Tipps für den Halter

Fritz

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29 Mrz 2018
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#31
Hallo Fritz,

alles haarklein zu erklären würde das Forum sprengen. ;)
Aber ich kann gerne kurze Beispiele und Tipps nennen, wie wir es gemacht haben.

Für uns war ein großer Schritt zu lernen, dass sich unsere Fellnasen auch über andere Dinge als Belohnungen/Verstärker freuen.
Es muss nicht immer Futter sein. Ich denke sich von dem Gedanken "Leckerchen geben" zu lösen und ihn dann auch in der Praxis umzusetzen
ist mit das Schwierigste. Die Hand verschwindet doch schnell in der berühmten Jackentasche. :p
Deshalb vielleicht einfach mal an eine ruhigen Ort fahren und Leckerchen bewusst zu Hause lassen.
Und dann die eigene Stimme und Körpersprache ausprobieren.
Wieder vertrauen in sich fassen, dass es auch ohne Futter funktionieren kann.

Sich wieder bewusst werden, dass man mit der Stimme und der Körpersprache doch zwei extrem starke Mittel besitzt um mit seinen Hunden zu kommunizieren. Wir haben dabei selbst gemerkt, dass die Bindung noch mal ein ganz anderes Level erreicht, als wenn man einfach nur ein Leckerchen in den Hund reinwirft, sondern sich wirklich mal richtig mit ihm über eine geschaffte Aufgabe freut.
Also wirklich Gefühle zeigen im Alltag und im Training. Nicht nur eine freundliche Stimme, die sagt "fein" oder "super".
Gerne lachen, grinsen und den Körper auch sprechen lassen. Vielen fällt es wirklich schwer Freude zu zulassen.
Ist eine Hürde aus sich rauszukommen. Gleiches gilt für Ärger und Missmut zeigen.
Es lohnt sich daran zu arbeiten.

Gut ist auch sich die Frage zu stellen, was findet mein Hund außer Leckerchen gut. Welche Vorlieben hat er.
Bei Puma war es ganz leicht: Kuscheln. Nichts geht bei ihm über Kuscheln und Körperkontakt.
Bei Knödel sind es zum Beispiel ganz andere Dinge: Alles was mit Hund sein dürfen zu tun hat. Sachen mit den Augen verfolgen, der Freilauf an sich. An Maulwurfshügeln horchen, gemeinsam Spielen oder einen seiner Lieblingstricks ausführen zu dürfen. Socken apportieren.

Ein schönes kurzes Beispiel ist der Rückruf. Dabei muss ich sagen, dass ich wirklich in Mini-Schritten meine Fellnasen ausbilde.
Und nichts verlange, was nicht zu 100% sitzt. Erst im Haus, dann im Garten, dann nahes Umfeld mit wenigen Reizen.
Ich staffel das immer weiter. Beim ersten Besuch in einem neuen Umfeld gebe ich ihnen zu Beginn immer die Chance
alle Reize wahrzunehemen. Beim zweiten Besuch verlange ich dann die ersten Dinge.
Mir half es auch mich von diesem Druck frei zumachen, dass Hunde etwas in einem gewissen Zeitraum erlernen müssen.
Ich persönlich fand die Hundeschule mit meinem zweiten Aussie dabei eher kontraproduktiv.
Rückblickend auch mit meinem ersten Aussie. Hunde lernen bis zum Lebensende.

Beim Rückruf war es so... dass klingt vielleicht komisch, oder befremdlich, aber ich habe mich gefreut, wenn Puma sich in meine
Richtung bewegte, oder mich ansah. Stimmlich und auch mit dem Körper. Zum Beispiel ging ich in die Hocke.
Das reichte schon in der Wohnung als Verstärker. Belohnung war das gemeinsame Kuscheln und Spielen auf dem Boden.
Dann streute ich das Kommando und seinen Namen mit ein.
Irgendwann ging es dann nach draußen. Erst mit 10m Leine. Als das passte, ohne Leine.
Dann war die Belohnung beim Rückruf nicht immer das Spiel, oder Kuscheln, sondern der Freilauf und Hund sein dürfen.

