Also ich kann ja derzeit kein Obst und Gemüse füttern. Fellstreifen vom Pferd habe ich noch keine bekommen (vorher gabs regelmäßig Kuhor oder Kanninchenohren mit Fell, oder Fellstreifen vom Rind.). Ich füttere alles vom Pferd was ich bekommen kann. Soweit so gut. Obendrauf gibts Ameranth, den ich in der Kaffemühle zu Mehlverarbeite und dann ne Stunde zu Brei koche.
Wenn der Hund aber weder Obst noch Gemüse noch Getreide oder Pseudo Getreide wirklich braucht?
Wenn das ganze Zeug nur als Ballaststoff dient?
Wenn ich Richtung Wolf schaue und wenn ich meinen Hund beobachte, der gerne wenn er die Möglichkeit hat Beeren pflückt und sich Gräser sucht. Ich konnte beobachten dass sie als sie "krank" war eine Menge Gras gefressen hat, zum Schluß hat sie sogar Wurzeln ausgegraben und die gefressen.
Wenn ich in Barfbüchern lese, lese ich viel von Wildkräutern die mein Hund bräuchte. Nun jede Menge Wildkräuter stehen ihr zur freien Verfügung auf den fetten Wiesen über die wir tagtäglich latschen. Weder hat mein Hund sich da je Löwenzahn, noch Wegerich, noch Brennessel, noch Sauerampfer und Co gepflückt. Sie hat auch noch nie versucht wildes Gemüse (wilde Möhre zB) auszugraben. Auch Getreide hat sie noch nie geräubert.
Wie gesagt ihr Instinkt scheint ihr ja gewisse Dinge vorzugeben, so Pflückt sie gern alle Arten von Beeren. Lutscht auch gern ne Kirsche ab und Spuckt die Steine wieder aus. Zuhause nimmt sie zwar Apfel, Gurke und Co wenn ich ihn ihr gebe, klaut im Garten aber nur Beeren, runter Gefallene Äpfel und sonstiges Gemüse usw nimmt sie nicht von sich aus.
Auch Gras frisst sie nicht wahllos da sucht sie bestimmte Gräse, und gräbt nur bestimmte Wurzeln aus (das auch nur als sie krank war). Wild lebend hätte sie keinerlei Zugang zu Milchprodukten. Ob sie Eier klauen würde weiß ich nicht.
Wenn ich von den Beobachtungen an meinem Hund ausgehe (klar ein kurzer Zeitraum, klar keine empirische Studie), dann komme ich zu dem Schluß, maximal gehört zum Tierischen noch ein Beerencoctail dazu und das auch nur weil sie draußen nicht soviel Zeit zum Beeren pflücken hat, wie sie wohl gerne hätte.
Jetzt wird mir aber suggeriert dass durch die Ausschlußdiät Mangelerscheinungen auftreten können, weil der Hund nicht Zugang zu allem hat was er braucht. Was ich einsehe ist: klar derzeit gibts kein Pansen, kein Blättermagen, keine Hähnchenmägen usw. Es gibt kein Horn, kein Fell dass aber auch nur weil ich es schlicht vom Pferd nicht bekomme. Ich sehe weiterhin ein dass ein Wechsel zwischen dunklem und hellen Fleisch fehlt und das verschiedene Futtertiere verschiedene Nährstoffe liefern.
Aber ganz ehrlich ich kann mir nicht vorstellen dass die Mangelerscheinungen daher kommen sollen dass mein Hund derzeit keinen Zugriff auf Bananen, Fenchel, Salat, Spinat, Äpfeln usw hat. Das sind Dinge zu denen er frei lebend auch keinen Zugriff hätte, nichtmal im Magen der Beutetiere findet sich das meiste von dem, von dem wir meinen es gehöre auf den Speiseplan.
Und Fisch? Oh ja der Fisch! Die wichtigen Omega3 Fettsäuren. Da wird supplementiert was das Zeug hält, Lachsöl muss her. Und einmal die Woche muss Fisch auf den Tisch. Aber ein Hering tut's da nicht, es muss schon der Alsakaseelachs sein, mindestens aber ne Regenbogen Forelle. Bestimmt ist viel gutes im Fisch, aber wie oft würde ein freilebender Hund es schaffen einen Fisch zu fangen? Selbst in einer Welt wo der Fischbestand nicht durch Menschen dezimiert wurde? Sicher nicht pünktlich jeden Freitag.
Kartoffeln verträgt meine nicht, da die Ausschlußdiät Glutenfrei sein soll (oft rührt eine Allergie wohl vom Getreide. Warum wohl?) gebe ich Ameranth. Ich tue das weil mir gesagt wurde, wegen der Kohlehydrathe. Anfänglich habe ich das Ameranth nur gekocht und nicht vorher gemahlen, es kam hinten genau so raus wie es vorne rein ging. Wieviele Kohlehydrathe kann mein Hund da rausgezogen haben?
Ich habe irgendwo einen Artikel gelesen dass auch wenn Barfen immer populärer wird, man als Barfer trotzdem zu einer 8% kleinen Minderheit gehört. Sich kaum Studien mit dem Thema beschäftigt haben, schon garnicht Langzeit, schon garnicht unabhängig. Normwerte vom Hund gehen vom den Durchschnittswerten von Fertigfutter ernährten Hunden aus. Wie aussagekräftig kann das sein?
Wenn wir die Normwerte für Menscheb neu festlegen und die Proben dafür nur von Menschen stammen die sich nur aus der Dose und von Fastfood ernähren? Dann würde jeder Mensch der sich frisch ernährt mit seinen Werten durchfallen.
Wir greifen also auf Barf Literatur zurück und versuchen es richtig zu machen. Dabei folgen wie Swanie Simon und Co. Warum? Weil da steht sie hat 20 Jahre Erfahrung mit eigenen Hunden und weil vieles einleuchtend klingt. Aber auch schlicht weil wir es wollen. Denn setzte ich mich in einen Schäferhund Verein und Frage da einen Haufen älterer Herren dann kriege ich auch 20 Jahre und mehr Erfahrung und Geschichten von Hunden die steinalt wurden nur mit Frolic und Tischabfällen.
Ich denke mittlerweile wir könne noch nicht sagen was wirklich richtig ist. Das Fleisch dass wir füttern stammt meist aus Mastbetrieben und ist "minderwertig". Dennoch egal was wir füttern, Barf nach XYZ, prey, TroFu, NaFu, Reste oder alles durcheinander. Der Hund hat heute eine höhere Lebenserwartung als früher. Höher auch, als wenn er frei Leben würde. So falsch kann also nichts von dem sein was gefüttert wird. Natürlich könnte auch die bessere medizinische Versorgung und ein paar andere Faktoren mit reinspielen
Trotzdem Reihe ich mich fröhlich ein, ist die Ausschlußdiät vorbei, kriegt mein Hund Grünzeug frisch püriert und hübsch abwechslungsreich

nur für den Fall...

Und auch wenn ich kein Stück glaube dass mein Hund wegen dem Ameranth wieder zugenommen hat, so koche ich doch weiter

nur für den Fall...