Hallo zusammen,
der ein oder andere hat ja schon so ein paar Dinge von mir und meiner jungen Hündin mitbekommen. Seit Anfang an ist es ja nicht so ganz einfach gewesen. Sowohl was das Verhalten angeht, als auch ihre Gesundheit.
Bevor ich aber mein Anliegen erkläre, möchte ich kurz zu die Vorgeschichte meiner Hündin erwähnen, welche mittlerweile fast 11 Monate alt ist.
Ich bin schon immer eher der "Tierschutztyp" gewesen. So bin ich auch damals auf meiner Border gekommen und hatte danach einige Erfahrungen mit Hunden aus dem Tierheim sammeln können. Diesmal wollte ich einen Welpen, welchen ich selber noch stark "beeinflussen" kann und viel selber in der Hand habe... Naja...das hat nur mittelmäßig funktioniert.
Kennengelernt habe ich meine Hündin mit 10 Wochen. Damals als sehr selbstständigen, neugierigen und aufgeschlossenen Hund. Nicht übertrieben und nicht der typische "ich renne als erstes zu den Menschen-Hunde".<--- falls ihr versteht was ich meine.
Damals sollte sie abgeholt werden, jedoch der Käufer ist kurzfristig abgesprungen und so war sie als letztes noch übrig. Ich wollte sie auch sofort nehmen, jedoch stellte sich plötzlich mein Vermieter quer (trotz mündlicher Absprache). Also musste ich absagen und sie suchte wieder einen neuen Besitzer.
Ich kümmerte mich in dieser Zeit um eine neue Wohnung in einer deutschen Großstadt (Wohnungsmarkt ohne Hund bereits eine Katastrophe). ...Tag und Nacht habe ich damals gesucht und dann endlich eine Wohnung gefunden, in welcher Hunde erlaubt sind.
Nun war es aber bereits so, dass meine Hündin in die Zucht gehen sollte. Also zog sie aus und kam in eine Art "Übergangszuhause".
Nach einigen Wochen kam dann der Anruf, dass ich die Hündin doch wieder haben könnte, da die "Co-Ownerin" abgesprungen wäre. Naja...nun also doch... ich fuhr hin und nahm sie mit, obwohl ich hier bereits einen völlig anderen Hund vor mir hatte. Völlig überdreht und total erschöpft. Zwei andre Würfe von ca. 6 Wochen waren damals auch bei der Besitzerin. Somit hatte sie nonstop Unterhaltung und in ihrer Sozialisierung somit auch viel Narrenfreiheit.
Aber egal, ich nahm sie trotzdem und wusste dass einiges an Arbeit anstehen würde.
Nachdem sie dann mit knapp 20 Wochen gut bei uns war, hustete sie seit dem ersten Tag. Es stellte sich schnell heraus dass es sich um einen Zwingerhusten handelte. Nachdem auch Medikamente keine Besserung brachten, wurde eine Endoskopie durchgeführt, eine Antibiogramm erstellt und auf ein sehr starkes Antibiotikum umgestiegen. Endlich war nach 3 Monaten kein Husten mehr vorhanden. Das hieß aber auch, dass sie drei Monate geschont werden musste und keinen Kontakt zu anderen Hunden in dieser Zeit hatte. Bis auf zweimal in der Wellengruppe.
Gut...nachdem sie dann ein gutes halbes Jahr alt war konnte es richtig los gehen...so dachte ich es mir. Zwischenzeitlich hatte sie immer mal wieder mit einer starken Bindehautentzündung zu kämpfen und aufgeschürften Pfoten... immer wieder eine Woche wo nichts ging. Zu allem Überfluss entzündete sich auch noch die Haut unter dem Verband, was eine schwere Entzündung zur Folge hatte. Wochenlang musste ich die Wunde auswaschen und sie dürfe nicht viel laufen.
Mittlerweile haben wir einen Termin für die HD/ED Untersuchung, da ihr Gang immer wackliger wird. Auch die Schilddrüse haben wir untersuchen lassen...ihre Werte waren zwar gering..aber noch in der Toleranz.
Alles in allem sehr unglücklich gelaufen...aber naja...Schnee von gestern...hoffentlich fällt die HD/ED Untersuchung auch gut aus.
Mittlerweile haben wir bereits einen nicht ganz kleinen 4 Stelligen Betrag für Tierarztkosten und nochmal einen guten 4 Stelligen Betrag für Trainingskosten aufgewendet.
