Es wird laaang..
Hi Ihr,
ich heisse Melanie, bin 34 und wohne am Niederrhein. Letztes Jahr habe ich übers Netz einen Hund gesucht. Es kamen viele Anfragen. Einer war Liebe auf den ersten Blick. Coco. Ein 3 jähriger Tricolor. Der Besitzer kam persönlich mit ihm vorbei und ich wollte ihn erstmal auf Probe behalten. Hab nämlich 2 Kinder und das ist ja immer so ne Sache mit Hunden. Es hat von Anfang an gepasst. Es war so ein Gefühl wie wenn einem ein Tier wegläuft, es wieder nach Hause kommt und man es endlich wieder in die Arme schliessen kann. Das war vor genau 1 Jahr und 2 Monaten.
Der Besitzer war sehr ehrlich. Der Hund war nicht erzogen (konnte nichtmal Sitz oder Platz), Leinenführigkeit war der Horror, er hatte keine Kontakte zu irgendwas und war dauernd allein.
Die ganzen Defizite bzw dass der Hund ein Defizit an sich war habe ich sofort gemerkt. Es war mir egal. Ich habe von Anfang an an ihn geglaubt.
Mal n kurzer Überblick vom Anfang: Coco war draussen, plötzliches Ast knacken, n Rollo was laut runter ging, n Vogel der sich im Baum bewegte oder irgendwas in der Art und der Hund ist ausgeflippt und klang als würde er gerade abegestochen werden. Autos, Fahhräder und dergleichen, maximaler Stress. Alles was schneller als Schrittgeschwindigkeit war, war der reinste Horror. Ausruhen? Gleich null. Absolut überdreht war Coco. Hab ihn zum ruhen gezwungen. Hab ihn mit auf die Couch genommen und ihn im Arm gehalten. Der Fernseher war für in Stress. Dauernd ist er dahin gerannt. Geräusche wenn der Nachbar plötzlich die Bohrmaschine anschmiss, da ging das Gebelle aber los. Gewitter = Katastrophe. Der Staubsauger = Staatsfeind Nr 1. Aggression vom allerfeinsten. So extrem dass der Hund hinterher den ganzen Ablauf drinnen hatte und genau wusste dass ich gleich sauge. Da hat er getobt und hat mich gezwickt und angeknurrt. Bei Menschen musste ich draussen sehr vorsichtig sein, ich wusste nie wie er reagiert. Denn seine Körpersprache war, geh mir aus dem Weg. Kommandos kannte er gar nicht. Er konnt sich auch gar nicht konzentrieren. In der Hundeschule fand er alles scheisse. Jedem Hund hat er die Zähne gezeigt und wollte lieber früher als später drauf los. Wenn der Trainer dazwischen ging hat der Hund gleich zugeschnappt. In des Trainers Hand, Jacke, was auch immer.
Heute hat er zwar noch Defizite. Mit Fahrrädern ist es immer noch n Problem, Autos gehen jetzt, da ist nur jedes 10. n kleines Problem. Rüden mag er in der Regel nicht. Ab und an kommt mal einer den er mag oder duldet. Einen findet er besonders toll, nen Dogo Argentino Rüden in der Hundeschule. Ach ja, er hat immer noch den gleichen Trainer. Auf dem Hundeplatz ist er handzahm. Wir üben gerade für die Begleithundeprüfung. Bis es so weit ist werden aber noch Monate vergehen. Kommandos kann er viele. Sitz, Platz, Bleib. Wenn ich ihn losschicke und Stop rufe, bleibt er aprubt stehen, Side, links, rechts, also links oder rechts von mir gehen oder sitzen kann er, vor, zwischen die Beine und Back, das ganze zurück. Geräusche sind egal. Ob meine Nachbarn bohren oder es draussen laut ist wenn wir unterwegs sind, ist alles kein Thema mehr. An der Hauptstrasse ist nicht gerade sein Lieblingsort, da zieht er dann etwas und legt die Ohren an, aber da muss er regelmässig durch. Menschen? Die sind doch zum streicheln da. Wo ich früher Angst hatte das etwas passiert, muss ich ihn dauernd von fremden wegziehen. Denn nicht jeder mag Hunde aber mein Hund mag alle Menschen. Das müssen wir auch noch üben. Der Staubsauger, tja der ist zum saugen da und nicht zum angreifen. Ich kann ohne Probleme saugen.
