Hunde reagieren darauf unterschiedlich. Manche scheint es nicht mal irgendwie zu interessieren, andere steigen in die Markiererei mit ein, und einen Rüden schien das dermaßen aufzuregen, dass er ihn gleich knurrend angegriffen hat. Es ist echt interessant...Ich wünschte ich könnte mal in seinen Kopf gucken und nachschauen, was da so in ihm vorgeht, was er mit der Pinkelei bezweckt. Vielleicht ist es ja auch einfach eine Übersprungshandlung aus Unsicherheit? Wenn er zum Beispiel bei einer brenzligen Rüdenbegegnung plötzlich den Blickkontakt abbricht, sich steifbeinig aber irgendwie doch hektisch an dem anderen vorbeidrängt und auf den nächsten Grasbüschel pinkelt habe ich manchmal das Gefühl er kann halt einfach nicht aus seiner schnöseligen, "pubertär überheblichen" haut heraus und obwohl er eigentlich gerne Streit vermeiden möchte, will er doch sein Gesicht wahren und markiert deshalb noch schnell irgendwo hin. Was meint ihr - könnte ich da mit meiner Interpretation richtig liegen, oder habt ihr andere Ideen? Bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte. :)
 

Anzeige:
Dabei
9 Feb 2011
Beiträge
2.016
Alter
29
#2
Ist das nicht auch einfach ein "Austausch von Informationen"? Amy macht das auch manchmal, wenn wir andere Hunde treffen.
Aber die ist sowieso eine "Rüdin" - markiert ständig (was an der Leine sehr nervig ist ._.') und versucht manchmal sogar, ein Bein zu heben, bis sie merkt, dass das irgendwie unpraktisch ist :rolleyes:
 
Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#3
Ja, ein Informationsaustausch ist es natürlich auch, ich denke aber, dass dieses Verhalten immer auch "symbolischen" Wert hat. Wie schätzt du Amys Selbstbewusstsein anderen Hunden gegenüber denn ein? Scheint sie prinzipiell "sehr viel von sich zu halten", oder nimmt sie sich eher zurück und macht keinen großen Wind um sich?
 
Dabei
9 Feb 2011
Beiträge
2.016
Alter
29
#4
Hmm... unterschiedlich. Vor allem ist sie eine richtige Zicke und hat manchmal so momente, wo ganz plötzlich andere Hunde wegbeißt. Ansonsten wirkt sie sonst eher ängstlich - also dass sie eigentlich Angst hat und sich deshalb so aufführt ^^
 
Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#5
Also mir hat mal eine Frau aus dem Tierschutz gesagt, dass viele Hunde neben markieren wirklich pinkeln um zu beschwichtigen. Und die arbeiten wirklich viel und intensiv mit Hunden. Ich selber hab das auch mal erlebt, da hat ein Jack Rusell sich mit eingeklemmter Rute an Emmy vorbeigedrückt und kaum war er vorbei hat er schnell Pipi gemacht - und auch da wirkte er ganz unsicher.
Und ganz besonders toll soll das angeblich wirken wenn es ein Welpe oder Junghund macht als Beschwichtigung - Rüden eines Rudels finden dass wohl gaaanz süss :D Ja, richtig Emmy hat auch schon mal gepinkelt als mein Mann mit Ihr geschimpft hat :D Der fand das aber nicht ganz so unwiederstehlich :) Doch da wir das wussten haben wir sie einfach rausgetragen, ansonsten könnte man das leicht als Prodestpinkeln fehldeuten.
 
Dabei
9 Feb 2011
Beiträge
2.016
Alter
29
#6
Das Welpen das mache, kenne ich auch
Ich hab allerdings gehört, dass die damit von sich ablenken wollen oder so
 
Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#7
Hmmm...ist pinkeln gleich pinkeln? Ich glaub da gibt es sicher auch wieder Unterschiede. Was das Pinkeln/Markieren bedeutet hängt sicher immer vom jeweiligen Hund und der konkreten Situation ab. Wenn Welpen sich bepinkeln kann das aus Aufregung passieren ("Freudenpinkeln"), oder eine Demutsgeste sein soweit ich weiß. Mit dem markieren mit erhobenem Haxerl beim pubertären oder erwachsenen Rüden ist es aber denke ich nicht vergleichbar.
 
