Ich muss dieses Thema jetzt nochmal aus der Versenkung holen...
Dobby muss ja derzeit komplett an der Leine laufen, wegen Verdacht auf Kreuzband-Anriss ist Toben, Rennen und Springen derzeit tabu. Nächste Woche haben wir nochmal einen Termin bei einem Spezialisten, bis dahin will ich ihn absolut schonen. Und ja, das ist anstrengend für ihn und für mich - er ist oft unausgeglichen und genervt, auch wenn wir stattdessen viel Kopfarbeit machen. Aber das reicht halt für einen Junghund nicht. :-/
Trotzdem: es ist, wie es ist. Um ihm aber dennoch ein bisschen Freiraum zu geben, nehme ich die 2-Meter-Leine, die er meistens komplett zur Verfügung hat. Jetzt mein Problem: Während es an der kurzen Leine mit dem nicht-ziehen super klappt, wird er an der langen Leine immer zum Zugtier. Immer mit der Nase am Boden und kaum bei mir, was nicht an fehlender Bindung liegt, sondern daran, dass mein Hund gerne mal alles um ihn herum vergisst, wenn ihn was fasziniert. Wenn ich einen Futter-Dummy in der Hand habe, kann ich seine Aufmerksamkeit zu 98 Prozent auf mich lenken, dann weicht er mir aber nicht mehr von der Seite und ist fixiert auf den Futter-Dummy (wie gesagt, wenn ihn was fasziniert, blendet er alles andere aus. Es ist schon besser geworden, aber das ist noch eine große Baustelle.).
Wenn ich stehen bleibe, sobald er nach vorne geht, dann nutzt er eben den kompletten Radius der Leine, um alles anzuschnüffeln. Er scheint verstanden zu haben, was ich von ihm will, denn wenn er alles "leergeschnüffelt" hat, dreht er sich zu mir um, kommt in meine Richtung und schaut mich an. Dann habe ich aber gerne mal zwei Minuten dumm in der Gegend rumgestanden.
Gestern habe ich jetzt mit dem Richtungswechsel angefangen. Wenn ich die Richtung wechsel, dann kommt er mir hinterher, drehen wir wieder um, sprintet er wieder vor. Also wechsel ich wieder die Richtung. Auch hier: Er reagiert sofort, kommt mir hinterher, wir drehen um, er sprintet vor. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das die richtige Methode ist.
In ihn reinrennen kann ich nicht, weil er ja zwei Meter vor mir ist. Mit der Hand korrigieren kann ich wegen des Abstands auch nicht. Und es geht mir hierbei auch gar nicht darum, dass er immer hinter mir bleiben muss - er kann schnuffeln, wo und wann er will, er soll nur einfach nicht an der Leine ziehen. Er trägt immer ein Geschirr und ich möchte ihn auch weiterhin nicht am Halsband führen - die Option "Halsband = Leinenführig, Geschirr = ein bisschen ziehen" ist also raus. Wie kann ich ihm klarmachen, dass er seinen (eingeschränkten) Freiraum bekommt, solange er nicht an der Leine zieht? Weiter Richtungswechsel probieren? Immer wieder zu mir rufen, sobald er ansatzweise das Ende der Leine erreicht hat?
Wer hat Tipps?
Ach ja: Erschwerend kommt hinzu, dass wir seit Anfang des Jahres Trailen - und er da ja an der Leine ziehen darf. Vor allem, wenn wir Suchspiele draußen machen, scheint er dieses Ziehen vom Mantrailing als selbstverständlich anzusehen. Ich bin gerade dabei, ihm ein Halstuch zu nähen, das er immer beim Mantrail-Training umbekommt, um da eine Unterscheidung für ihn herzustellen.