Unsere Probleme waren von Anfang an Hundebegegnungen, überschwängliche Freude und Ruhe. Das mit der Ruhe haben wir durch konsequentes und andauerndes Training in der Wohnung sehr gut in den Griff bekommen. Ihr "Beiß-5Minuten" waren auch extrem und das habe ich noch nie so erlebt. Habe das aber mit viel "inneren Ruhe" und Einstellung hinbekommen. Draußen ist es aber nach wie vor nicht einfach, bzw. die Tendenz geht sogar nach unten. Riecht sie einen anderen Hund oder sieht diesen nur, ist alles vorbei. Sie springt wie wild in der Leine umher, bellt, fiepst, bekommt hochrote Augen und weiß nicht mehr wohin mit sich. Selbst frische Spuren von Hunden machen sie "verrückt". Kann man sich ungefähr wie mit einem Rüden und läufige Hündinnen vorstelle.
Wir haben viel versucht....aber alles hat keine Besserung gebracht. Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, Ablenkung, Umlenkung, Alternativverhalten und positive Bestärkung von Ruhe. Aber es wird immer kurzfristig besser...das Gesamtverhalten aber schlimmer.
Wir haben ja auch eine kleine Odyssee an Hundeschulen hinter uns und haben nicht immer glückliche Erfahrungen gemacht.
Immer wieder bekommen wir zu hören: "Gut wie ihr das macht", "andere hätten schon längst das Handtuch geworfen" , "ganz toll dass du sie trotzdem genommen hast" etc. . Dabei will ich so etwas nicht von Hundetrainer hören, sondern Lösungen die funktionieren. Mitleid hat eher mein Hund verdient, welcher mit seinem Verhalten natürlich auch nicht "glücklich" sein kann und mindestens genauso viel Stress hat, wie ich.
Ihr Verhalten wurde immer als "Spitz auf andere Hunde" und "hat nie gelernt an der Leine ruhig zu sein" abgetan... meine Vermutung war aber eher, dass da ein ausgeprägter Hütetrieb auch eine Rolle spielt. Schließlich hatte sie in der Sozialisierung ja genug Objekte (Welpen) zum üben.
Am Kochende wurde ich dann auch in meiner Ansicht bestätigt.
Diese ganze Problematik hat aber auch große Einschränkungen zur Folge. Wir leben - wie bereits geschrieben -in einer Großstadt. Alle lassen ihre Hunde unkontrolliert rumlaufen. Ich bin also nur mit "rufen sie ihren Hund zurück" und abblocken beschäftigt...während mein Hund an der Leine durchdreht. Auf zwei gute Traingssituationen kommt dann meistens eine Negative.
Neben ihrem ausgeprägten Gütetrieb ist sie auch eine, welche nicht gerade auf den Kopf gefallen ist. (Ich vermenschliche jetzt mal bewusst). Sie hat relativ schnell raus, wie etwas funktioniert. Lenke ich sie an einem Tag mit dem Futterbeutel von einer Hundebegegnung ab, so weiß sie am nächsten Tag, wenn ich den Beutel auspacke...dass evtl. ein Hund in der Umgebung sein könnte und scannt die Umgebung ab...interessiert sich dabei 0 für den Beutel (das gleiche gilt für Wurst, Käse, Zerrspiele etc.)
Hierdurch hat sie auch schnell die Lust am Spiel verloren. Apportieren interessiert sie nur noch dann, wenn sie will..Zerrspiele ebenso...sie macht dann eben ihr Ding! Für dumm verkaufen? pf...von wegen.
Durch dieses Ablenken und Alternativverhalten aufbauen...habe ich das Gefühl, dass unsere Beziehung ziemlich schlecht geworden ist und sie mir misstraut, da sie das Gefühl hat ausgetrickst zu werden. Ähnlich ist es auch beim Rückruf.
Mittlerweile kommt erschwerend hinzu, dass sie sich zu einem unsicheren Hund entwickelt. Sie ist plötzlich (seit ca. 2 Monaten) sehr geräuschempfindlich gegen bestimmte Geräusche und gruselt sich vor Menschen oder Gegenstände...nicht immer...aber wenn dann richtig. Für die Spooky-Phase eindeutig schon zu lange. Es gab zwar einen negativen Vorfall...aber sonst ist das nicht wirklich zu erklären... Evtl. mit negativen Erfahrungen in anderen Spooky-Phasen, welche ich nicht beeinflussen konnte.
Ich bekomme von allen Seiten zusätzlich noch zu hören, dass ich den Hund entweder zu wenig auslaste ("der muss zum Agility") oder aber Vorwurfsvolle Sprüche à la "ein Aussie ist absolut pflegeleicht, dem muss man nur Ruhe beibringen und das hast du nicht getan"... das Ganze dann von Leuten die ein träges Plüschmonster aus einer Showlinie mit einem Maß Ü60 haben.
