..ich bin mit meinem Latein so langsam am Ende.

Dabei
13 Nov 2016
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177
#31
So...wollte nochmal kurz berichten...

Die erste Läufigkeit ist nun komplett rum...und was soll ich sagen: Die Ruhe und Gedult zahlt sich so langsam auf.
Sie macht momentan echt eine tollte Entwicklung durch.

Hundebegnungen sind zwar immer noch eine Herausforderung, aber mit Management und der nötigen Ruhe doch glücklicherweise so langsam gut händelbar (klar gibt es auch mal Hunde bei denen es nicht klappt oder es einfach zu viel wird). Sie ist aber endlich ansprechbar und ich habe Zugang zu ihr. Dadurch kann ich jetzt auch gut beurteilen, wenn es ihr zu viel wird (oder aber mir zu viel wird...wir haben da eine ähnliche Reizschwelle ;) ) und ich kann sie vor manchen Situationen "schützen".
Auch macht sich jetzt ihre Erziehung "bemerkbar". Im Grunde wusste ich ja schon immer, dass sie - im Vergleich zu anderen Hunden ihres Alters - doch sehr viel kann und einiges sitzt. Leider hat sie (haben wir) das aber nie "auf die Straße" bekommen, da sie bei kleinsten Reizen direkt auf 180 war und nichts mehr geklappt hat. Das hat sich nun aber auch geändert.
Und das Gute daran ist: Alles verstärkt sich irgendwie positiv: Sie ist ruhiger -> ich bin ruhiger . Sie ist ansprechbar -> wir können mehr üben. Wir gehen wieder zu "normalen" Uhrzeiten vor die Tür und können nun endlich sehr viele Ruheübungen draußen absolvieren..so z.B. einfach vor die Tür gehen und in der Stadt mal eben so 10 Minuten rumstehen und beobachten. Das wäre früher unmöglich gewesen.
Dadurch wird es auch gefühlt jetzt jeden Tag ein Stück besser.

Klar...Leute die uns nicht kennen uns und einfach so sehen, die würden wahrscheinlich immer noch sagen: "Boah wieder so ein hyperaktiver, durchgeknallter Aussie mit einem Besitzer der keine Ahnung hat". Aber das geht mir langsam am A**** vorbei ;)
Ich weiß wie sie am Angfang war und wie sie jetzt ist...und das ist eine riesen Entwicklung...und Leute die uns auf dem Weg "begleitet" haben, sehen das auch direkt und da bekommen wir viel Zuspruch.

Natürlich weiß ich auch, dass es nochmal kleine Rückfälle geben kann/wird...aber ich sehe auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind und sich die Geduld auszahlt.
Wahrscheinlich hört sich das jetzt auch alles sehr überschwänglich an...und so easy ist es natürlich alles (noch) nicht, aber die Entwicklung ist einfach gut.
Echt ein toller und durchgeknallter Hund den ich da habe :)

PS: Manchmal mache ich mir schon einen Kopf, ob sie krank ist oder sonst was hat. Weil sie so "normal" ist. Vielleicht sollte ich das für mein Kopfkino mal checken lassen.
 
Dabei
3 Apr 2016
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#33
So...wollte nochmal kurz berichten...

Die erste Läufigkeit ist nun komplett rum...und was soll ich sagen: Die Ruhe und Gedult zahlt sich so langsam auf.
Sie macht momentan echt eine tollte Entwicklung durch.

Hundebegnungen sind zwar immer noch eine Herausforderung, aber mit Management und der nötigen Ruhe doch glücklicherweise so langsam gut händelbar (klar gibt es auch mal Hunde bei denen es nicht klappt oder es einfach zu viel wird). Sie ist aber endlich ansprechbar und ich habe Zugang zu ihr. Dadurch kann ich jetzt auch gut beurteilen, wenn es ihr zu viel wird (oder aber mir zu viel wird...wir haben da eine ähnliche Reizschwelle ;) ) und ich kann sie vor manchen Situationen "schützen".
Auch macht sich jetzt ihre Erziehung "bemerkbar". Im Grunde wusste ich ja schon immer, dass sie - im Vergleich zu anderen Hunden ihres Alters - doch sehr viel kann und einiges sitzt. Leider hat sie (haben wir) das aber nie "auf die Straße" bekommen, da sie bei kleinsten Reizen direkt auf 180 war und nichts mehr geklappt hat. Das hat sich nun aber auch geändert.
Und das Gute daran ist: Alles verstärkt sich irgendwie positiv: Sie ist ruhiger -> ich bin ruhiger . Sie ist ansprechbar -> wir können mehr üben. Wir gehen wieder zu "normalen" Uhrzeiten vor die Tür und können nun endlich sehr viele Ruheübungen draußen absolvieren..so z.B. einfach vor die Tür gehen und in der Stadt mal eben so 10 Minuten rumstehen und beobachten. Das wäre früher unmöglich gewesen.
Dadurch wird es auch gefühlt jetzt jeden Tag ein Stück besser.

Klar...Leute die uns nicht kennen uns und einfach so sehen, die würden wahrscheinlich immer noch sagen: "Boah wieder so ein hyperaktiver, durchgeknallter Aussie mit einem Besitzer der keine Ahnung hat". Aber das geht mir langsam am A**** vorbei ;)
Ich weiß wie sie am Angfang war und wie sie jetzt ist...und das ist eine riesen Entwicklung...und Leute die uns auf dem Weg "begleitet" haben, sehen das auch direkt und da bekommen wir viel Zuspruch.

Natürlich weiß ich auch, dass es nochmal kleine Rückfälle geben kann/wird...aber ich sehe auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind und sich die Geduld auszahlt.
Wahrscheinlich hört sich das jetzt auch alles sehr überschwänglich an...und so easy ist es natürlich alles (noch) nicht, aber die Entwicklung ist einfach gut.
Echt ein toller und durchgeknallter Hund den ich da habe :)

PS: Manchmal mache ich mir schon einen Kopf, ob sie krank ist oder sonst was hat. Weil sie so "normal" ist. Vielleicht sollte ich das für mein Kopfkino mal checken lassen.
da zieht doch das eine das andere nach sich : du wirst ob deiner erfolge ruhiger und dein hund auch ! glückwunsch dazu - ich denke , je mehr man als besitzer seinem hund richtiges verhalten vormacht , desto mehr ahmen sie uns nach .

ich bin ja mit meinem aussiemixwelpen (4,5 monate) sowas von glücklich , daß es schon fast merkwürdig ist . ilay benimmt sich überall total toll und ich kann mit ihm wirklich überall hingehen . er macht wirklich alles mit , ob kinder toben , musik spielt oder in der hundeschule 20 hunde herumtollen - kein problem !
mir ist meine hundeschule eine große hilfe , dort besteht die möglichkeit den welpen mal im rudel der trainerin abzugeben , damit er auch mit erwachsenen hunden sozialverhalten lernen kann .
einen tag /woche gibt es einen welpentag , wo mehrere welpen im rudel ihren spaß haben . das erscheint mir richtig sinvoll und ilay freut sich jedesmal , wenn er dort aus dem auto steigt .

allerdings habe ich von anfang an gewisse regeln , die er niemals brechen darf (und auch alle , die mit ihm zu tun haben einhalten müssen !) - ja , es fällt so manchesmal schwer , diese auch einzuhalten , wenn einen diese augen so ansehen - es macht sich aber bezahlt .
dazu kommen die kommentare anderer hundehalter/mitmenschen , die nicht verstehen , daß der welpe dies oder das eben NICHT darf ...
auch meine hundesitterfamilie muß sich an meine regeln halten - das hat auch schon mit ilays opa dundee sehr gut funktioniert . die kinder gehen mit mir und ilay zur hundeschule , um den umgang zu erlernen . auch ein vorteil , der sich bezahlt macht - gerade kinder sind ja oft nicht so klar in ihren verhaltensweisen .

man muß da wohl seine linie durchziehen und die kommentare ignorieren , um für sich und seinen hund einen zustand zu errreichen , der ins alltägliche zusammenleben für beide seiten passt .

du hast das problem , daß du in der stadt mit allen widrigeiten wohnst - ich wohne auf dem land und habe auch dort mit (anderen) widrigkeiten zu kämpfen .
hier laufen ebensoviele hunde frei rum , sind nicht sozialisiert und respektieren das revier des anderen nicht . wenn man spazieren geht , fahrrad fährt oder reitet , kommen die hofhunde und stänkern rum .
auch keine schöne situation und auch da muß mein welpe durch .
ich habe erst gestern beim spaziergang (freilauf) mit einem hofhund einen kleinen kampf ausgefochten , um meinen welpen zu schützen . ich mußte den hofhund massiv massregeln , was mir gsd gelungen ist .
er meinte sich auf den welpen stürzen zu wollen und ich bin mit meiner leine dazwischen gegangen - ilay hat sich sofort hinter mir "verkrochen" und ich konnte den hofhund in seine schranken ( auf den hof) verweisen .
normalerweise gehen die hofhunde nicht über die hofgrenze , aber in diesem fall ist der hund dafür bekannt .

mach weiter mit deinem training - ich finde , es hört sich schon sehr gut an !
 
Dabei
19 Jan 2017
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#34
Huhu AlterEgo,

ich bin stiller Mitleser deines Threads. :) Schön welche Fortschritte ihr zusammen macht! Ich kann deine Gedanken und Gefühlswelt sehr gut nachvollziehen. Wir müssen zum Beispiel auch ständig am Ball bleiben. Du bist nicht alleine, wir arbeiten auch an den fast gleichen Baustellen ;)
 
Dabei
13 Nov 2016
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#35
So. Nach zwei Monaten wollte ich mich nochmal melden.