Wie ich ihn so hinbekommen habe? Mit viel Liebe und ganz viel Geduld. Ich habe einen wunderbaren Trainer. Wir gehen so oft es geht zur Hundeschule, machen Maintrailing und da blüht Coco auf. Da kann kommen was will, er interessiert sich nur für die Spur. Mehrere hundert Meter schafft er bereits ohne Probleme. An der Leine läuft er ganz gut. Schaut dabei aufmerksam zu mir hoch. Ich fütter in nur aus der Hand bzw er muss für sein Futter etwas tun auch für n Schweineohr zB. Nicht erwünschte Verhaltensweisen werden ignoriert. Positives wird belohnt. Viel beschäftigt wird er, allerdings in Maßen und nur ruhige Sachen machen wir. Alles rund um die Nasenarbeit. Agility würde solche Hunde nur zusätzlich aufdrehen oder Reizangelspiele sind auch tabu. Das grösste tabu sind allerdings die anderen achso allwissenden Hundebesitzer. Was man dagegen tun kann? Nix, freundlich lächeln und weiter gehen.
Ich gebs zu, zwischendurch war ich am Rande des Wahnsinns. Wenn ich mal so Tage hatte wo ich echt abgenervt war, bin ich halt nur kurz mit ihm raus damit er sein Geschäft erledigen kann und ab dann im Garten oder drinnen Suchspiele mit ihm gemacht. Und das abschalten lernen, alles andere ausblenden (die Blicke und Kommentare anderer) das muss man erstmal lernen. Ebenso sollte man die Defizite des Hundes ausblenden und ja nicht mit dem Gedanken das Haus verlassen"Gleich gehts wieder los, dann bellt er, geht in die Leine..." oder was auch immer. Der und merkt das und es überträgt sich auf ihn. Jeder Hund hat positive Seiten, egal wie verkorkst er ist. Irgendwas kann er, man muss es nur rausfinden und dran glauben. Dann wird der Traum vom glücklichen miteinander auch wahr.
So, das wars von uns

Hi Ihr,
ich heisse Melanie, bin 34 und wohne am Niederrhein. Letztes Jahr habe ich übers Netz einen Hund gesucht. Es kamen viele Anfragen. Einer war Liebe auf den ersten Blick. Coco. Ein 3 jähriger Tricolor. Der Besitzer kam persönlich mit ihm vorbei und ich wollte ihn erstmal auf Probe behalten. Hab nämlich 2 Kinder und das ist ja immer so ne Sache mit Hunden. Es hat von Anfang an gepasst. Es war so ein Gefühl wie wenn einem ein Tier wegläuft, es wieder nach Hause kommt und man es endlich wieder in die Arme schliessen kann. Das war vor genau 1 Jahr und 2 Monaten.
Der Besitzer war sehr ehrlich. Der Hund war nicht erzogen (konnte nichtmal Sitz oder Platz), Leinenführigkeit war der Horror, er hatte keine Kontakte zu irgendwas und war dauernd allein.
Die ganzen Defizite bzw dass der Hund ein Defizit an sich war habe ich sofort gemerkt. Es war mir egal. Ich habe von Anfang an an ihn geglaubt.
Mal n kurzer Überblick vom Anfang: Coco war draussen, plötzliches Ast knacken, n Rollo was laut runter ging, n Vogel der sich im Baum bewegte oder irgendwas in der Art und der Hund ist ausgeflippt und klang als würde er gerade abegestochen werden. Autos, Fahhräder und dergleichen, maximaler Stress. Alles was schneller als Schrittgeschwindigkeit war, war der reinste Horror. Ausruhen? Gleich null. Absolut überdreht war Coco. Hab ihn zum ruhen gezwungen. Hab ihn mit auf die Couch genommen und ihn im Arm gehalten. Der Fernseher war für in Stress. Dauernd ist er dahin gerannt. Geräusche wenn der Nachbar plötzlich die Bohrmaschine anschmiss, da ging das Gebelle aber los. Gewitter = Katastrophe. Der Staubsauger = Staatsfeind Nr 1. Aggression vom allerfeinsten. So extrem dass der Hund hinterher den ganzen Ablauf drinnen hatte und genau wusste dass ich gleich sauge. Da hat er getobt und hat mich gezwickt und angeknurrt. Bei Menschen musste ich draussen sehr vorsichtig sein, ich wusste nie wie er reagiert. Denn seine Körpersprache war, geh mir aus dem Weg. Kommandos kannte er gar nicht. Er konnt sich auch gar nicht konzentrieren. In der Hundeschule fand er alles scheisse. Jedem Hund hat er die Zähne gezeigt und wollte lieber früher als später drauf los. Wenn der Trainer dazwischen ging hat der Hund gleich zugeschnappt. In des Trainers Hand, Jacke, was auch immer.