Dabei
8 Okt 2012
Beiträge
429
#8
Wenn ich jetzt mit einem unkastrierten Proll auf einen anderen unkastrierten Proll treffe und meiner vor seiner Nase markiert, wird's lustig. Rumble in the Jungle. :D
Ist halt einfach situationsabhängig. Ich würde es aber bei anderen Hunden nicht einfach prnzipiell erlauben, denn das kann eben auch in die Hose gehen. Rumprollen muss ja nicht sein.
 
Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#9
Ja das war ja eben auch meine Frage. Ist das immer ganz eindeutig "rumprollen", oder kann man das so pauschal eigentlich nicht sagen? Ich kann ihn ja auch nicht jedesmal anblaffen wenn er in der Nähe von einem anderen Hund markiert, oder? Da werd ich erstens zum Hugo und zweitens verunsichere ich ihn dadurch ja auch bestimmt, zumal ich mir ja auch gar nicht sicher bin, was es denn nun genau bedeutet.
 
Dabei
8 Okt 2012
Beiträge
429
#10
Auch Rüden können lernen, sich leer zu pieseln. Ich mag markieren aber einfach auch nicht so sehr.
Pauschal kann man nicht sagen, warum der Hund markiert, das hängt von der Situation ab, aber gerade, wenn es um andere Hunde geht, wirkt es auf den anderen Hund einfach prollig und da bleibt nicht jeder Hund cool. Man muss halt selbst wissen, wie man so was handhabt, aber ich bevorzuge es, wenn meine Hunde keine wandelnde Provokation darstellen. Und "Ey, was guckst du so doof!? Ich geb dir gleich!" kann mein Hund gerne für sich behalten. Das finde ich nicht nur unter Menschen asozial.
 
Dabei
6 Feb 2012
Beiträge
791
#11
Das vermeintliche Markieren wird meiner Meinung nach durchaus auch als Stressabbau und zur Beruhigung angewandt. Es gehört wie das Wegdrehen des Kopfes, angeregtes Schnüffeln am Boden und abschließendes pieseln dazu. Das hat, denke ich, nichts mit Proll- Verhalten zu tun. Wir können das bei unseren Trainingseinheiten manchmal gut beobachten, wenn unsere Trainerin ihren älteren sehr souveränen Rüden mitbringt. Die jüngeren Hunde ( wohlgemerkt, keine Welpen oder Junghunde) pinkeln nach der Begrüßung ebenfalls und zeigen weitere Calming Signals wie abdrehen, schnüffeln usw.

Ich würde dieses Verhalten weder kommentieren noch verbieten...
 
Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#12
Und wie hast du deinem beigebracht sich "leer zu pieseln"? Fände das nämlich für die kleineren Gassirunden sehr praktisch. ^^
 
Dabei
8 Okt 2012
Beiträge
429
#13
Markieren und pieseln ist aber doch ein Unterschied. Und ich finde schon, dass man als Besitzer sehr wohl sieht, ob der Hund eine demütige Körperhaltung hat und förmlich unter sich macht oder sich aufbläst, markiert und den anderen Hund dabei genau ansieht.

Die Rüden, mit denen ich früher Gassi gegangen bin, die durften halt anfangs so dreimal pieseln und dann nicht mehr. Dann gewöhnen die sich schon an, dass sie sich leerzupieseln haben.
Und meine Hündin jetzt pinkelt auch am Anfang des Spaziergangs, bzw. braucht eben keine große Runde, um nur Pipi zu machen.
 
Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#14
Das vermeintliche Markieren wird meiner Meinung nach durchaus auch als Stressabbau und zur Beruhigung angewandt. Es gehört wie das Wegdrehen des Kopfes, angeregtes Schnüffeln am Boden und abschließendes pieseln dazu. Das hat, denke ich, nichts mit Proll- Verhalten zu tun. Wir können das bei unseren Trainingseinheiten manchmal gut beobachten, wenn unsere Trainerin ihren älteren sehr souveränen Rüden mitbringt. Die jüngeren Hunde ( wohlgemerkt, keine Welpen oder Junghunde) pinkeln nach der Begrüßung ebenfalls und zeigen weitere Calming Signals wie abdrehen, schnüffeln usw.