Nachdem wir jetzt eine leichte Scheinschwangerschaft hinter uns haben, ist es gefühlt wieder wie vorher.
Sie ist extrem gestresst, kommt ohne mein zutun nicht zur Ruhe und ist draußen so gut wie nicht mehr ansprechbar. Wie ausgewechselt.

Ich mache mir gerade so meine Gedanken, ob es nicht doch was mit den Hormonen zutun haben kann.
Vor der Läufigkeit und während der Läufigkeit war alles super. Und nein, damit meine ich nicht, dass sie "krank" war, sondern dass sie einfach sehr ausgeglichen war und trotzdem Lust auf jeglichen Spaß hatte.

Laut Tierarzt würde auch eine Kastration in Frage kommen, da er glaub dass es da einen Zusammenhang gibt. In meiner "Laien-Logik" müsste das ja aber eigentlich genau umgekehrt sein.
Daher wollte ich mal Fragen, ob jemand im Raum Köln einen Tierarzt kennt, welcher spezialisiert auf Schilddrüsenunterfunktionen (subklinisch) ist? Bei der Facebookgruppe bin ich da ein wenig skeptisch und ich möchte nicht schonwilder 120 Euro für ein Blutbild ausgeben, was dann kaum brauchbar ist.
 
Dabei
7 Okt 2014
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2.097
#36
Ich habe dir ja schon mehrfach was zur subklinischen SDU geschrieben, welche Werte genau du brauchst und was zu beachten ist.
Du hast nie großartig drauf reagiert.
Okay, ich bin kein Tierarzt, trotzdem wage ich mal zu behaupten, dass ich von diesem Thema leidlich Ahnung habe.
Du wirst um ein Blutbild mit den von mir genannten Westen nicht drumherum kommen , somit auch nicht um die Kosten, die du dir aber hättest sparen können, wenn du beim letzten Mal alle Werte hättest mitmachen lassen ;).
Einen Tierarzt im Raum Köln kann dir die von dir skeptisch beäugte Gruppe empfehlen und nein , die bekommen keine Provision oder Ähnliches dafü ^^.
Die Gruppe baut auf Erfahrungswerten auf und ist leider die einzig vernünftige Anlaufstelle, die du im Netz finden wirst.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#37
Ich habe dir ja schon mehrfach was zur subklinischen SDU geschrieben, welche Werte genau du brauchst und was zu beachten ist.
Du hast nie großartig drauf reagiert.
Okay, ich bin kein Tierarzt, trotzdem wage ich mal zu behaupten, dass ich von diesem Thema leidlich Ahnung habe.
Du wirst um ein Blutbild mit den von mir genannten Westen nicht drumherum kommen , somit auch nicht um die Kosten, die du dir aber hättest sparen können, wenn du beim letzten Mal alle Werte hättest mitmachen lassen ;).
Einen Tierarzt im Raum Köln kann dir die von dir skeptisch beäugte Gruppe empfehlen und nein , die bekommen keine Provision oder Ähnliches dafü ^^.
Die Gruppe baut auf Erfahrungswerten auf und ist leider die einzig vernünftige Anlaufstelle, die du im Netz finden wirst.
Oh, da gibt es anscheinend ein Missverständnis. Ich war und bin dir sehr Dankbar für deine Hilfe! Das hat mir damals sehr geholfen und ich bin dadurch am Ball geblieben. Zudem weiß ich jetzt auch, was ich genau beim Blutbild brauche.

Um die Kosten eines neuen Blutbildes oder die Art der Werte geht es mir gar nicht. Ich würde nur diese gerne direkt beim richtigen Tierarzt machen lassen, da jeder Tierarzt eigentlich - und das berechtigter Weise - immer aktuelle Werte der SD haben möchte. Daher würde ich das nächste Blutbild gerne direkt dort machen lassen, wo wir dann evtl. auch in Behandlung wären.

Ja ich sehe diese Facebookgruppe absolut kritisch. In meiner Verzweiflung habe ich aber sogar versucht, diese beiden TÄ telefonisch zu erreichen. Allerdings nun wochenlang ohne Erfolg. Zudem ist für den Raum Köln kein TA angegeben, bzw kein Spezialist. Nur TÄ welche, welche eine SDU mal behandelt haben. Daher habe ich gehofft, ob hier in diesem Forum vielleicht ein paar Leute Erfahrungen im Raum Köln damit haben.

Wie du siehst, sind deine Ratschläge damals nicht einfach an mir abgeprallt. Ich habe diese wirklich zu Herzen genommen. Durch die Läufigkeit und Scheinschwangerschaft hatten wir nun allerdings eine Art Zwangspause was das Thema SDU betrifft.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#38
So...ich habe lange überlegt ob ich hier nochmal etwas schreiben soll, da es für die Leser wahrscheinlich sehr befremdlich sein muss, immer diesen ständigen Wechsel zwischen Erleichterung und Frustration zu sehen. Allerdings finde ich, dass es aber auch zur Geschichte dazugehört und es wirklich ein ständiges "auf und ab" mit einem solchen Hund ist. Daher werde ich diesen Thread hier weiter als eine Art " Tagebuch" nutzen und vielleicht damit ja auch einigen Menschen helfen könne, welche ähnliche Erfahrungen machen oder gemacht haben.

Die letzten Wochen waren sehr schwierig und ich war kurz davor das Handtuch zu werfen. Jeden Tag war ich wirklich kurz vorm Nervenzusammenbruch und habe mir jeden Tag die Frage gestellt, ob ich diesem Hund gerecht werde und ob es nicht vielleicht besser wäre...ihm in ein anderes zu Hause zu bieten. Das hat mir aber auch andererseits einen großen Motivationsschub geben, da ich mich gefragt habe, ob ich wirklich schon alles getan habe. Also habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt und mir gesagt, dass wir ab jetzt das Training verdreifachen werden und überall eine Schippe drauflegen.
Und siehe da...sie hat sich in den letzten zwei bis vier Wochen wieder toll entwickelt.

Vielleicht war der Rüchfall direkt nach der Läufigkeit auch einfach nur eine Pubertätsphase und wurde durch die Hormongabe evtl. auch etwas verstärkt.
Momentan sind wir aber wieder auf einem guten Weg und ich sehe täglich wieder kleine Fortschritte. Natürlich ist sie immer noch weit davon entfernt "normal", bzw. ausgeglichen zu sein....aber für ihre Verhältnisse ist sie momentan echt ein Schatz.

Da in den nächsten Wochen wahrscheinlich ein kleines Wurftreffen ansteht...und ich mich momentan wieder mit dem Thema Zucht beschäftige, wollte ich euch einfach mal ein kurzen Einblick in ihre bisherige Lebensgeschichte geben. Ich denke dass das dazugehört und man nur vor diesem Hintergrund vieles verstehen kann. Ich habe es lange nicht gemacht, da man wahrscheinlich viel (und schnell) falsch verstehen kann und ich auch einiges nur Lückenhaft weiß oder ezählt bekommen habe. Daher soll das hier kein Anspruch auf genaue Gültigkeit haben. Jedoch fühle ich mich mit ihrer Problematik auch ...naja...etwas alleingelassen und auch nicht Ernst genommen und ich denke, dass ich wohl das Recht habe, auch davon zu erzählen.


Ihr bisherige Lebensgeschichte:

Meine Hüdin stammt wohl von einer sogenannten "Platzierungshündin". Die Hündin hatte den Wurf also nicht in ihrem eigentlichen zu Hause, sondern woanders. Dort lebten auch noch zwei weitere Hunde (Familie, Kinder und andere Haustiere). Eine weitere Hündin die dort lebte, war auch gerade erstmal ca. 1 1/2 Jahre und noch etwas aktiver.
Alles in Allem hatte sie es dort sehr gut und mir hat die Art der Aufzucht dort sehr gut gefallen, da auf alles was mir wichtig war...sehr viel Wert gelegt worden ist. Eigentlich ein wahrer Glückstreffer.
Allerdings wurden im Nachhinein so einige Sachen indirekt bekannt, welche mich doch ein wenig stutzig machen. Zum einen, dass ich nicht weiß, ob die Mutterhündin das zu Hause überhaupt richtig kannte...und dass die Mutterhündin schon vor der 8. Woche wieder weg musste. Die Hündin von 1 1/2 Jahren hat dann also irgendwie Ersatzmutter gespielt.
Ich weiß es aber nicht ganz genau, sondern kann das nur so ungefährt aus einzelnen Informationen zusammenziehen. Finde diese Konstellation sehr ungünstig und das hätte mich eigentlich auch vom Kauf abgehalten...hätte ich das damals schon so gewusst.
Trotzdem...ich sage es nochmal...von der Aufzucht her, ist bei dieser Platzierungsstelle alles richitg gemacht worden (was in ihrer Hand lag) und ich habe sehr ausgeglichene Welpen kennengelernt.

Ich habe meine erst mit 10 Wochen kennengelernt, da die eigentliche neue Besitzerin dann wohl kurzfrisitg abgesprungen ist und so wo meine wieder frei. Es war also nicht wirklich geplant, dass ich den Hund dort hole, sondern eher Zufall. Mit ca. 10 Wochen durfte ich sie dann begutachten und es war eigentlich genau der Hund, den ich mir gewünscht habe. Selbstständig, offen, erkundungsfreudig, pfiffig, selbstbewusst und nicht zu stark an Menschen und Besuch interessiert.
Nachdem ich sie dann holen wollte, stellte sich mein Vermieter - trotz vorheriger Genehmigung - quer. Ich habe natürlich direkt nach neuen Wohnungen geschaut. Wer den Wohnungsmarkt in einer beliebten Großstadt in Deutschland kennt, der weiß wie schwierig dass ist...auch schon ohne Hund. Aber egal...ich habe echt Tag und Nacht nach Wohnungen gesucht und dann auch ziemlich schnell eine gefunden. Allerdings war dass dann mit der Hundeerlaubnis nicht ganz so einfach, da ich ja noch keinen hatte.

