@Alex: WIe alt ist dein Hund jetzt? Ich würde eher sagen, wenn du eine richtig perfekte BH laufen willst und er das Fuß noch so gar nicht beherrscht, würde ich eher im Herbst an den Start gehen. Denn für eine volle Punktzahl bei der BH muss der Hund permanent aufmerksam Blickkontakt halten und dass bei einem möglichst flotten Tempo.
Ich habe mit meinem Rüden (jetzt 2 Jahre) im Herbst erst mal den Teamtest gemacht. Wird auch "Hundeführerschein" genannt und ist der BH sehr ähnlich, wenn auch von den Anforderungen her etwas schwächer. Man darf mehr Hilfen dazu nehmen, bei der Ablage wird der Hund angebunden und allgemein sind mehr Patzer erlaubt und man kriegt viel eher für eine Übung die volle Punktzahl.
Für mich ist nach meinen jetzigen Erfahrungen für die Fußübung wichtig, dass dir klar ist, was du nach der BH mit dem Hund machen willst. Ich will mir z.B. die Möglichkeiten auf Unterordnungsprüfungen nach dem IPO-Standard offen halten und da muss der Hund gucken.
Wenn du das auch willst und der Blickkontakt wirklich fest sein soll, hier meine Strategie:
Geh mit deinem Hund ohne Kommando auf den Trainingsplatz. Nimm ein Leckerli in die rechte Hand, die linke hält die Leine locker, aber dicht an deinem Körper. Lass den Hund "Sitz" machen und stell dich parallel zu ihm, wie später in der Grundstellung. Jetzt warte, bis dein Hund dich anschaut, sage schnell aber ruhig "Fuß" und bestätge ihn sofort aus der rechten Hand.
Das ist im Endeffekt aufgebaut wie eine Klickerübung. Daher sollte man sowas nicht zu lange machen und auch nicht zu monoton. D.h. wenn der Hund richtig gut und schnell geguckt hat, dann auch mal abklopfen, kurz auflockern, die meisten Hunde bauen ohne sowas Konzentration und Lerneifer ab. Solche Übungen sollte man immer wieder machen, später auch unter Ablenkungen (ich machs gerade mit einer Hündin in meiner Nähe, weil sich meiner davon total ablenken lässt). Grundsätzlich kann man das auch mit sehr jungen Hunden.
Wenn du nur die BH brauchst, um dann auf Breitensport zu wechseln, der Blickkontakt also nicht so wichtig ist, würde ich es versuchen, über der Spieltrieb aufzubauen. Der Spieltrieb ist für die Bestätigung eigentlich viel wichtiger als der Futtertrieb, weil beim Spiel eine hohe Erwartungshaltung aufgebaut wird und der Hund hochkonzentriert mit dir arbeitet, statt mit dem Futterbeutel.
Ich mach es für die Belohnung immer so, dass ich ein weiches Ledertriebsel mitnehme und unter den Gurt meiner Umhängetasche schiebe, so dass der Hund mich und das Triebsel gleichzeitig anschauen kann. Wenn der Hund sich noch nicht lange konzentrieren kann, dann wirklich ganz kurze Übungen machen und sofort belohnen mit Spiel. Damit kann man auch erreichen, dass er sich richtig zackig neben dich setzt, weil er angespannt auf die nächste Spielrunde wartet, das geht mit Futter nicht ganz so gut.
Das Treiben mit Futter hat aber definitiv auch seine Vorteile. Gerade Hunde, die noch so jung sind, dass sie dir nicht lange genug an der Seite folgen, weil sie sich von allem ablenken lassen, hilft es dem Futter nachzustiefeln. Ich habe es außerdem geschafft über das Futtertreiben das parallele Absetzen zu trainieren. Meiner hat immer den Fehler gemacht, dass er sich zu sehr zu mir gedreht hat, weil er auf Futter oder Spiel gewartet hat. Ich hab dann das Futter schon eher auf meiner Bauchhöhe vor seiner Nase gehalten und beim Stehenbleiben dann die Hand minimal nach außen gedreht. Dadurch setzt sich der Hund automatisch nicht halb vor dich, sondern wirklich genau neben dich.
Ich kann auf jeden Fall nur empfehlen, die Übung daran anzupassen, was man wirklich von seinem Hund erwartet (in punkto Blickkontakt) und am besten mit vielen Varianten zu arbeiten, damit es dem Hund nicht zu langweilig wird. Erfahrungsgemäß ist Langeweile beim Training das schlimmste, was dir passieren kann. Wenn der Hund erst mal davon überzeugt ist, dass auf dem Platz nichts spannendes passiert, kannst du mit dem Training fast von vorn beginnen und den Hund nochmal aufbauen.