Dabei habe ich ersteres bereits erfolglos versucht...zweiteres Versuche ich seit 5 Monaten.
Sie ist in allem was sie macht sehr extrem, kommt draußen überhaupt nicht zur Ruhe und selbst von Aussieerfahrenen Menschen wird sie als extrem eingeschätzt. Ich hatte bei all meinen Hunden noch nie das Gefühl...einen Hund so schlecht zu verstehen oder so schwierig im Verhalten deuten zu können. Auch ...obwohl da auch Hunde mit Angst und Aggressionsproblematiken dabei waren....noch nie das Gefühl kein Werkzeug mehr im Kasten zu haben. Ist für mich nach wie vor ein Rätsel und ich werde auch mittlerweile immer unsicherer...natürlich alles kontraproduktiv.
Naja...nun habe ich hier einen Riesen Batzen an Text verfasst...hoffe dass das in Ordnung geht. Aber das tat einfach mal gut, das alles irgendwie rauszulassen.
Ich stelle mir mittlerweile halt so einige Fragen...
1. Kann es wirklich sein, dass der Hund durch keine personenbezogene Menschenbindung, sich eher wenig an Menschen bindet?
2. Ist ihre überschwängliche Freude nur Unsicherheit...bzw. beschwichtigendes Verhalten?
3. Ist an der Schilddrüsenproblematik vielleicht doch etwas dran?
4. Wie kann ich diesem Hund gerecht werden und das gerade in der Großstadt?
5. Wie schaffe ich in diesem Fall mehr Vertrauen und Bindung?
6. Sind Hundetrainer vielleicht doch nur etwas für schwierige Menschen mit leichten Hunden und wissen im Ernstfall doch keinen Rat?
7. Wie gehe ich mit einem Hund los, welcher weder über Futter, noch über Spiel zu motivieren ist und auf Korrekturen überhaupt nicht anspringt...bzw. sich noch mehr reinsteigert.
Das geht mir gerade alles so in den Kopf. Nächste Woche haben wir einen Termin bei einem Hundetrainer, welcher auf Hütehunde spezialisiert ist und ich erhoffe mir dort mehr Unterstützung und klarere Antworten.
der ein oder andere hat ja schon so ein paar Dinge von mir und meiner jungen Hündin mitbekommen. Seit Anfang an ist es ja nicht so ganz einfach gewesen. Sowohl was das Verhalten angeht, als auch ihre Gesundheit.
Bevor ich aber mein Anliegen erkläre, möchte ich kurz zu die Vorgeschichte meiner Hündin erwähnen, welche mittlerweile fast 11 Monate alt ist.
Ich bin schon immer eher der "Tierschutztyp" gewesen. So bin ich auch damals auf meiner Border gekommen und hatte danach einige Erfahrungen mit Hunden aus dem Tierheim sammeln können. Diesmal wollte ich einen Welpen, welchen ich selber noch stark "beeinflussen" kann und viel selber in der Hand habe... Naja...das hat nur mittelmäßig funktioniert.
Kennengelernt habe ich meine Hündin mit 10 Wochen. Damals als sehr selbstständigen, neugierigen und aufgeschlossenen Hund. Nicht übertrieben und nicht der typische "ich renne als erstes zu den Menschen-Hunde".<--- falls ihr versteht was ich meine.
Damals sollte sie abgeholt werden, jedoch der Käufer ist kurzfristig abgesprungen und so war sie als letztes noch übrig. Ich wollte sie auch sofort nehmen, jedoch stellte sich plötzlich mein Vermieter quer (trotz mündlicher Absprache). Also musste ich absagen und sie suchte wieder einen neuen Besitzer.
Ich kümmerte mich in dieser Zeit um eine neue Wohnung in einer deutschen Großstadt (Wohnungsmarkt ohne Hund bereits eine Katastrophe). ...Tag und Nacht habe ich damals gesucht und dann endlich eine Wohnung gefunden, in welcher Hunde erlaubt sind.
Nun war es aber bereits so, dass meine Hündin in die Zucht gehen sollte. Also zog sie aus und kam in eine Art "Übergangszuhause".
Nach einigen Wochen kam dann der Anruf, dass ich die Hündin doch wieder haben könnte, da die "Co-Ownerin" abgesprungen wäre. Naja...nun also doch... ich fuhr hin und nahm sie mit, obwohl ich hier bereits einen völlig anderen Hund vor mir hatte. Völlig überdreht und total erschöpft. Zwei andre Würfe von ca. 6 Wochen waren damals auch bei der Besitzerin. Somit hatte sie nonstop Unterhaltung und in ihrer Sozialisierung somit auch viel Narrenfreiheit.