Irgendwann bekam ich dann den Anruf, dass sie doch wiede zu haben sei... die Platzierstelle wäre abgesprungen und somit könnte ich sie wieder haben.
Naja, als ich sie dann nach fast 2 Monaten (8 Wochen glaube ich waren das) wiedergetroffen habe, kam ich einen von Grund auf anderen Hund präsentiert. Hyperaktiv, gestresst, nervend, wuselig, und unruig. Sie lebte dort mit mehrern Hunden zusammen und zusätzlich waren gerade - ausnahmsweise - zwei neue Würfe gleichzeitig mit auf dem Grundstück. Hinzu kamen wechselnde "Pflegehunde" und ständig wechselnder Hundebesuch. Sie hatte also den ganzen Tag irgendjemanden zu nerven und wenn das bei den erwachsenen Hunden nicht mehr ging (sie wurde ununterbrochen gemaßregelt...und ist dann zum nächsten Hund), ist sie halt zu den Welpen.
Von dem Hund den ich damals gesehen hatte, war eigentlich nicht mehr viel übrig. Jeder Mensch der mich um Rat gebeten hätte, ob er diesen Hund nehmen sollte...hätte ich wohl davon abegeraten. Ich bin also erstmal nach Hause und habe mir etwas Bedenkzeit gegeben. Da ich aber wusste, was da eigentlich für ein toller Hund hinter dieser überdrehten Hyperaktivität steckt....und ich wusste, dass sie einfach jetzt wochenlang Null Ruhe hatte, habe ich mich dann entschlossen doch diesen Hund zu nehmen und alles daran zu setzen, wieder das alte "Ich" zum vorschein zu bringen.

Dass wir dann aber direkt durch einige gesundheitliche Probleme daran gehindert worden sind, konnte ich damals noch nicht wissen. Zudem dachte ich, dass sich ihr extremes Verhalten direkt etwas legen würde, wenn sie mal zur Ruhe kommen würde... dem war aber leider nicht so.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich bisher weder im Fernseh, noch im echten Leben, einen solch überdreht und reizempfänglich Hund gesehen habe. Wenn ich daran zurückdenke, merke ich erstmal, wie weit wir eigentlich schon sind.

Mittlerweile kann ich sagen, dass ich drinnen (in der Wohnung) und draußen (ohne andere Hunde) wieder diesen tollen Hund zum Vorschein gebracht habe und es immernoch eine gute Entscheidung war, sich diese Aufgabe ans Bein zu binden...auch wenn man manchmal überfordert und verzweifelt ist.

Aber ich möchte auch noch kurz das Thema mit der Gesundheit anschneiden:

Als ich sie dann mit ca. 4-5 Monaten bei mir hatte, hustete sie von Anfang an. Dieser Husten zog sich, trotz medizinischer Behandlung- über insgesamt drei Monate. Nachdem ich mir bei meherer Tierärzten Rat eingeholt hatte, stand dann eine Lungenendoskopie an. Die Baktierenstämme wurden ausgewertet und so verschiedene Antibiotika gesucht. Zwei schlugen nicht an, bis mir ein drittes stärkeres probiert haben. Dieses schlug dann auch an und wir waren endlich hustenfrei. Trotzdem hat sie immernoch (und wird es auch wahrscheinlich immer haben) etwas Probleme mit der Atmung bei Anstregung und fängt dann auch häufiger an zu würgen.
Naja...zwischendurch hatten wir dann immer mal wieder Probleme mit aufgeschürften Pfoten und abgenutzten Krallen. Wir laufen zwar kaum auf Teer...aber der weg vom Parkplatz oder die 200 Meter aus der Wohnung haben da schon gereicht, wenn Hunde in der Nähe waren. Auch ein Festhalten hatte da wenig Wirkung.
Das alles (insbesondere der Husten) führte natürlich immer dazu, dass wir kaum trainieren konnten...an die Wohnung gebunden waren oder aber total eingeschränkt waren. Vielleicht war es ja auch ein wenig Glück im Unglück, denn so hatten wir ein wenig Zwangsruhe und sie ist seitdem auch drinnen viel ausgeglichener und ein wahrer "Traum".

Hinzu kommt ja noch, dass im Alter von ca. einem Jahr eine leichte HD festgestellt worden ist. Aktuelle habe ich eine Auswertung vorliegen, die besagt, dass es sich wahrscheinlich trotzdem noch um eine A-Hüfte (Tierarzt des Züchters) handelt. Ihr Gangbild und die "manuelle" Prüfung der Hüfte, lassen aber auf eine beginnende HD schließen und ihr Verhalten nach körperlichen Anstrengungen deuten auch auf Schmerzen hin. Letzteres habe ich jetzt bereits von drei Tierärzten bestätigt bekommen.

Die neuste Baustelle ist eine beginnde (leichte) Leckdermatitis...wahrscheinlich bedingt durch die Hyperaktivität und/oder Stress. Das wurde aber erst gestern diagnostiziert.
Auch wenn es momentan sehr gut läuft, lassen wir in vier Wochen nochmal ein komplettes Blutbild anfertigen. Ich will einfach sicher gehen und nochmal alle gesundheitlichen Aspekte ausschließen können...gerade im Bezug auf die Schilddrüsenunterfunktion. Dann ist ihre Läufigkeit und die gabe der Hormone (Scheinschwangerschaft) soweit zurück, dass die Ergebnisse aussagekräftig sind...zusätzlich befindet sie sich dann in einem Alter, in welchem die Ergebnisse besser verglichen werden können.


An dieser Stelle wollte ich eigentlich noch unsere Erfahrungen mit HundetrainerInnen und Hundschulen beleuchten. Da das aber dann wohl ein bisschen viel wird, hole ich das vielleicht mal an anderer Stelle nach.

Naja...und ich merke auch, dass ich hier auf der einen Seite mehr zutrauen (vertrauen) muss...und auf der anderen Seite muss ich ihr mehr bei stressigen Situationen helfen und sie auch teilweise auch zu stressigen Situationen rausnehmen. Bisher habe ich da - glaube ich - noch keinen richtigen Weg gefunden...aber das kommt vielleicht nocht. Am Wochenden hatte ich da zwei Schlüsselsituationen und zwei kurze Gespräche, welche mir da ein wenig die Augen geöffnent haben.

Was mir aber wirklich sehr schwer fällt, ist dass ausblenden des Kopfkinos. Ich weiß halt wie sie früher war und sehe wie sie sich entwickelt hat. Bin ich aber draußen und uns sehen Leute (am besten noch mit (Hüte)Hund), dann mache ich mir immer sofort Gedanken: "Was denken die jetzt wohl?" ; "Wahrscheinlich Oh mein Gott, die können den Hund ja 0 erzeihen"; "Typisch Aussie" ; "Die haben dem Hund Null Ruhe beigebracht" ; "Typisch Hütehundbesitzer...der Hund ist bestimmt 0 ausgelastet und müsste mal ins Agility" u.s.w.... Fällt mir echt schwer das abzustellen und blockiert mich auch. Ich meine, wenn wir Hunde sehen, dann ist sie halt total unruhig und fiepst, jault und extrem hibbelig.... das ist allerdings für uns schon ein riesen Fortschritt und ich könnte mich eigentlich freuen... Da muss ich wohl mal dran arbeiten.

Nächste Woche steht wahrscheinlich ein kleines Wurftrefen (4er Wurf) an. Ihre Schwester wurde bereits wegen Überforderung abegeben. Ich bin mal gespannt.
Wir "trainieren" jetzt mal fleißig weiter und ich hoffe, dass wir bald wieder Fortschritte zu berichten haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
26 Mai 2015
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#39
HI, ich kannte die ganze Geschichte bisher ja auch nicht. Heftig.

Ich weis nicht wie es bei Hunden ist, aber beim Menschen, wenn der Cortisolspiegel über einen langen Zeitraum hochgehalten wird und man einen gewissen Punkt verpasst (Burnout Patienten) dann wird das Hormon immer Zuviel ausgeschüttet. (Vereinfacht geschrieben). Vielleicht mal den Tierarzt darauf absprechen?

Meine Paula ist ja auch "anders als die anderen Kinder" aber ich glaube gegen Frieda ist Paula trotzdem noch "Kindergeburtstag" Hut ab, dass du dich immer wieder zusammenraufst und stetig weiter machst.
 
Dabei
22 Sep 2014
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#40
Erst mal: Hut ab vor dir! Ich finde es super, dass du dir so den Ar... aufreißt und eben nicht das Handtuch wirfst! Hier werden dir so einige (wie z.B. Kerstin mit Paula) ein Liedchen von diesem Auf und Ab trällern können... Wenn du dir Kerstins Thread mit Paula mal durchliest wirst du bestimmt durchatmen und sagen "Wow! Und jetzt sind die Zwei so weit gekommen!"

Der Aussie ist sehr reizempfänglich. Ich bin mit Labbis groß geworden und muss sagen, dass die Labbi-Pubertät NICHTS im Vergleich zur Aussie-Pubertät war. Inga Paff geht darauf in ihrem Buch auch kurz ein: Junge Aussies müssen erst lernen wohin mit der Aktivität und die ersten drei Jahre sind echt anstrengend. Bei euch kommt mit Sicherheit noch die stressige Umgebung hinzu, in der der Welpe groß geworden ist. Dann das hin und her bereits in so jungen Monaten.

Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel Geduld und Spucke! Und nicht vergessen: das Forum ist auch prima zum Ausheulen!
 
Dabei
22 Sep 2014
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546
#41
gegen Frieda ist Paula trotzdem noch "Kindergeburtstag" Hut ab, dass du dich immer wieder zusammenraufst und stetig weiter machst.
Das habe ich mir auch gerade gedacht. Aber ihr seid ein prima Bespiel dafür, wie toll der Hund werden kann, wenn man täglich daran arbeitet!
 