Ich würde dieses Verhalten weder kommentieren noch verbieten...
Danke für den interessanten Beitrga Conny - das wirft ja gleich nochmal ein ganz anderes Licht auf die Sache. Und genau das wollte ich ja auch bezwecken - meinungs- und Erfahrungsaustausch ;)
 
Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#15
Also wenn er sich insgesamt prollig verhält, dann wirds wahrscheinlich auch prollig gemeint sein.
Bei dem (ausgewachsenen) Jack Rusell war das auch markieren, doch dass kann nicht prollig gemeint gewesen sein. Ich hab mal ein Buch von Michael Grewe (dem verdanke ich im übrigen dass ich auf Aussies aufmerksam wurde :) gelesen und er meinte man soll sich oft auch auf sein Bauchgefühl verlassen. Irgendwie hat er schon recht...
 
Dabei
15 Mai 2012
Beiträge
5.028
#16
Also ich denke nicht dass man durchweg als rumprollen bezeichnen kann. Hunde haben eben auch das Bedürfnis "revier" abzustecken und zeigen somit anderen Hunden ihr Streifgebiet. Desweiteren sind im Urin ja noch andere - für den Hund - wichtige Informationen enthalten. Ich habe bisher nicht das gefühl, dass meiner da irgendwie prollt oder dass ein Hund der in der Nähe ist, damit außergewöhnlich reagieren würde... Sondern eher "der pinkel /markiert halt" :D
Aber das ist so meine bisherige Erfahrung bzw. das was ich drüber gelesen habe, lasse mich aber gern von euch eines besseren belehren :)
 
Dabei
8 Okt 2012
Beiträge
429
#17
Genau das meine ich. Man kennt ja seinen Hund und seine Körpersprache, also kann man das in der Regel gut beurteilen.
Wenn ein Hund prollig ist, sieht man das auch bevor er das volle Programm zeigt. Und danach würde ich dann entscheiden, ob man es zulässt oder eben mal unterbindet.
 
Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#18
Ja, Grewe sagt mir im großen und Ganzen auch recht zu mit dem was er so sagt. Bauchgefühl ist schon eine gute Sache, aber leider verlernen wir doch zunehmend es richtig zu deuten, weil uns bei jedem Pups den der Hund lässt gleich die zigtausend verschiedenen Meinungen und Anweisungen im Kopf herumschwirren, die wir bereits von irgendjemanden gehört oder irgendwo gelesen haben wie dieser Pups denn nun zu deuten wäre ^^ Ich habe EIGENTLICH das Gefühl, dass Kibo auf einem gut Weg ist und sich schön langsam zu einem in sich gefestigten und souveränen Rüden heranreift, aber bei dem ein oder anderen Verhalten bin ich mir eben einfach nicht sicher "wie er das denn nun genau meint" ^^
 
Dabei
8 Okt 2012
Beiträge
429
#19
Und das ist ja auch nicht schlimm. In einer Beziehung gibt es Missverständnisse. Beobachte mal Hunde und ihre Besitzer beim Rückruf, oft sehr aufschlussreich.
Am besten kann dir da dann ein Hundetrainer helfen, der euch als Team kennt. "Wie meint er das?" ist übers Internet auch einfach kaum zu beantworten, so bequem das wäre. Und der Eindruck ensteht ja auch, denn immer wenn solche Fragen aufkommen, geben sich Leute die größte Mühe, betreiben ähnliches wie Traumdeutung und erzählen einem die lustigsten Dinge, ohne das Verhalten selbst beobachtet zu haben bzw. den Hund und seinen Besitzer zu kennen. Klar kann das passen, es ist bloß einfach nicht zuverlässig.
 