Richtig "Fuß laufen" in dem Sinne habe ich nur Knödel beigebracht, verlange ich aber nicht mehr.
Puma habe ich es nicht mehr beigebracht.
Finde ich aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr richtig und passend für uns.
Mir reicht ein lockeres an der Leine gehen.
Auch in Mini-Schritten beigebracht.
Ich belohne zum Beispiel schon Verhalten was die Fellnasen von sich aus zeigen.
In der Wohnung angefangen. Lief Puma neben mir her habe ich ihn mit der Stimme und Mimik einfach schon einmal gelobt.
Aufmersamkeit war sofort von ihm da, nach dem Motto: Oh, sie ist freundlich und gut gelaunt.
Dann irgendwann das Kommando eingestreut. Bei uns heißt "locker nebenher laufen": kurz.
Ein paar Schritte und dann wieder mit ihm gekuschelt/gespielt. Nach und nach Zeitfenster vergrößert und von der Wohnung
in den Garten gewechselt.
Seperat habe ich ihm die kurze Leine kennenlernen lassen. Er durfte sie beschnüffeln. Ich habe ihn an- und abgeleint.
Bin aber nicht mit ihm kurz angeleint gelaufen. Das kam erst ganz zum Schluss.
Ich denke beim Fuß- und Leinentraining, machen viele den Fehler, zu schnell zu viel zu wollen.

Vieles mache ich ohne Futter. Aber es darf auch bei uns mal eine Leckerei geben. :)
Wenn dann immer erst ganz am Ende einer Trainingseinheit. Sonst ist die Konzentration futsch. ;)
Hallo,
natürlich sind Hunde unterschiedlich und jeder sollte sich auch auf die Eigenheiten bei seinem Hund einlassen .
Erziehung besteht aber für mich nicht nur aus dem Konditionieren auf Kommandos , sondern ebenso auch auf alle Umweltreize .
Sozialisierung und Erziehung gehören zusammen und prägen den Hund , der mit seinen besonderen Anlagen ausgestattet ist .

Futter ist aber für jedes Lebewesen existenziell notwendig und kann wohl immer als Belohnung und Lockmittel genutzt werden
und Hunger ist zusätzlich noch ein guter Lehrmeister .

Aber natürlich reagieren einige Hunde auch auf Spielzeug , oder andere Dinge , die ihnen Freude machen und als Verstärker dienen können .
Man kann jedoch auch bestimmte Dinge für den Hund als Belohnung nutzen , auf die man ihm scharf . schmackhaft gemacht hat ,
oder man ihn konditioniert hatt , so , dass er auf bestimmte Geräusche reagiert , wie beim Klickertraining .

Die Möglichkeiten für eine Manipulation sind groß und sollten immer individuell auf den Hund , oder den zu lernenden Trick zugeschnitten werden .
Natürlich sind auch die Bedürfnisse und Vorstellung des jeweiligen HH immer individuell , doch im Endeffekt , kann ein gut erzogener Hund , der seine Kommandos beherrscht , auch nur die notwendigen Freiheiten bekommen und darum sollte man immer zum Ziel haben , seinen Hund optimal zu Erziehen .

Meine Mini -Aussie - Hündin hat den Wille zu gefallen , ist sehr Körper bezogen , verfügt über einen gewissen wach Trieb , etwas Jagdtrieb
und zeigt auch Hüteverhalten . Mit diesen Anlagen muss ich umgehen lernen und kann solche Eigenschaften verstärken , oder versuchen ,
diese zu unterdrücken .

Ich habe das Ziel , den Hund zu einem gehorsamen und freundlichen Wesen zu machen , welches wie ein Therapiehund eingesetzt werden kann
und für alle Kontakte aufgeschlossen ist , aber sich auch genau so in einer urbanen Umgebung , wie im Wald , ohne Probleme , frei bewegen kann .

Ich denke , Hundeerziehung ist ständige Arbeit , bei der man vor keiner Herausforderung ausweichen sollte ,
sondern solche immer für ein Training einsetzen kann .

Ich kann nicht verstehen , wie und warum manche Hundehalter immer versuchen Problemen auszuweichen , Kontakte vermeiden
und ihre Ruhe haben wollen ?
 