Dabei
19 Jan 2017
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1.061
#42
Großen Respekt auch von meiner Seite und vielen Dank für deine ausführlichen und ehrlichen Berichte!
Bitte gib nicht auf und kämpf weiter für euch, für sie! Ich finde es bewundernswert wie du für sie da bist und sie eben nicht fallen lässt.
Möglicherweise kommt ihr altes "Ich" nie richtig zurück... aber ihr werdet zu einem neuem starken "Ich" zusammenschmelzen. Gerade wegen diesen nervenaufreibenden Aufs und Abs die ihr zusammen durchlebt und meistert.
Lass die Leute denken, ich weiß, es ist nicht leicht. Ich bin auch so ein "Kopfmensch" :eek: und allzu oft erwische ich mich mit denselben Gedankenmustern.
Aber diese Leute irren sich. Wüssten sie von eurer bisherigen Lebensgeschichte und mit welcher Hingabe du dich für diese Hündin einsetzt, sollten sie sich eher an ihre eigene Nase packen und sich über ihre Gedanken schämen, als das wir Kopfmenschen für sie Kraft und Energie verschwenden.

PS: der Spruch in deiner Signatur ist sehr bewegend!
 
Dabei
13 Nov 2016
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177
#43
Schonmal vielen Dank für euren Zuspruch!

Darf ich mal fragen wer Frieda ist? Ich habe Paulas "Beiträge/Geschichten" eigentlich sehr aufmerksam gelesen, aber an eine Frieda erinnere ich mich nicht.

Inga Paff...bzw. Inga Jung... die hat - glaube ich - auch ein Buch über ihren hyperaktiven Aussie geschrieben. Nennt sich "Zappelhunde". Da wird ansatzweise ein Hund beschrieben, wie ich ihn hier habe. Wer das Buch schonmal gelesen hat, der weiß was ich meine. Das Buch war sehr hilfreich, da ich mir nicht mehr so "alleine" vorkam. Der Aussie dort hat auch eine ähnliche Geschichte hinter sich und sie kämpft dort mit den gleichen Problem. Für alle die ähnliche Probleme haben: Sehr empfehlenswert!

Bei einer Tierärztin, welche sich auf Verhalten "spezialisiert" hat, waren wir bereits. Problem war allerdings, dass sie da wirklich super ruhig (für ihre Verhältnisse) war. Kurz darauf wurde sie ja das erste Mal läufig...wahrscheinlich deswegen. Trotzdem war das dort sehr aufschlussreich.
Wir haben dort auch Beschäftigung, Frustabbau, Ernährung und - ggf.- Nahrungsergänzungsmittel besprochen.
Die zwei Termine haben mir auch nochmal ein bisschen Rückendeckung gegeben und gezeigt, dass ich mit meiner Einschätzung nicht daneben liege.
Meine Einschätzung ist ja, dass ich keinen Hund habe der nicht "will", sondern einen Hund der nicht anders "kann".
Also ist Desensibilisierung hier das Stichwort und viel Hilfestellung und Management.
Die Tierärztin hat das Verhalten damals auch auf Stress in der Sozialisierungsphase und wenig bis keine erlernte Impulskontrolle bis zum 4./5. Monat zurückgeführt.
Es muss wohl so sein, dass gewisse "Verschachtelungen" im Gehirn, bzw. in den Nervenbahnen, fehlen und der Hund Reize einfach nicht ausblenden kann...somit ist sie dann ständig mit Reizen überflutet...es fehlt ihr praktisch ein natürlicher Filter.
Im nächsten Schritt würden Medikamente anstehen...aber das versuche ich noch etwas rauszuzögern und warte erstmal die nächste Läufigkeit ab.

Wenn ich so Rückblickend an die Pubertät mit meinem Border denke...man was war der - im Vergleich zu Ihr - pflegeleicht! Ein wahrer Aussie light ;)
 
Dabei
7 Sep 2012
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3.320
#46
Ich würde dringend mal einen Schlusstrich und die Vergangenheit ziehen und vor allem nicht immer den Welpen (!) von damals suchen, sondern meinen Blick auf das hier und jetzt u. die gemeinsame Zukunft richten.
Ob diese ruhige coole Welpe sich genauso entwickelt hätte, wenn er unter anderen Bedingungen aufgewachsen wäre, würde ich mal Spekulation dahinstellen. Er kann an dem Tag Deines Besuchs auch einfach müde gewesen sein oder hatte gerade einen leichten Infekt zu bewältigen etc.pp.
Wobei ich sicherlich nicht glaube, das es sich bei dieser Züchterin um eine gute Züchterin handelt... Leihhündin, anschließend kurz darauf bereits 2 (!) neue Würfe u. dann nicht erkennen, wenn ein Welpe/Junghund durch Dauerbespaßung überdreht u. nicht zur Ruhe kommt... all das zeichnet schon ein sehr denkwürdiges Bild. Dennoch: hier immer wieder nach den Ursachen zu forschen, bringt letztlich überhaupt nichts. Im Gegenteil, es blockiert die weitere Entwicklung. Zumal man ganz klar sagen muss, das Dein Welpe/Junghund zu einem nicht unerheblichen Teil auch von Dir und seiner Umwelt in seinem Verhalten geprägt wird.
Zudem muss ich sagen, das ich die Stadt mit ihren (Bewegungs-)Reizen noch nie als optimalen Lebensort für diese Rasse gehalten habe, eben weil sie so empfänglich für Bewegungsreize ist. Interessanterweise sieht man in den USA in den Städten auch vergleichsweise wenig Aussies, was sich ändert, sobald man in die ländlichen Regionen kommt.
Es gibt Aussies, die kommen mit einem solchen Umfeld sehr gut klar, aber gerade die, die schnell hochfahren u. schnell auf solche Reize anspringen, sind natürlich in der Stadt dauergeflasht. Einen solchen Hund werde ich in der Stadt nur sehr schwer entspannte bekommen, besonders, wenn sich das Verhalten schon gefestigt hat.
Insofern hier in Bezug auf die Schilddrüse alles abgeklärt u. in Ordnung ist, würde ich mich intensiv mit dem Fütterung u. Verhaltensauswirkung einlesen (auf diesen Zusammenhang weist ja besonders Gundi immer wieder hin).
Ritalin o.ä. ist für mich ein NO-GO! Es überdeckt lediglich die Sympthome, von den möglichen Nebenwirkungen mal ganz zu schweigen.

Was mir Rätsel aufgibt ist die Sache mit der Hüfte: Ein Hund mit einer offiziell ausgewerteten A-Hüfte kann keine HD haben, er ist HD frei. Und kann auch keine leichte HD haben. Es sei denn, er hätte sie nach der Auswertung durch einen Unfall erworben. Wenn die Hüfte tatsächlich instabil sein sollte, muss das eine andere Ursache haben, wie z.B. ein muskuläres Problem durch z.B. falsche Körperhaltung (z.B. an der Leine) oder ein Problem mit (zu losen) Sehnen u. Bändern.
 
Dabei
8 Mai 2016
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1.025
#47
@AlterEgo:

deine Geschichte erinnert mich entfernt an meine, daher möchte ich dir kurz unsere Erfahrungen schildern.
Ich habe Dusty mit 7 Wochen angeschaut. Eigentlich wollte ich keinen Rüden, aber wie es so ist, ist es eben Dusty geworden.
Mit 9,5 Wochen habe ich ihn abgeholt. Bereits bei den ersten Mini Runden ein paar Tage später hat er aus Unsicherheit Menschen angebellt. Ich musste mir von wildfremden Leuten anhören der Hund sei geisteskrank, Welpen bellen keine Leute an. Streicheln von Fremden fand er noch doofer, ist rückwärts gegangen, bellend natürlich.
Das hat sich sehr lange gehalten. Ab dem 10. Monat kamen blutig-eitrige Pfoten dazu, alle 2 Monate wieder. Er hatte Verbände, musste Socken tragen, Cortison, Antibiotika,
Tierklinik, Biopsie in Narkose, etliche Blutbilder, TA Kosten im vierstelligen Bereich. Mittlerweile ist klar dass er schlimmer Umweltallergiker ist. Diese Erkenntnis hat mich sehr viel Geld und eine Vorstellung in der Uniklinik München gekostet. Mir wollte man früher auch klar machen mein Hund hätte eine Leckdermatitis, dabei leckt er wegen dem Juckreiz und dadurch kommen Bakterien rein (bei ihm oft Streptokokken +++). Nachdem ich da endlich Gewissheit hatte kam das nächste: er hatte eine Zecke mit Wanderröte drumrum. Blutbild ergab Borreliose. Ihm viel das Fell büschelweise aus, die Rute war fast kahl. AB Kur. Wochen später hat er wieder schön viel Fell und glänzt.v
Vor Kurzem dann bei einem Röntgen wegen Rückenschmerzen wurde festgestellt dass er beginnende Spondylose hat (mit nicht mal 2 Jahren)...

Ich würde ihn nie hergeben. Man, hatte ich schon Stress und Ärger mit und wegen ihm, durchgemachte Nächte (wenn der Hund leckend und hechelnd im Korb liegt, starke Schmerzen hat, nicht zur Ruhe kommt). Nicht zu sprechen von den Kosten. Er wird wahrscheinlich lebenslänglich Apoquel nehmen (eine Art Alternative zu Kortison). Voll belastbar wird er auch nie sein, sprich Frisbee etc ist nichts für ihn. Aber dann denke ich mir wenn ich ihn abgeben würde, wer soll ihn denn nehmen? Und wäre er da glücklicher, wäre er anders? Ich denke nicht.