Dabei
15 Mai 2012
Beiträge
5.028
#20
Oh sarah, wie gut ich dich verstehe!!! Mir gehts auch so, zum ein und demselben findet man hunderte von deutungen. Ich würde sagen, du kennst deinen Kibo am Besten, hör auf dich und dein Bauchgefühl und dann passt das!!! Ich arbeite auch dran mir selbst und meinem dicken mehr zu vertrauen :)
 
Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#21
Finde ich total spannend was man hier so lest, ganz tolle Beiträge. Ich glaub es ist immer das berühmte - Kopf, Herz, Hand - also der Mix aus allem. Und klar kann man mal was versemmeln, doch wenn man offen ist für neue Erkenntnisse und - so wie Du - sehr reflektierend ist, dann kann es nicht komplett schief gehen.
 
Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#22
@ akani: das interessiert mich ja jetzt (aus aktuellen Anlass :)) Wie ist das mit dem Rückrufen und was kann man da beobachten?
 
Dabei
8 Okt 2012
Beiträge
429
#23
Ich beobachte die Menschen und Hunde dabei sehr gerne. Einfach ihre Körpersprache, es ist einfach tierisch interessant.
Da ruft jemand seinen Hund ekelhaft freundlich ran, sagt aber körpersprachlich "Bleib bloß weg!" und der Hund reagiert mit Demut und ist gehemmt, was dann wieder falsch aufgefasst wird, dann wird noch mehr Druck gegeben usw.
Missverständnisse sind so alltäglich und man merkt es oft selbst gar nicht und wundert sich, warum etwas nicht funktioniert oder nicht gut funktioniert. Widersprüchliche Signale sind in meinen Augen so ziemlich das Hauptproblem in der Mensch-Hund-Beziehung.
 
Dabei
6 Feb 2012
Beiträge
791
#24
@akani: Rückruf: meinst du die ganzen Beschwichtigungssignale, die man da teilweise sehen kann :)

ich verbringe auch sehr viel Zeit mit dem Beobachten und bin jedes Mal erstaunt, wie schnell da Dinge abgeklärt werden und wie viel man aus Interaktion Hund Mensch sowie Kommunikation Hund Hund ersehen kann
 
Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#25
Ha, ich glaube ich werde euch einfach mal ein paar Situationen aufnehmen und dann deuten wir gemeinsam drauf los ;)
 
Dabei
14 Mai 2012
Beiträge
522
#27
Das hab ich mir überhaupt schon länger überlegt, dass das eigentlich sehr spannend wäre. Ein Fredl in dem jeder seine aufgenommenen Hundeszenarien posten und dann mit allen über das, was sich da so zuträgt diskutieren kann. Welche Signale erkennt man selbst? Was sehen andere? Wie wirkt der eigene Hund auf andere und so weiter. Was haltet ihr davon?
 
Dabei
31 Okt 2012
Beiträge
2.198
#28
@ akani: Ja, super - das stimmt absolut. Also auch bei mir selber bin ich echt am arbeiten dass ich wirklich komplett aussende was ich meine. Meine erste Hündin war ein super Lehrmeister, die hat sich einfach hingesetzt und mich angeschaut mit diesem "Althe, mach ein ordentlich Signal wenn Du willst dass ich was mache..." Blick und tatsächlich umso deutlicher ich wurde, umso besser lief es (jaaha, das war ne Erkenntnis für mich..)
Meine Hunde sind wirklich sehr geduldig mit mir - ich bin da der wesentlich ungeduldiger Teil *schäm*
 
Dabei
8 Okt 2012
Beiträge
429
#30
Ehrlich gesagt nicht mal all zu viel. Aber ich bin auch mit dem gesamten Konzept dieser "Calming Signals" nicht einverstanden. Es gibt keinen Universalübersetzungsschlüssel für Hunde und es ist eben auch viel eine Sache des Charakters.
Zumal so ein Thread eben auch schnell missbraucht werden kann, um dem Hund sämtliches Fehlverhalten abzutherapieren, was in einer Hundeschule besser aufgehoben wäre.
 

Anzeige:
Empfehlungen:

Ähnliche Themen


Oben