Aber egal, ich nahm sie trotzdem und wusste dass einiges an Arbeit anstehen würde.
Nachdem sie dann mit knapp 20 Wochen gut bei uns war, hustete sie seit dem ersten Tag. Es stellte sich schnell heraus dass es sich um einen Zwingerhusten handelte. Nachdem auch Medikamente keine Besserung brachten, wurde eine Endoskopie durchgeführt, eine Antibiogramm erstellt und auf ein sehr starkes Antibiotikum umgestiegen. Endlich war nach 3 Monaten kein Husten mehr vorhanden. Das hieß aber auch, dass sie drei Monate geschont werden musste und keinen Kontakt zu anderen Hunden in dieser Zeit hatte. Bis auf zweimal in der Wellengruppe.
Gut...nachdem sie dann ein gutes halbes Jahr alt war konnte es richtig los gehen...so dachte ich es mir. Zwischenzeitlich hatte sie immer mal wieder mit einer starken Bindehautentzündung zu kämpfen und aufgeschürften Pfoten... immer wieder eine Woche wo nichts ging. Zu allem Überfluss entzündete sich auch noch die Haut unter dem Verband, was eine schwere Entzündung zur Folge hatte. Wochenlang musste ich die Wunde auswaschen und sie dürfe nicht viel laufen.
Mittlerweile haben wir einen Termin für die HD/ED Untersuchung, da ihr Gang immer wackliger wird. Auch die Schilddrüse haben wir untersuchen lassen...ihre Werte waren zwar gering..aber noch in der Toleranz.
Alles in allem sehr unglücklich gelaufen...aber naja...Schnee von gestern...hoffentlich fällt die HD/ED Untersuchung auch gut aus.
Mittlerweile haben wir bereits einen nicht ganz kleinen 4 Stelligen Betrag für Tierarztkosten und nochmal einen guten 4 Stelligen Betrag für Trainingskosten aufgewendet.
Unsere Probleme waren von Anfang an Hundebegegnungen, überschwängliche Freude und Ruhe. Das mit der Ruhe haben wir durch konsequentes und andauerndes Training in der Wohnung sehr gut in den Griff bekommen. Ihr "Beiß-5Minuten" waren auch extrem und das habe ich noch nie so erlebt. Habe das aber mit viel "inneren Ruhe" und Einstellung hinbekommen. Draußen ist es aber nach wie vor nicht einfach, bzw. die Tendenz geht sogar nach unten. Riecht sie einen anderen Hund oder sieht diesen nur, ist alles vorbei. Sie springt wie wild in der Leine umher, bellt, fiepst, bekommt hochrote Augen und weiß nicht mehr wohin mit sich. Selbst frische Spuren von Hunden machen sie "verrückt". Kann man sich ungefähr wie mit einem Rüden und läufige Hündinnen vorstelle.
Wir haben viel versucht....aber alles hat keine Besserung gebracht. Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, Ablenkung, Umlenkung, Alternativverhalten und positive Bestärkung von Ruhe. Aber es wird immer kurzfristig besser...das Gesamtverhalten aber schlimmer.
Wir haben ja auch eine kleine Odyssee an Hundeschulen hinter uns und haben nicht immer glückliche Erfahrungen gemacht.
Immer wieder bekommen wir zu hören: "Gut wie ihr das macht", "andere hätten schon längst das Handtuch geworfen" , "ganz toll dass du sie trotzdem genommen hast" etc. . Dabei will ich so etwas nicht von Hundetrainer hören, sondern Lösungen die funktionieren. Mitleid hat eher mein Hund verdient, welcher mit seinem Verhalten natürlich auch nicht "glücklich" sein kann und mindestens genauso viel Stress hat, wie ich.
Ihr Verhalten wurde immer als "Spitz auf andere Hunde" und "hat nie gelernt an der Leine ruhig zu sein" abgetan... meine Vermutung war aber eher, dass da ein ausgeprägter Hütetrieb auch eine Rolle spielt. Schließlich hatte sie in der Sozialisierung ja genug Objekte (Welpen) zum üben.
Am Kochende wurde ich dann auch in meiner Ansicht bestätigt.
Diese ganze Problematik hat aber auch große Einschränkungen zur Folge. Wir leben - wie bereits geschrieben -in einer Großstadt. Alle lassen ihre Hunde unkontrolliert rumlaufen. Ich bin also nur mit "rufen sie ihren Hund zurück" und abblocken beschäftigt...während mein Hund an der Leine durchdreht. Auf zwei gute Traingssituationen kommt dann meistens eine Negative.