Wir machen das Beste draus. Mittlerweile geht er offen und freundlich auf Fremde zu, bei manchen will er sogar selber hin zum Streicheln, freut sich. Wenn er wirklich unsicher ist duckt er sich und geht zurück. Die Allergie haben wir weitgehend im Griff durch u.A. Apoquel.

Ich kann dir nur empfehlen die Leckdermatitis genauer untersuchen zu lassen. Eventuell auf BARF umsteigen wenn sie es verträgt (Dusty geht es seitdem besser).
Und Kopf hoch, es wird besser :)

Wenn ich dann sehe wie er sich über einen Sprint durch die Bäche freut, im Schnee kugelt, über die Weisen rennt... das ist es wert :)
 
Dabei
21 Feb 2011
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#48
Ich würde dringend mal einen Schlusstrich und die Vergangenheit ziehen und vor allem nicht immer den Welpen (!) von damals suchen, sondern meinen Blick auf das hier und jetzt u. die gemeinsame Zukunft richten.
Ob diese ruhige coole Welpe sich genauso entwickelt hätte, wenn er unter anderen Bedingungen aufgewachsen wäre, würde ich mal Spekulation dahinstellen. Er kann an dem Tag Deines Besuchs auch einfach müde gewesen sein oder hatte gerade einen leichten Infekt zu bewältigen etc.pp.
Wobei ich sicherlich nicht glaube, das es sich bei dieser Züchterin um eine gute Züchterin handelt... Leihhündin, anschließend kurz darauf bereits 2 (!) neue Würfe u. dann nicht erkennen, wenn ein Welpe/Junghund durch Dauerbespaßung überdreht u. nicht zur Ruhe kommt... all das zeichnet schon ein sehr denkwürdiges Bild. Dennoch: hier immer wieder nach den Ursachen zu forschen, bringt letztlich überhaupt nichts. Im Gegenteil, es blockiert die weitere Entwicklung. Zumal man ganz klar sagen muss, das Dein Welpe/Junghund zu einem nicht unerheblichen Teil auch von Dir und seiner Umwelt in seinem Verhalten geprägt wird.
Zudem muss ich sagen, das ich die Stadt mit ihren (Bewegungs-)Reizen noch nie als optimalen Lebensort für diese Rasse gehalten habe, eben weil sie so empfänglich für Bewegungsreize ist. Interessanterweise sieht man in den USA in den Städten auch vergleichsweise wenig Aussies, was sich ändert, sobald man in die ländlichen Regionen kommt.
Es gibt Aussies, die kommen mit einem solchen Umfeld sehr gut klar, aber gerade die, die schnell hochfahren u. schnell auf solche Reize anspringen, sind natürlich in der Stadt dauergeflasht. Einen solchen Hund werde ich in der Stadt nur sehr schwer entspannte bekommen, besonders, wenn sich das Verhalten schon gefestigt hat.
Insofern hier in Bezug auf die Schilddrüse alles abgeklärt u. in Ordnung ist, würde ich mich intensiv mit dem Fütterung u. Verhaltensauswirkung einlesen (auf diesen Zusammenhang weist ja besonders Gundi immer wieder hin).
Ritalin o.ä. ist für mich ein NO-GO! Es überdeckt lediglich die Sympthome, von den möglichen Nebenwirkungen mal ganz zu schweigen.

Was mir Rätsel aufgibt ist die Sache mit der Hüfte: Ein Hund mit einer offiziell ausgewerteten A-Hüfte kann keine HD haben, er ist HD frei. Und kann auch keine leichte HD haben. Es sei denn, er hätte sie nach der Auswertung durch einen Unfall erworben. Wenn die Hüfte tatsächlich instabil sein sollte, muss das eine andere Ursache haben, wie z.B. ein muskuläres Problem durch z.B. falsche Körperhaltung (z.B. an der Leine) oder ein Problem mit (zu losen) Sehnen u. Bändern.
"Gefällt mir" Button gedrückt.

Bin ganz bei Julia.
Es ist nun mal so, wie es ist. Sicher nicht optimal abgelaufen, nun aber nicht mehr zu ändern.
Ob der Hund heute, wären die Bedingungen für ihn optimal gewesen, anders wäre, wer weiß das schon?

Deshalb nicht zurückschauen und nach einem Warum suchen, sondern nach vorne schauen und dranbleiben.

Wie sagt meine Trainerin immer so schön: auf der Suche nach dem Warum ein Egal gefunden.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#49
Guten Morgen :)

ich möchte mich Gundi und Julia voll anschließen.

Natürlich ist es wichtig zu wissen wie dein Hund so aufgewachsen ist und dass das nicht gerade Optimal gelaufen ist, das ist eindeutig. Es ist auch klar, dass das den Hund jetzt noch beeinflusst, gerade in so einer wichtigen, Charakterformenden Phase!
Aber Hunde haben die wunderbare Eigenschaft im Hier und Jetzt zu leben und genau das möchte ich dir auch raten - so schwer wie es ist.
Ich kenne das ausm Hundeverein, gerade auch bei den Junghunden. Da kommen sehr viele Menschen wo es der Hund auch nicht leicht hatte, sei es weil er aus dem Ausland kommt, oder aus dem Tierschutz oder von unseriösen Züchtern. Aber auch da ist immer mein Rat das im Leben beiseite zu schieben. Ganz einfach weil es total blockiert. Solche Gedanken hemmen, rauben Zeit und Kraft und sie sind letztlich sehr unfair, sowohl dir als auch deinem Hund gegenüber. Ihr beide macht und tut, beide geben sich sehr viel Mühe, aber im Fokus steht weiterhin das negative. Und bitte glaube nicht, dass man davor ganz einfach gefeit wäre, a la "wenn der Züchter dies und das gemacht hätte" oder "wenn mein Hund doch nur mehr..." etc.pp. Ich glaube, sowas hat schon jeder von uns durch. Nach meiner Erfahrung, und vielen Gesprächen mit den anderen Trainern im Verein, war irgendwann ganz klar, es kann nur besser werden, wenn man sich selbst davon locker macht.

Auch diese Vergleiche untereinander oder mit anderen Hunden und deren Besitzer, bringt nix außer Stress. Und ja, jeder kennt das wenn man vor Scham im Boden versinken möchte :D. Übrigens auch nicht-Hundehalter (die langweiligen aka Muggel :D) kennen sowas wenn sie Kinder haben :D. Kleiner Tipp am Rande, wenn sich dein Hund völlig daneben benimmt, dann täusch Selbstbewusstsein vor und sage dir oder anderen so im Spaß "genau das habe ich trainiert!".

Genieß die Zeit mit deinem Hund so wie er ist! Irgendwann kommt der moment wo man sich denkt "wo verdammt nochmal ist die Zeit geblieben?" Setzt dich zu deinem Wuffel und unterhalte dich am Boden damit, mal nur ihr zwei, ohne Training und ohne Gehorsam. Ich kenne das nämlich auch, dass man vor lauter Training vergisst mal auch nur Mensch/Hund zu sein.

Als Trainingstipp kann ich dir auch empfehlen, dir zwei/drei Kommandos zu überlegen die tatsächlich im Leben mit dem Hund wichtig sind und welche Kommandos zwar nett aber "zugabe" sind. Als Beispiel, meine Hunde sollen kommen wenn ich schreie, sofort alles sein lassen wenn ich "nein" sage und sofort ins Betti hüpfen wenn ich es sage. Mehr brauche ich von den beiden nicht, klar können sie mehr, aber darüber kann ich mich ja wieder freuen :). Also locker lassen!!

Bzgl. Großstadt mit Aussie. Ich gehöre auch zu denen die denken, dass ein Aussie nicht unbedingt in eine größere Stadt gehört. Klar gibt es vereinzelte Hunde denen das nix ausmacht, aber das Gros der Hunde sehe ich dort nicht. Aussies sollen ja auf Reize schnell reagieren können und empfänglich dafür sein, das hat natürlich auch seine Schattenseiten. Der Rumo ist zb. in der Stadt eine absolute Oberpflaume, wenn ich ihn überhaupt mitnehme :D. Du kannst dir nicht vorstellen wie der mich nervt. Dafür ist er aufm Land (wir wohnen in einem kleinen Dorf im Nirgendwo) ein Traum, da kann der Mähdrecher vorbeibrettern, der Nachbar Hackschnitzel machen und Herrchen an der Kreissäge stehen - egal :D.

Also, komm ein wenig runter, denk nicht zuviel über das "hätte, würde, könnte" nach und wenns wieder schlimm wird, dann schnapp dir nen Käsekuchen und Prosecco ;). Diese Kombi hat mich durch Rumos wilde Zeiten gebracht :D.
 
Dabei
10 Jan 2016
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#50
Ich schließe mich hier auch an, passiert ist passiert, wieso, weshalb und warum ist HEUTE egal. Du musst jetzt gucken, dass du mit deinem Hund gut lebst und klar kommst. In wie weit dein Problem nur über Training und Verhaltenstherapie angegangen werden kann oder ob medikamentöse Unterstützung angesagt und sinnvoll ist, das kann wohl nur ein kompetenter Tierarzt vor Ort einschätzen der euch beide kennt und letzten Endes.... so doof wie das ist wirst du diese Entscheidung treffen müssen. Aber so ist das, wenn man Schutzbefohlene hat, egal ob Kind oder Tier. Wir sind in der Pflicht.