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21 Feb 2011
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#32
Jetzt mische ich mich mal ein: Themen, wie man einem Hund das Fußlaufen usw beibringen kann, haben wir hier genug.

In diesem Thread sollte es um den Halter gehen, wie ein Halter sein Verhalten ändern kann, damit der Hund seins ebenfalls ändert und nicht, wann ich wieviele Kekse in den Hund schiebe.

Belohnung kann vieles sein, z. B. auch, die Leine zu lösen und den Hund schnuppern lassen. Das kommt auf die Situation an und darauf, was dem Hund in diesem Moment gerade besonders wichtig ist.

Einen Hund mit Leckerlis zu locken oder abzulenken, kann erfolgreich sein und man kann sagen: ok, Problem für mich gelöst. Das ist auch in Ordnung, soll jeder so machen, wie er am Besten zurecht kommt.
Nur lernt der Hund durch locken und ablenken nicht, mit einer Situation umzugehen. Wenn der Hund eine, für ihn unangenehme, Situationen bewusst wahrnimmt, sich dann an seinem Halter orientiert und sich denkt: mein Mensch bleibt da ganz locker, also kein Grund, mich aufzuregen......ja dann, dann hab ich es als Mensch geschafft.

Übrigens kann auch ein super Therapiehund ausserhalb seines Jobs, völlig unerzogen sein.
 
Dabei
19 Jan 2017
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#33
Entschuldige Gundi, sollte nur ein Beispiel sein, wie man ohne Leckerei üben könnte.
Zurück zum eigentlichen Thema. :)
 
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21 Feb 2011
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#34
Entschuldige Gundi, sollte nur ein Beispiel sein, wie man ohne Leckerei üben könnte.
Zurück zum eigentlichen Thema. :)
Musst dich nicht entschuldigen, alles gut. :emoji_kissing_heart:
Ich finde den Weg, den du gehst, sehr spannend. Ist ja auch ein Tipp für andere, dass nicht immer zwingend mit Futter belohnt werden muss. :)
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#35
Wenn der Welpe hinter einem herwackelt, was ist daran so schlimm? Je weniger man ihn dabei beachtet, einfach sein Ding weitermacht, umso schneller wird er merken, dass da nix Spannendes passiert. Spricht man ihn an, hat er Erfolg und man macht es wichtig für ihn. Je mehr man in solchen Momenten auf den Welpen eingeht, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er einem immer wieder folgt.

Hunde sind wahre Meister darin, uns zu beobachten und zu lesen. Sie haben ja auch den ganzen Tag nichts anderes zu tun.
Sie „sehen“ jede Unsicherheit, jede Anspannung, jede Verzweiflung sofort. Aus jeder Emotion ziehen sie Energie und die verwenden sie wieder „gegen“ uns.
Das kann man mit seinem Hund spielen, aber man wird das Spiel verlieren.

Deshalb ist Ruhe bewahren, Emotionen runterfahren, authentisch sein ganz ganz wichtig in der Hundeerziehung und ein riesiger Schritt zum Erfolg.

Wenn der Hund ein störendes, unerwünschtes Verhalten zeigt, z. B. blöd sein bei Hundebegegnungen, und man will das ändern, dann muss man als Mensch erstmal sein eigenes Verhalten ändern, sonst kann der Hund das nicht.

Gelassenheit, Emotionen ausschalten, authentisch, konsequent und berechenbar sein, den Hund nicht auf einen Thron heben und nicht jedes noch so winzige Detail analysieren.....dann klappt das schon. Einfach ist Erziehung nie.
Hallo,
ich denke nicht das Hundewelpen Tiere sind , die unsere Unsicherheiten beobachten , damit sie gegen uns irgendwas gewinnen wollen ,
gerade jungen Hunde versuchen uns zu gefallen und werden nur verunsichert , wenn sie immer abgewiesen werden .

Gerade wenn man als HH interessant ist und der Welpe möchte in der Nähe sein , gibt es im Freilauf , oder bei der Erziehung weniger Probleme .