Neben ihrem ausgeprägten Gütetrieb ist sie auch eine, welche nicht gerade auf den Kopf gefallen ist. (Ich vermenschliche jetzt mal bewusst). Sie hat relativ schnell raus, wie etwas funktioniert. Lenke ich sie an einem Tag mit dem Futterbeutel von einer Hundebegegnung ab, so weiß sie am nächsten Tag, wenn ich den Beutel auspacke...dass evtl. ein Hund in der Umgebung sein könnte und scannt die Umgebung ab...interessiert sich dabei 0 für den Beutel (das gleiche gilt für Wurst, Käse, Zerrspiele etc.)
Hierdurch hat sie auch schnell die Lust am Spiel verloren. Apportieren interessiert sie nur noch dann, wenn sie will..Zerrspiele ebenso...sie macht dann eben ihr Ding! Für dumm verkaufen? pf...von wegen.
Durch dieses Ablenken und Alternativverhalten aufbauen...habe ich das Gefühl, dass unsere Beziehung ziemlich schlecht geworden ist und sie mir misstraut, da sie das Gefühl hat ausgetrickst zu werden. Ähnlich ist es auch beim Rückruf.
Mittlerweile kommt erschwerend hinzu, dass sie sich zu einem unsicheren Hund entwickelt. Sie ist plötzlich (seit ca. 2 Monaten) sehr geräuschempfindlich gegen bestimmte Geräusche und gruselt sich vor Menschen oder Gegenstände...nicht immer...aber wenn dann richtig. Für die Spooky-Phase eindeutig schon zu lange. Es gab zwar einen negativen Vorfall...aber sonst ist das nicht wirklich zu erklären... Evtl. mit negativen Erfahrungen in anderen Spooky-Phasen, welche ich nicht beeinflussen konnte.
Ich bekomme von allen Seiten zusätzlich noch zu hören, dass ich den Hund entweder zu wenig auslaste ("der muss zum Agility") oder aber Vorwurfsvolle Sprüche à la "ein Aussie ist absolut pflegeleicht, dem muss man nur Ruhe beibringen und das hast du nicht getan"... das Ganze dann von Leuten die ein träges Plüschmonster aus einer Showlinie mit einem Maß Ü60 haben.
Dabei habe ich ersteres bereits erfolglos versucht...zweiteres Versuche ich seit 5 Monaten.
Sie ist in allem was sie macht sehr extrem, kommt draußen überhaupt nicht zur Ruhe und selbst von Aussieerfahrenen Menschen wird sie als extrem eingeschätzt. Ich hatte bei all meinen Hunden noch nie das Gefühl...einen Hund so schlecht zu verstehen oder so schwierig im Verhalten deuten zu können. Auch ...obwohl da auch Hunde mit Angst und Aggressionsproblematiken dabei waren....noch nie das Gefühl kein Werkzeug mehr im Kasten zu haben. Ist für mich nach wie vor ein Rätsel und ich werde auch mittlerweile immer unsicherer...natürlich alles kontraproduktiv.
Naja...nun habe ich hier einen Riesen Batzen an Text verfasst...hoffe dass das in Ordnung geht. Aber das tat einfach mal gut, das alles irgendwie rauszulassen.
Ich stelle mir mittlerweile halt so einige Fragen...
1. Kann es wirklich sein, dass der Hund durch keine personenbezogene Menschenbindung, sich eher wenig an Menschen bindet?
2. Ist ihre überschwängliche Freude nur Unsicherheit...bzw. beschwichtigendes Verhalten?
3. Ist an der Schilddrüsenproblematik vielleicht doch etwas dran?
4. Wie kann ich diesem Hund gerecht werden und das gerade in der Großstadt?
5. Wie schaffe ich in diesem Fall mehr Vertrauen und Bindung?
6. Sind Hundetrainer vielleicht doch nur etwas für schwierige Menschen mit leichten Hunden und wissen im Ernstfall doch keinen Rat?
7. Wie gehe ich mit einem Hund los, welcher weder über Futter, noch über Spiel zu motivieren ist und auf Korrekturen überhaupt nicht anspringt...bzw. sich noch mehr reinsteigert.
Das geht mir gerade alles so in den Kopf. Nächste Woche haben wir einen Termin bei einem Hundetrainer, welcher auf Hütehunde spezialisiert ist und ich erhoffe mir dort mehr Unterstützung und klarere Antworten.