Obs Ritalin, also Methylphenidat für den Hund gibt, wage ich zu bezweifeln. Was den Menschen betrifft kann ich aber sagen, dass Methylphenidat keine Symptome überdeckt! Es setzt im Hirnstoffwechsel da an, wo es Probleme gibt und die können im SPECT bildlich dargestellt werden. Das Frontalhirn ist in der Regel krankhaft verändert, dies ist in der Regel genetisch bedingt, bzw. liegt eine Disposition dazu vor. Im Frontalhirn sind zu viele Synapsen, diese saugen das Dopamin auf wie ein Staubsauger auf, wodurch ein Mangel entsteht. Dieser kann sich in Hyperaktivität, Träumerei und all den anderen Symptomen die bekannt sind äussern. Methylphenidat besetzt diese Rezeptoren, blockiert sie. Dadurch steigt der Dopaminspiegel im synaptischen Spalt und das Hirn kann für diese Zeit normal Funktionieren. Richtig ist, Methylphenidat ist kein Lutschdrops, nicht umsonst ist es nur auf BTM Rezept erhältlich, aber für Menschen mit der entsprechenden Diagnose ein wahrer Segen!
 
Dabei
11 Nov 2016
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#52
Guten Abend :)

Also, ich bin ursprünglich aus Köln und habe bei meinen diversen Heimatbesuchen tatsächlich einmal einen gechillten Aussie gesehen, der entspannt durch die Stadt gelaufen ist. Möglich ist also alles. Da Aussies jedoch im Charakter so bunt und verschieden wie ihr Fell sind, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass man kein solches Exemplar erwischt.

Daher verstehe Dich gut. Ruhige Aussies in der Stadt oder Aussies, die sich toll auf dem Hundeplatz im Agi bewegen, machen auch mich immer ganz neidisch, denn ich habe so ein ähnliches Exemplar wie Du zuhause. Und lebe jetzt in einem 500-Seelen-Dorf in der Zentralschweiz, auf 800 Höhenmeter. Weit entfernt von jeglicher Stadt. Wir leben hier umringt von Kühen und Schafen, Rehen und Füchsen. Selbst auf einem Dorf kann ein solcher Aussie eine Herausforderung sein, der man sich stellen muss.

Du kannst versuchen, vieles an Deinem Hund aus seiner Welpenzeit zu erklären. Ich kann mir das mit unserem nicht so einfach machen, denn unser Hund ist gut sozialisiert worden und er ist nahtlos in unseren Besitz übergegangen. Seine Eltern sind ruhige und ich denke auch typische Vertreter ihrer Rasse, die Mutter arbeitet am Grossvieh. Wir haben auch gedacht, dass wir hundeerfahren genug sind, da wir vorher einen Bobtail und einen Labrador hatten. Wenn ich heute ehrlich bin, habe ich gedacht, ein Aussie ist ein Hund, der gerne mehr Hundesport macht und gesamt einfach aktiver ist. Das haben wir erwartet und darauf haben wir uns gefreut. Es hat nämlich viele Beschreibungen von Aussies, die sich so lesen. Und auch auf vielen Züchterseiten wird der Hund so angepriesen. Aber so ist ein Aussie nicht automatisch.

Unser Hund war der ruhigste aus dem Wurf und ich habe mich wie Du davon vor Ort überzeugen können. Wir haben ihn mit 10 Wochen zu uns geholt und ab dem ersten Tag bei uns zuhause hatten wir einen verrückten Wildfang mit ähnlich überdrehtem Verhalten und Problemen in der HuSchu und in Kontakt mit Hunden aber auch mit Menschen, Kindern (!) etc. wie Du. Vor allem bei Kleinkindern flippte Merlin aus. Da ist es völlig egal ob Du in der Stadt oder auf dem Land lebst - ein junger Hund mit spitzen Welpenzähnen, der sich gegenüber einem kleinen Kind wie ein fröhlicher Gremlin verhält, ist ein No-Go auch auf dem Dorf und in der Familie und schränkt das soziale Leben plötzlich sehr stark ein. Soviel zum Thema "ein Aussie ist ein toller Familienhund" wie es manche Züchter anpreisen.

Mit ca. 5 Monaten haben wir ihn daher von der Zuchtwartin des CH-Aussie-Verbands abklären lassen (sie ist eine Bekannte von uns), denn wir waren wie Du mit unserem Latein am Ende und dachten, unsere Erziehung wäre völlig falsch. Die Zuchtwartin hat uns nach der Abklärung gesagt, dass wir einen zwar wilden aber völlig normalen Aussie haben. Er ist nicht hyperaktiv sondern hat ein grundsätzlich offenes, fröhliches Wesen ohne jegliche Form der Angst. Auch unsere Erziehung wäre völlig richtig, wir wären auf einem guten Weg. Wir sollten nicht vergessen, auf unser Bauchgefühl zu hören, meinte sie noch.

Das hat bei uns dann Klick gemacht. Wir haben unsere Vorstellungen darüber, was unser Hund alles lehrbuchmässig können sollte oder was man generell nicht alles mit einem Aussie machen kann (Hundesport etc.) völlig ad acta gelegt. Wir müssen unserem Hund gerecht werden und nicht unseren durch Vergleiche mit anderen Aussies geprägten Vorstellungen von ihm. Und unser Aussie hatte selbst auf dem Dorf noch ein Problem mit Reizüberflutung.

Wir haben also ausschliesslich Grundgehorsam geübt und nur wenige Kommandos eingeprägt. Die Reize langsam gesteigert. Er ist jetzt pubertäre 14 Monate alt und wir sind noch weit davon entfernt, mit dem Hund gelassen durch eine Stadt gehen zu können. Aber es bessert sich langsam und stetig. Was ich zusätzlich gewonnen habe, ist ein stressfreier Blick auf meinen Hund. Und solange unser Hund zuhause ruhig ist und einen ausgeglichenen Eindruck hinterlässt, weiss ich, dass wir auf einem guten Weg sind.

Was Du alles mit Deinem Hund machst ist doch super. Ich würde an Deiner Stelle sein Verhalten nicht nur permanent hinterfragen und abklären. Schau eher auf das Besondere, was Deinen Hund ausmacht. Er ist ein Aussie, ein Hütehund, der auf den Punkt dahin gezüchtet wurde, blitzschnell zu reagieren und Entscheidungen zu treffen. Er ist ein Allrounder. In der Stadt soll und darf er nur brav herumlaufen. Das ist für einen Aussie sehr schwer. Dafür ist die Reizüberflutung einfach zu gross. Gib ihm die Zeit, langsam zu reifen und begleite ihn weiterhin so gut auf seinem Weg. Versuch, mit etwas mehr Freude und Gelassenheit an die Erziehung zu gehen. Hätten wir direkt mehr auf unseren Bauch gehört, anstelle uns von all den Lehrbüchern und Meinungen verunsichern zu lassen, hätte ich an dem jungen Hund mehr Freude gehabt. Das ist wirklich etwas, das ich sehr bedauere und leider kann ich diese Zeit nicht zurückdrehen. Denn so ein Aussie ist ein ganz toller Hund. Für uns gibt es nichts Besseres, trotz oder ich wage zu behaupten, gerade wegen all der Herausforderungen, vor die dieser Hund uns stellt.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#53
Schonmal vielen Dank für eure Antworten!

Glaube dass ich gar nicht auf alle Einwände eingehen kann. Nur so viel: Ich wollte hier gar nicht in der Vergangenheit schwelgen. Sondern mein Absicht war, einfach ein wenig die Geschichte meiner Hündin aufzuzeigen, damit man ein (kompletteres) Bild bekommt.

Außerdem steht jetzt am Donnerstag das Schilddrüsenprofil an. Hatten wieder ein paar gesundheitliche Problemchen...und da wollte ich noch etwas abwarten. Allerdings glaube ich selbst nicht mehr an eine SDU. Wenn ich mir das hier so anschaue, dann ist sie mittlerweile drinnen und draußen (ohne große Ablenkung) ein wirklicher Traumhund. Sie hat wirklich fast alle Regeln des Zusammenlebens verstanden und es läuft einfach. Sie ist zwar aufgeweckt, aber ich denke, dass das für ihr Alter und ihre "Veranlagung" alles angemessen und im Rahmen ist. Unsere Problematik trifft ja nur in Verbindung mit anderen Hunden (Spur, Sichtung) und bei großer Ablenkung auf. Da das so situativ ist, spricht das eher für erlerntes Verhalten und nicht für ein gesundheitliches Problem. Aber mal abwarten.

In den letzten Wochen hatten wir auch wieder ein paar Fortschritte gemacht. Allerdings schlägt das alles seit drei Wochen total ins Gegenteil um und ich weiß momentan wirklich nicht, wie ich das wieder umkehren soll. Mir fehlt da einfach eine Idee.
In knapp 1 1/2 Wochen haben wir wieder ein Einzel und ich hoffe einfach, dass wir da wieder etwas "geerdet" werden. Das ist dringend notwendig.