Heute hat er zwar noch Defizite. Mit Fahrrädern ist es immer noch n Problem, Autos gehen jetzt, da ist nur jedes 10. n kleines Problem. Rüden mag er in der Regel nicht. Ab und an kommt mal einer den er mag oder duldet. Einen findet er besonders toll, nen Dogo Argentino Rüden in der Hundeschule. Ach ja, er hat immer noch den gleichen Trainer. Auf dem Hundeplatz ist er handzahm. Wir üben gerade für die Begleithundeprüfung. Bis es so weit ist werden aber noch Monate vergehen. Kommandos kann er viele. Sitz, Platz, Bleib. Wenn ich ihn losschicke und Stop rufe, bleibt er aprubt stehen, Side, links, rechts, also links oder rechts von mir gehen oder sitzen kann er, vor, zwischen die Beine und Back, das ganze zurück. Geräusche sind egal. Ob meine Nachbarn bohren oder es draussen laut ist wenn wir unterwegs sind, ist alles kein Thema mehr. An der Hauptstrasse ist nicht gerade sein Lieblingsort, da zieht er dann etwas und legt die Ohren an, aber da muss er regelmässig durch. Menschen? Die sind doch zum streicheln da. Wo ich früher Angst hatte das etwas passiert, muss ich ihn dauernd von fremden wegziehen. Denn nicht jeder mag Hunde aber mein Hund mag alle Menschen. Das müssen wir auch noch üben. Der Staubsauger, tja der ist zum saugen da und nicht zum angreifen. Ich kann ohne Probleme saugen.
Wie ich ihn so hinbekommen habe? Mit viel Liebe und ganz viel Geduld. Ich habe einen wunderbaren Trainer. Wir gehen so oft es geht zur Hundeschule, machen Maintrailing und da blüht Coco auf. Da kann kommen was will, er interessiert sich nur für die Spur. Mehrere hundert Meter schafft er bereits ohne Probleme. An der Leine läuft er ganz gut. Schaut dabei aufmerksam zu mir hoch. Ich fütter in nur aus der Hand bzw er muss für sein Futter etwas tun auch für n Schweineohr zB. Nicht erwünschte Verhaltensweisen werden ignoriert. Positives wird belohnt. Viel beschäftigt wird er, allerdings in Maßen und nur ruhige Sachen machen wir. Alles rund um die Nasenarbeit. Agility würde solche Hunde nur zusätzlich aufdrehen oder Reizangelspiele sind auch tabu. Das grösste tabu sind allerdings die anderen achso allwissenden Hundebesitzer. Was man dagegen tun kann? Nix, freundlich lächeln und weiter gehen.
Ich gebs zu, zwischendurch war ich am Rande des Wahnsinns. Wenn ich mal so Tage hatte wo ich echt abgenervt war, bin ich halt nur kurz mit ihm raus damit er sein Geschäft erledigen kann und ab dann im Garten oder drinnen Suchspiele mit ihm gemacht. Und das abschalten lernen, alles andere ausblenden (die Blicke und Kommentare anderer) das muss man erstmal lernen. Ebenso sollte man die Defizite des Hundes ausblenden und ja nicht mit dem Gedanken das Haus verlassen"Gleich gehts wieder los, dann bellt er, geht in die Leine..." oder was auch immer. Der und merkt das und es überträgt sich auf ihn. Jeder Hund hat positive Seiten, egal wie verkorkst er ist. Irgendwas kann er, man muss es nur rausfinden und dran glauben. Dann wird der Traum vom glücklichen miteinander auch wahr.
So, das wars von uns

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