Hallo Flo,
ich bin derzeit mit der Auslastung am absolut unteren Rand der Skala. Dobby hatte vor 5 Wochen eine Kreuzband-OP. Diese Woche sind wir bei 3x15 Minuten spazieren gehen pro Tag, nächste sind es dann 3x täglich 20. In der Hundeschule waren wir seit 6 Wochen nicht mehr. Er geht nur an der Leine, Hundekontakt ist nur aus der Ferne möglich. Er darf nicht springen, nicht toben, nicht rennen. Absolute Schonung eben...
Das ist wie gesagt das absolute Minimum, damit geht es ihm (vom Kopf her) nicht sonderlich gut. Aber es muss sein, damit sein Bein wieder gut wird, und er akzeptiert es auch meistens. Waum ich Dir das so erzähle? Weil er trotzdem (abgesehen von seinen verrückten 15 Minuten pro Tag) unglaublich viel schläft und sich erholt - wie es im Moment auch sein soll. Die Erfahrung, die ich daraus ziehe ist, man kann eigentlich nicht zu wenig machen, wenn man dafür sorgt, dass sich der Hund grundsätzlich wohl bei einem fühlt.
Bevor Dobby geschont werden musste, hatten wir zweimal die Woche Training - einmal Mantrailing, einmal Junghundekurs. Außerdem sind wir täglich drei- bis viermal spazieren gegangen, einmal davon etwa eine Stunde lang (kein strammes Gehen, sondern viel Schnuppern, ab und an mal Suchspiele, zwischendurch ein bisschen Training - Rückruf, Bleib und ähnliches). Die anderen Spaziergänge waren sehr viel kürzer, nur zum Pipi machen raus (oder Hin- und Rückweg zur Arbeit, das ist nicht ganz ein Kilometer, er ist aber nicht täglich dabei). Etwa einmal pro Woche hatte ich ihn in der Hundetagesstätte, da hat er sich den Tag über mit den anderen Hunden ausgetobt und am Abend (und meist auch am nächsten Tag) war Langeweile angesagt. Zwischendurch ab und an mal ein bisschen Training (Kopfarbeit in Form von Suchspielen während der Spaziergänge oder zu Hause Leckerlis verstecken oder Gehorsamkeitstraining), da mache ich aber eher zu wenig als zu viel.
Dobby ist halt überall dabei, im Restaurant, bei Geburtstagen, auf der Arbeit, im Bus, auf dem Street Food Festival. Das ist für mich Training genug. Und damit hat er auch genug zu tun. Heute saßen wir eine Stunde am Rhein. Haben nur die Sonne genossen und alles um uns herum beobachtet. Dazu einmal der Weg von und zur Tiefgarage durch die Stadt und mein Hund ist platt. Dafür wird der Tag morgen wieder ruhiger, er wird den Tag im Büro verbringen.
Meine Meinung: Mach Dir nicht so einen Kopf. Ja, ein Aussie braucht Auslastung, aber es ist auch nur ein Hund. Und Deiner ist noch ein Junger, der genug damit zu tun hat, alles um ihn herum zu lernen und aufzunehmen und vor allem sich selbst kennen zu lernen. Und wenn er noch so frisch bei Dir ist, solltet Ihr erstmal zum Team zusammenwachsen und vor allem Spaß miteinander haben.
Das Ganze aber ohne Gewähr: Dobby ist mein erster Hund, ich berichte hier nur, was ich in den letzten acht Monaten gelernt und erlebt habe. Dir werden sicher noch "alte Hasen" antworten, die sich viel besser mit Aussies auskennen und Dir wesentlich kompetenter antworten können.