Ich schildere die Situationen einfach mal: Ihr Gespür für Hunde ist mittlerweile noch geschärfter. Es reicht schon, dass wir an Ecken sind, an denen wir häufig Hund begegnen oder einfach nur Hund kurz vorher in der Nähe waren. Sie ist dann wie ausgewechselt und total von Sinnen. Da reicht schon eine Berührung und sie geht durch die Decke und in den Momenten ist sie auch überhaupt nicht mehr aufnahmefähig. Treffen wir dann auf Hunde, dann geht das langsam in "leinen-aggressives" Verhalten über (und das kann ich mir durchaus vorstellen, denn mein Verhalten an der Leine begünstigt ein solches Verhalten natürlich: Korrekturen, Hunde andauernd energisch wegschicken, meine Nervosität und die dann doch nicht ganz einfachen Gespräche mit den Hundehaltern). Zusätzlich - und das macht mir viel mehr Angst - versucht sie sich auf teufelkommraus aus Geschirr und Halsband zu zerren. Manchmal lässt sie sich (nachdem die Hunde wieder weg sind) hinter mich fallen und versucht dann in einem Moment in dem ich Unaufmerksam bin, sich rückwärts aus allem rauszuziehen. Nun gehe ich mittlerweile nur noch mit einem "Panikgeschirr" + Sicherung am Zugstophalsband vor die Tür, da ich es sonst einfach nicht mehr händeln kann. Eine Dauerlösung ist das allerdings nicht, sondern überdeckt natürlich nur die Symptome. Aber einen Ansatz, wie ich das wieder ändern kann, habe ich nicht. Positive Verstärkung oder Alternativverhalten funktioniert bei uns in den Momenten einfach nicht. In dem Moment wo sie den Hund schon riecht (und das meine ich jetzt ernst) ist sie einfach wie ausgewechselt. Nicht mehr ansprechbar, auf 180 und nimmt auch kein Futter mehr auf. Korrekturen führen allerdings zu dem oben genannten Problem, dass sie sich auf Teufel komm raus rausziehen möchte oder - was wir jetzt schon zweimal hatten. Sie mich Nonstop mit Wahnsinn in den Augen ankläfft...bzw. alles ankläfft was gerade vorhanden ist.
Also momentan ein wirkliches "Gegeneinander", was mir ein wenig Sorgen bereitet. Hinzu kommt, dass ich das Gefühl habe, momentan so tief in der Problematik drin zu sein, dass ich die einfachsten Dinge (Fehler) nicht erkenne. Daher habe ich mir jetzt erstmal vorgenommen 3 Tage überhaupt nicht mehr einzugreifen und versuche sie einfach in den Momenten mehr zu beobachten. Ob das etwas bringt...ich weiß es nicht.

Zum allen Überfluss gab es ja am Wochenende eine Hundesendung im Fernseh + Aussie. Irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass das solche Wellen schlägt. So hatte ich schon das Gefühl, dass ich seitdem mehr böse Blicke bekomme, als sonst (von anderen Hundehaltern). Aber die Krönung war dann heute morgen. Es waren sehr viele Hundeunterwegs und wir waren auf einer Wiese eingekesselt....naja...Stadt halt. Sie fing an zu winseln, sprang hin und her, bellte, kläffte, knurrte und das alles gefühlt im gleichen Moment. Dann kam eine Frau auf uns zu und meinte, ob ich "die Rütter Sendung mit dem Hütehund gesehen hätte?" und dass wenn man "mit so einem Tier nicht umgehen kann und den so unterfordert, man sich so einen Hund nicht anschaffen soll". ". Und das war halt ganz klar auf mich bezogen. Gut...in einem solchen Moment hätte ich natürlich logisch darüber Denken können und hätte mit einem Grinsen das Gespräch beenden können. Denn ich weiß ganz genau, dass man weder die Hunde miteinander vergleichen kann, noch den Umgang der Besitzer (also die Frau im Fernseh und mich) mit den Hunden. Denn 1. ist die Problematik nur noch (endlich!) situativ bei Hundesichtungen und 2. geben wir hier wirklich von Anfang an 100% und versuchen an allen Ecken zu üben und nichts einfach so schleifen zu lassen. Aber egal... Naja...aber in dem Moment kamen mir dann doch irgendwie - und ich bin echt nicht nah am Wasser gebaut - die Tränen und das war echt wie so ein Schlag ins Gesicht.

Irgendwie versuche ich das jetzt mal alles abzuhaken und hoffe das mir etwas einfällt.
 
Dabei
26 Mai 2015
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#55
Hallo Alter Ego,

ich habe ja eine ähnliche Problematik hier. Derzeit wieder viel schlimmer, schon das Klimmpern von Hundemarken bringt sie zum Ausrasten, ein Hund kann für mich noch unsichtbar hinter der nächsten Straßenecke verborgen sein, aber mein Hund riecht ihn und rastet aus. Derzeit wieder bei allen Hunden und nicht nur bei Hass-Rassen.

Ich kann bei uns aber einen deutlichen Zusammenhang sehen mit der anstehenden Läufigkeit, die Hormone machen meinen Hund fertig, PMS total. Sie weiß auch derzeit in der Wohnung nicht ein noch aus und ist gestresst. Man sieht richtig dass sie nicht weis was mit ihr los ist. Seit 1 Woche wird es jetzt hier wieder schlimmer.

Die Frage von Finnie Pooh, bekomme ich auch oft zu hören: "Was tust du vorher, bevor sie ausrastet?

Nun bei uns stellt sich die Frage oft garnicht, weil es sehr oft kein "vorher" gibt. Das geht tatsächlich von 0 auf 100 in unter einem Wimpernschlag. Glaubt einem keiner, ist aber so.

Jedoch ist es nicht immer so und wenn es ein "vorher" gibt, dann nützen hier Korrekturen auch nichts. Ich hab wirklich vieles durch und nichts fruchtet auf Dauer. Im Gegenteil, es verschlimmert. Ich bin jetzt dazu übergegangen andere Hunde "schön" zu füttern. Das haben wir vormals schon probiert, ging aber garnicht, weil sie nichts nehmen wollte in solchen Situationen. Das ist jetzt anders, in Kombination mit "Fußarbeit" an der sie sehr viel Spaß hat, klappt es auch mit der Futterbelohnung. Bei jedem Hund ob Freund ob Feind gibt's ein Markerwort wenn sie mich Anschaut und Kekse und verbales Lob. So konnten wir in einiger Entfernung auch schon an Erfeinden vorbei kommen, oder an andern bellenden Hunden die durchgedreht in der Leine hangen. Vorraussetzung ist, ich sehe die Situation (den Hund) kommen. Bei plötzlich auftauchenden Hunden klappt es noch nicht. Das Prinzip hat sie schon verstanden den bei "ungefährlichen" Hunden, geht ihr Blick mittlerweile automatisch zu mir.

Rastet sie aus, versuche ich schnell aus der Situstion zu kommen, gehe dann aber nicht weiter sondern umarme sie fest, bis sie sich wieder beruhigt hat. Ich denke vornehmlich hat sie Angst (egal was ein Haufen Hundetrainer schon für Theorien hatte). Ich mache es jetzt so und damit beruhigt sie sich am schnellsten. Ich denke sie fühlt sich dadurch ernster genommen und muss nicht auch noch damit fertig werden dass ich sie für ihre Angst versuche zu korriegieren.

Lange Rede kurzer Sinn: vielleicht kannst du auch einen Zussmmenhang herstellen zum Zyklud des Hundes? Und zweitens auch bei uns hat Futterbelohnung noch vor einem Jahr garnicht funktioniert, jetzt scheine ich damit aber Fortschritte zu machen. Vielleicht kann das im Laufe eurer Entwicklung ja auch noch passieren, dass etwas was ihr schon versucht habt doch noch greift.

Ich drücke die Daumen und hoffe ihr schafft das. Ein Stück hat mir auch geholfen zu akzeptieren das Paula nie ein easy going Hund sein wird. Das entspannt.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#56
Hallo Alter Ego,

ich habe ja eine ähnliche Problematik hier. Derzeit wieder viel schlimmer, schon das Klimmpern von Hundemarken bringt sie zum Ausrasten, ein Hund kann für mich noch unsichtbar hinter der nächsten Straßenecke verborgen sein, aber mein Hund riecht ihn und rastet aus. Derzeit wieder bei allen Hunden und nicht nur bei Hass-Rassen.

Ich kann bei uns aber einen deutlichen Zusammenhang sehen mit der anstehenden Läufigkeit, die Hormone machen meinen Hund fertig, PMS total. Sie weiß auch derzeit in der Wohnung nicht ein noch aus und ist gestresst. Man sieht richtig dass sie nicht weis was mit ihr los ist. Seit 1 Woche wird es jetzt hier wieder schlimmer.

Die Frage von Finnie Pooh, bekomme ich auch oft zu hören: "Was tust du vorher, bevor sie ausrastet?

Nun bei uns stellt sich die Frage oft garnicht, weil es sehr oft kein "vorher" gibt. Das geht tatsächlich von 0 auf 100 in unter einem Wimpernschlag. Glaubt einem keiner, ist aber so.

Jedoch ist es nicht immer so und wenn es ein "vorher" gibt, dann nützen hier Korrekturen auch nichts. Ich hab wirklich vieles durch und nichts fruchtet auf Dauer. Im Gegenteil, es verschlimmert. Ich bin jetzt dazu übergegangen andere Hunde "schön" zu füttern. Das haben wir vormals schon probiert, ging aber garnicht, weil sie nichts nehmen wollte in solchen Situationen. Das ist jetzt anders, in Kombination mit "Fußarbeit" an der sie sehr viel Spaß hat, klappt es auch mit der Futterbelohnung. Bei jedem Hund ob Freund ob Feind gibt's ein Markerwort wenn sie mich Anschaut und Kekse und verbales Lob. So konnten wir in einiger Entfernung auch schon an Erfeinden vorbei kommen, oder an andern bellenden Hunden die durchgedreht in der Leine hangen. Vorraussetzung ist, ich sehe die Situation (den Hund) kommen. Bei plötzlich auftauchenden Hunden klappt es noch nicht. Das Prinzip hat sie schon verstanden den bei "ungefährlichen" Hunden, geht ihr Blick mittlerweile automatisch zu mir.

Rastet sie aus, versuche ich schnell aus der Situstion zu kommen, gehe dann aber nicht weiter sondern umarme sie fest, bis sie sich wieder beruhigt hat. Ich denke vornehmlich hat sie Angst (egal was ein Haufen Hundetrainer schon für Theorien hatte). Ich mache es jetzt so und damit beruhigt sie sich am schnellsten. Ich denke sie fühlt sich dadurch ernster genommen und muss nicht auch noch damit fertig werden dass ich sie für ihre Angst versuche zu korriegieren.

Lange Rede kurzer Sinn: vielleicht kannst du auch einen Zussmmenhang herstellen zum Zyklud des Hundes? Und zweitens auch bei uns hat Futterbelohnung noch vor einem Jahr garnicht funktioniert, jetzt scheine ich damit aber Fortschritte zu machen. Vielleicht kann das im Laufe eurer Entwicklung ja auch noch passieren, dass etwas was ihr schon versucht habt doch noch greift.