Wenn wir z.B. bei Hundebegegnungen unnötig eingreifen , oder diese ständig vermeiden ,
kann sich beim Welpen ein störendes, unerwünschtes Verhalten entwickeln und der junge Hund blöd sein , bei allen Hundebegegnungen .
Eingreifen sollte man nur , wenn andere Hunde ein stark gestörtes Verhalten zeigen .

Jeder sollte das Verhalten bei seinen Hund analysieren und verstehen lernen .
HH können nur so richtig reagieren und erkennen , welche Maßnahmen erforderlich sind und wann ein Eingreifen sinnvoll ist .
Ein gutes Hund -Mensch - Gespann kann nur erfolgreich sein , wenn Mensch, wie Hund sich gut verstehen und vertraut miteinander sind ,
wenn die Emotionen nicht trennen , sondern zu einer Verbindung werden , dieses möchte nicht nur der Mensch , sondern auch sein Hund .

Bei der Hundeerziehung sollte man keine unnötigen Prinzipien haben ,
sondern sich individuell auf die besonderen Eigenheiten beim Hund einlassen und immer den einfachsten Weg suchen .
Jede Erziehungsmethode hat Vor und Nachteile , gut ist , wenn man nach Bedarf variieren kann .
 
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Dabei
21 Feb 2011
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#36
Hallo,
ich denke nicht das Hundewelpen Tiere sind , die unsere Unsicherheiten beobachten , damit sie gegen uns irgendwas gewinnen wollen ,
gerade jungen Hunde versuchen uns zu gefallen und werden nur verunsichert , wenn sie immer abgewiesen werden
Das habe ich auch nirgends geschrieben.
 
Dabei
22 Jul 2021
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#40
Danke für diesen Text ! Zu mir kommt auch ein aussie (9,5 Wochen alt) ich hatte öfters schon Welpen aber diesmal flippe ich regelrecht ich muss alles richtig machen , was wäre wenn , lese über Probleme was kommen „könnten“ steigere mich direkt rein und bekomme noch mehr Angst das ich’s nicht schaffe . Im Endeffekt höre ich nun auf zu lesen und egal was kommt eine Lösung wird es geben . Auch er ist ein Hund trotz aussie wie jeder Andre . Ich lass es nun auf mich zukommen und auch wenn ich in kürze heulend vor meinen Zwerg sitzen sollte auch dann findet sich eine Lösung . Er ist und bleibt mein Baby nur sollte er nie merken das er wenn er an der Leine zieht ws mehr Kraft hat als ich oh was wäre wenn
Danke für diesen Text bin jetzt entspannter
 
Dabei
24 Okt 2017
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#43
Wie hat man eigentlich Hunde erzogen als es noch keine hochtrabenden Bücher gab oder Leute die mal was über Hunde gelesen haben und sich dann Hundeflüsterer nennen? Ich habe mir den Spaß gemacht und 2 Bücher gelesen. Fazit für mich. Das ist in meinen Augen gesunder Menschenverstand.
Wenn man ein kleines bisschen TeamSpieler ist, seinen Hund beobachtet, denn er beobachtet dich auch, auf ihn zugeht (wie schon gesagt, der Hund hat auch nicht jeden Tag Lust auf Action) dann klappt es auch zw. Mensch und Hund. Beispiel. Wir waren gestern 3Std. Stadtbesichtigung machen. Das schnüffeln, die neuen Gerüche haben sie so platt gemacht, das sie heute den halben Tag null Lust hatte und nur unter dem Wohnmobil lag. Dann chillt man eben auch, oder ich will unbedingt wieder Action und der Hund muss einfach das machen was ich will. In meinen Augen nicht unbedingt die beste Lösung, da ich dann irgendwann einen nervösen, unausgeglichenen gestressten Hund habe. Und dann kommt es zu den genannten Fehlverhalten des Hundes.
 
Dabei
3 Jan 2013
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#44
Das ist in meinen Augen gesunder Menschenverstand.
Ich gebe DIr da Recht, aber der geht immer mehr verloren.
Ich habe das Gefühl, dass viele Leute extrem unsicher sind.

Kontraproduktiv wenn man dann zu viel unterschiedliche Ansätze probiert oder gar auf der Hundewiese versucht 100 verschiedene "Empfehlungen" umzusetzen.

