Artikel: Kastration der Hündin - sinnvoll?
Für Interessierte:
https://www.facebook.com/Tierarzt.J...7383682281870/968433486510216/?type=1&theater
Ein gut recherchierter Artikel, der das Thema Kastration bei Hündin zusammenfasst und dazu aktuelle Studien und Forschungen als Grundlage nimmt - etwas das man ja bei Diskussionen über das Thema nicht so häufig findet
Ich muss sagen bis jetzt bin ich sehr froh das Emma nicht kastriert ist - allerdings muss ich dazu sagen das es bei mir viel mit dem Wohnort / Lebensumstände zusammenhängt. Hier kann Emma auch während der Läufigkeit ausreichend Bewegung bekommen, die ganz offensichtlich ihr Wohlbefinden während und nach der Läufigkeit steigert.
Neben ganz klarer medizinischen Indikation spielt auch Erziehung, Umgebung sowieo Lebensumstände eine große Rolle ob man sich für oder gegen eine Kastration entscheidet. An meinen letzten Wohnort war es gerade schick alà Gansloßer den Hund nicht kastrieren zu lassen (wobei da wohl kaum einer das Buch gelesen hat, weil selbst der rät nicht prinzipell ab...).
Fakt war das dann viele nicht-hörende, triebgesteuerte Rüden rumliefen, die dann
ICH (nicht der weit entfernte oder entspannt danebenstehende ach-so-stolze Rüdenhalter) ständig von meiner (nicht mal läufigen) Junghündin runterziehen musste.
Das man dann halt auch einen hörenden Hund haben sollte, der lernen sollte mit seinem Trieb umzugehen und das man als Hundehalter generell seinen Hund unter Kontrolle haben sollte - das war scheinbar nicht klar.
Klar stehen die Hundehalter in Verantwortung - doch es gibt eine Vielzahl von Hundehaltern, wo ihr Hund ein komplett ungesteuertes Wesen ist, das einfach mal macht - egal was!
Ich bin nach wie vor gegen Frühkastration und wiederrum sehr dafür, wenn ein Hund unter den Hormonen leidet. Doch im Prinzip ist es jeden seine eigene Entscheidung - doch wenn man sich gegen eine Kastration entscheidet, dann sollte auch klar sein, dass man eine hohe Verantwortung trägt und das fehlt mir dann allzuoft!
Wie oft ich den Satz: "Ach, lassen sie doch - das gibt schönes Welpen!"- während ich das "Riesenlabbibaby" von meiner Hündin weggescheucht habe - gehört habe, da bekomme ich heute noch die Krise.
Die Nachkommen landen dann auch allzuoft im Tierschutz, die sich dann damit rumschlagen müssen. Klar, so ein Wurf muss allzuoft erstmal weg - da schaut man dann nimma so genau ob die neuen Besitzer auch fähig sind einen Hund zu erziehen - wie sollten man das auch beurteilen, wenn man selbst nicht dazu fähig verantwortungs- und rücksichtsvoll umzugehen.
Insofern: Ja, bitte sich mit dem Thema medizinisch auseinanderzusetzen, doch wiederrum auch ehrlich sich fragen ob man die Verantwortung für unkastrierte Tiere übernehmen kann und möchte. Um ehrlich zu sein finde ich persönlich es veranwortungsvoller sich in manchen Sitationen sich für eine Kastration zu entscheiden. Allzu oft hab ich zB Kinder gesehen, die natürlich komplett überfordert waren, mit einem kräftigen Rüden der unbedingt zu seiner läufigen Herzdame wollte. Oder auch andere Themen können einfach in ein Familienleben nicht passen und ich verstehe durchaus wenn man dann eine Kastration vorzieht. Nicht jeder kann in der heutigen, hektischen und mitunter anspruchsvollen Alltag immer auf eine unkastrierte Hündin ausrichten - so seh ich das einfach! Das man sich deswegen keinen Hund halten darf, finde ich persönlich Blödsinn. Ja, man sollte die Entscheidung keinenfalls leichtfertig treffen und natürlich bin ich auch dafür abzuwarten und erstmal zu schauen.
Ich selbst finde es toll meine unkastrierte Hündin zu erleben
Doch ich weiß einfach wie es mit anderer Umgebung und anderen Lebensumstände auch sein kann und ich denke das Emma wahrscheinlich dann schon kastriert wäre. Daher sollte man vorsichtig mit Be- und Verurteilungen sein