Ich drücke die Daumen und hoffe ihr schafft das. Ein Stück hat mir auch geholfen zu akzeptieren das Paula nie ein easy going Hund sein wird. Das entspannt.
Das mit der Läufigkeit ist mir auch schon in den Kopf gekommen. Die letzte ist jetzt ca. 6 Monate her und vor drei Wochen lief alles mal wie geschmiert, dass ich direkt dachte "oh sie wird jetzt Läufig". Also da könnte es durchaus einen Zusammenhang geben. Allerdings war das in der letzten Läufigkeit ja genau umgekehrt. Sie war super ruhig, sehr auf mich konzentriert und bei Hunden auch viel ausgeglichener. Erst die Zeit direkt nach der Läufigkeit war eine Katastrophe (2-4 Wochen). Aber sowas kann sich natürlich auch ändern.

Sowieso bin ich wieder soweit, dass ich auch mit positiver Verstärkung arbeite. Z.B. wenn wir auf dem Hundeplatz sind und sie sich irgendwann beruhigt hat und aufmerksam ist, dann gibt es auch mal ein paar Tricks mit Keksen. Und eben nicht nur "aushalten. Aber bis sie dazu aufnahmefähig ist, braucht es halt seine Zeit und ich kann schlecht jedem auf der Straße sagen: "Hey bleiben Sie mit "Tut Nix" mal stehen bis meine sich beruhigt hat, wir müssen das gerade üben".
Vielleicht sollte ich das mit der Futterbelohnung nochmal etwas strenger durchziehen und sie dann eben nur noch bei Hundesichtungen füttern. Allerdings musste ich das beim letzten Mal nach knapp 2 Tagen abbrechen, weil sie sonst nichts gefressen hätte. Das kann man wahrscheinlich auch länger durchziehen, allerdings denke ich nicht, dass man das bei einem Hund tun sollte, welcher in diesen Momenten (vor Aufregung) nicht mehr in der Lage ist, Futter zu sich zu nehmen.

Was die Korrekturen anbelangt: Da habe ich auch schon ziemlich viel "probiert". Körperliche Korrekturen - und das habe ich bei ihr ja von Anfang an gemerkt - bewirken eher das Gegenteil. Es pusht sie immer mehr hoch. Mit Ruhe und Bestimmtheit komme ich da weiter. Selbst mit Wasser habe ich nur einen temporären Effekt erzielt. Mittlerweile arbeite ich wieder viel nach HTS und versuche Hundebegegnungen auch so zu händeln.
 
Dabei
7 Okt 2014
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#57
Wie hast du denn körperlich korrigiert?
Ich frage so blöd, weil diese Korrektur ja eigentlich auch mit Ruhe und Bestimmtheit durchgeführt wird.
Bei meinem Schreihals, der in bestimmten Situationen ja richtig hysterisch werden kann, hilft die körperliche Korrektur, sobald sein Ansatz kommt und anschließend die Bestätigung über Futter fürs Ruhigbleiben.
Ich arbeite mittlerweile in ganz bestimmten Situationen auch vereinzelt mit leichtem! Schreckreiz, was mir eigentlich zutiefst widerstrebt , einfach, um es nicht zum "point of no return" kommen zu lassen, aus dem er sonst nicht mehr rausfindet.
Allerdings habe ich einen Hund, der darüber nicht zusammenbricht.
Da klappt einfach der Schalter wieder zurück, der das Hirn ausschaltet und er ist wieder bei mir und ansprechbar.
Jetzt merke ich kontinuierlich eine Verbesserung, meist reicht schon die verbale Ermahnung, damit es gar nicht mehr soweit kommt.
 
Dabei
13 Nov 2016
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#59
Huhu, wie geht es Euch? Und wie läuft es mit Eurer Süßen?
Wie es läuft? Mal so und mal so :eek::rolleyes:

Über Weihnachten und Silvester waren wir im Urlaub. Da hatte ich Anfangs dann wieder den "Hyperaktiven" und unruhigen Hund. Wir hatten ein kleines Strandhäuschen (umgebaute Garage;)) mit einer Fenstertür, welche Sicht auf den Zugangsweg des Strandes hatte. Die Hunde kamen hier im Minutentakt vorbei. Sie dürfte ihre Rückenmuskulatur auch durch ihr "Männchen machen" ziemlich gestärkt haben, da sie dadurch immer bessere Sicht hatte. Aber nach zwei Tagen ging auch das und sie ist wieder in dem Häuschen runtergekommen.
Ich habe bewusst keine Box mitgenommen, da ich es mir nicht zu "bequem" machen wollte und es auch ohne Box schaffen wollte. Und es hat tatsächlich geklappt, obwohl ich die ersten Tage (ohne mein Eingreifen) wieder einen völlig ruhelosen und umhertappenden Hund hatte.

Aber die Erfahrungen mit Begegnungen anderer Hunde waren wirklich toll. Gefühlt hatte ich dort immer eine rote Linie (roten Kreis) um mich herum und die Hundebesitzer haben ihre Hunde bei Sichtung immer an die Leine genommen. Da ich mit meiner 15 Meter Schleppleine unterwegs war, wurde sich oft bei mir bedankt, da ich den Hund immer zu mir gerufen habe. Dadurch konnte ich mich viel besser auf sie und mich konzentrieren....und auch Hundebegegnungen wieder entspannt und freundlich meistern.

Naja...einmal hat sie dann wieder ihre Lieblingsaktion gebracht.
Dieses Verhalten hatten wir eigentlich im Griff und war in diesem Moment nicht darauf vorbereitet.
Es war Ebbe und wir hatten in alle Himmelsrichtungen ca. 300- 500 Meter Platz und Sichtweite. In der Ferne sah man einen Mann...wirklich nur ein kleiner Schwarzer Fleck für mich. Ich hatte meine abgeleint und wir tobten gerade ein wenig rum (ja auch das muss mal sein). Und plötzlich schoss sie wie aus dem Nichts auf den Mann los....highspeed und wie eine Rakete. Das muss echt ein wenig beängstigend für den Mann gewesen sein. Da ich aber nicht so schnell geschaltet habe...war es für einen Rückruf sowieso etwas zu spät. Naja...sie läuft also im vollem Tempo wie eine Wahnsinnige auf den Mann zu (bzw. schwarzer Fleck am Horizont)...5 Meter vorher nimmt sie Tempo raus...beginnt ihren Po-Tanz und überschlägt sich fast vor Freude. Dann konnte ich sie abrufen und gut wars. Unschön dass sie da wieder Erfolg hatte, aber das passiert halt mal.
Generell ist sie ja so, dass sie sich -wenn ich es laufen lassen- bis aufs Maximum entfernt, aber nicht außer Sichtweite. Das ist einerseits nervig, andererseits ist es auch toll, dass sie immer auf den Sichtkontakt achtet.

Das einzige Negative am Urlaub...waren unsere Nachbarn. Zwei deutsche Familien. Die eine mit zwei Fußhupen, die andere mit einer Fußhupe und zwei doch recht Groß gewachsenen Rüden. Leinen hatte sie erst gar nicht dabei und das Gartentor diente nur der Dekoration. Das war schon immer ein Spießrutenlauf. Wenn die gerade Unterwegs waren ist man nicht gerne raus und wenn die Hunde alleine im Garten waren...sowieso nicht. Gehört haben diese Hund nicht wirklich....entfernten sich bei den Spaziergängen immer aufs Maximum vom Besitzer und haben jeden Hund erstmal im Rudel angekläfft... bzw. knurrend empfangen. Ich verstehe solche Leute wirklich nicht. Mich hat das jedenfalls in meiner Freiheit sehr eingeschränkt und meine Runden richteten sich im Prinzip nach denen. Zum Glück war meine Partnerin dabei und hat ganz tapfer die kläffenden Hunde abgehalten..auch wenn das nicht wirklich gut ging. Mein Wasser durfte auch mehrfach zum Einsatz kommen :D

Naja...aber wie gesagt, das Positive überwiegt. Fast alle Leute waren sehr freundlich und haben die Freiheit des anderen geschätzt. Hund wurden....ohne vorher was gesagt haben zu müssen...ganz selbstverständlich an die Leine genommen. Es gab da auch wieder zwei deutsche Ausnahmen...aber langsam bin ich da mit meiner Wasserflasche sehr humorlos geworden.

Was wirklich super toll war: Jeden Tag ging bei uns am Strand ein älterer Mann mit einem Aussierüden. Eine Leine hatte der zwar nicht dabei, aber dieser hatte die Eigenschaft (der Hund) ca. 20 Meter bei Sichtung stehen zu bleiben und den anderen Hund "anzufragen" (wie immer ich das jetzt auch nennen soll). Dieser Rüde war wirklich eine sehr imposante Erscheinung. Aber das war wirklich schön...ich konnte dadurch meine in Ruhe freigeben und beide hatten ihren Spaß.
Das vermisse ich hier in Deutschland ein wenig.

Generell fehlt mir meine Gelassenheit ein wenig. Hier ist es direkt wieder alles beim Alten: Ständig wachsam sein, Hundehalter ansprechen, Hundehalter die extra stehen bleiben....weil meine gerade so ausstickt, Hundehalter die ihren Hund trotz Bitte nicht an die Leine nehmen, Hunde die ohne Hundehalter kommen, Hundehalter die einem erzählen...wie schlecht man seinen Hund den behandeln würde u.s.w..
Aber da kann man leider nichts dran ändern. Ich hoffe einfach, dass wir bald soweit sind...dass wir Hundesichtungen einfacher meistern können und ich dann auch Hunde gelassen wegschicken kann, bzw. sie freigeben darf.
 

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