Sehr interessante Gedanken.
Diese eine Frage stelle ich mir auch immer wieder: warum ist aus der Hundehaltung so ein Riesending geworden?
Schwer zu beantworten, denn das Riesending haben wir ja bei allem rund um den Hund. Halsband oder Geschir, BARF, gekocht oder Fertignahrung.....da wird aus allem eine Religion gemacht.
Hundetraining ist für mich ein falscher Begriff, genauso wie Hundeschule. Denn nicht der Hund muss lernen, sondern der Mensch.
Damit sind wir beim Thema. Wieso braucht Mensch das?
Es braucht ganz bestimmt nicht jeder, vlt sogar deutlich weniger als man denkt.
Unser Leben hat sich halt doch sehr verändert und damit auch das Hundeleben in der heutigen Gesellschaft.
Als ich Kind war, war der Hund halt ein Hund. Man war stolz, wenn er das Eigentum bewachte und dabei laut war. Da hatte man mit niemandem Mitleid, der gemeint hat, ja bell du mal, ich komme hier trotzdem rein, und dann vom Hund gezwickt wurde. Da hieß es höchstens, selber Schuld, was bist auch so blöd, und der Hund wurde gelobt.
Tja, heute ist man als Hundehalter IMMER verantwortlich, egal, ob ein anderer eine Grenze überschritten hat. Man hat seinen Hud so unter Kontrolle zu haben, dass er eben nicht zwicken kann.
Bellen geht auch gar nicht, Hunde haben still zu sein usw.
Das kann einen ordentlich unter Druck setzen.
Dazu kommt, m. M. n, dass heutzutage alles perfekt sein muss. Wohnungen, die aussehen, als wäre man in einem Möbelladen, ebenso die Gärten, und die Menschen sowieso. Nach außen muss alles stimmen, das scheint sehr wichtig zu sein. Da muss auch der Hund perfekt sein, man will / muss alles richtig machen......und zack, der nächste Druck. Funktioniert nämlich nicht.
Dann haben wir fast alle schon unser Bauchgefühl verloren und das Erziehen verlernt.
Man schafft sich einen Hund an, ohne eine Idee zu haben, wie er tickt, wie hündisch geht. Ich denke, deshalb sind viele auch direkt überfordert, weil sie den Hund / Welpen gar nicht verstehen, gar nicht vermuten, dass sein Verhalten völlig normal ist und kein Drama.
Ein Weiters ist, dass er immer mehr vermenschlicht wird, man den Hund und seine hündischen Bedürfnisse gar nicht mehr kennt.
Da wird von Hundemama / Hundeeltern usw. geredet. Das hat Ausmaße angenommen, da kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln.
Ich würde mir bei den Hundemenschen mehr Gelassenheit wünschen, mal fünfe gerade sein lassen, auf den Bauch hören, den Hund erziehen und fertig. Nix muss perfekt sein, weder Hund noch Mensch. Fehler passieren, wichtig ist, dass man aus ihnen lernt.
Dann bräuchte man Hundetrainig nur noch in Einzelfällen.
*justmy2cents*