Man muss seinen Weg finden und diesen gehen und auch nicht immer nach "Perfektion" streben
 
Dabei
24 Okt 2017
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#45
@ Petra. Gut ausgedrückt. Mensch und Hund sollten eine Einheit bilden. Jeder für jeden. Du musst vertrauen in deinen Hund haben und umgekehrt. Empfehlungen sollte man zur Kenntnis nehmen, denn Nobody is perfekt, und dann entscheiden ob diese für “uns“ sinnvoll sind. Beispiel bei uns. Jeder sagte dein Hund ist so mutig und agil, da wäre doch Agillity super für ihn. 2x probiert, ihr macht es keinen Spaß, also warum soll ich den Hund damit „quälen“ wenn sie lieber mit Mach 5 mit mir am Bike den Berg runter rennt.
 
Dabei
19 Jan 2017
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#47
Hi Gundi,

schöner Beitrag. Gefällt mir super gut.

Für mich ist momentan auch wieder viel lernen angesagt, da altersbedingt Knödels Ohren schlechter werden.
Man denkt zuerst an den berühmt berüchtigten Altersstarsinn, aber nach ein paar Tests in der Wohnung und auf Spaziergängen
ist es wirklich so, dass Knödel manches nicht mehr hört. Komplett neue Situation für mich, aber auch sehr spannend. :)
 
Dabei
3 Apr 2016
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#50
Ich greife das Thema nochmal auf , weil ich am We eine Diskussion mit einer Teilnehmerin in der HuSchu hatten…

das Thema war : warum kommt mein Hund nicht , wenn ich ihn rufe ??

Die Frage war dann : Was machst du mit deinem Hund zusammen ? Also,über den Tag ?

Sie sagte dann : naja , morgens kleine Gassirunde , mittags auch (also 20 Minuten ca) nachmittags dann DEN Hauptspaziergang mit ca 60 - 90 Minuten an der Leine natürlich und abends vorm Schlafengehen nochmal eben Gassi …

ok , und sonst ??
Sie schaute mich leicht konsterniert an … wie jetzt ?? WAS denn noch ????

Ich fragte sie , ob sie schon mal die (meistens auch super sozialisierten) Hunde von Obdachlosen , Punks und ähnlichen Menschen beobachtet hat ?
WWHHHHAAAAATTTTT ??????

JA !!! Diese oftmals herabgewürdigten Menschen würden ALLES für ihren Hund tun , ohne mit der Wimper zu UND !! Das finde ich eben bemerkenswert : Sie machen ALLES mit ihrem Hund gemeinsam : gehen auf Nahrungssuche , wandern von A nach B , nach C und D , suchen sich einen guten Platz zum schlafen und schlafen zusammen aneinandergekuschelt und geben sich gegenseitig Sicherheit .
Ist es nicht genau DAS , was einem Hund Sicherheit und Geborgenheit gibt ?
Aus diesem Grund benötigen diese Menschen auch meistens keine Leine (obwohl ja oft Leinenzwang vorgeschrieben ist) , da der Hund ihnen einfach folgt - sie sorgen ja für alles !
Da macht man sich wenig Gedanken um Auslastung , Beschäftigung und ähnliche Dinge und die Hunde „funktionieren“ hervorragend … WEIL sie ausgelastet und zufrieden genug sind !
Das ist leider oft heute in der arbeitenden Gesellschaft anders : Der Hund darf sich 4x täglich kurz lösen und soll dazwischen bitte ruhig irgendwo liegen , man sorgt ja schließlich mit allerbestem Futter , teurem Spielzeug , die tollsten Hundebetten und sonstigem für sein Wohlergehen , oder etwa NICHT ???

Was dabei einfach vergessen wird ist , dass der Hund auch Hund sein darf … seinem Naturell folgend und damit zufrieden sein kann .

Achja , ich denke es wird auch oft zuviel in die Rasse des Hundes interpretiert - natürlich sind auch da sicherlich Abstriche zu machen .

Das sind nur mal so Gedanken zu diesem Thema von mir , sorry !
 
Dabei
16 Okt 2021
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#51
Ich bin ja noch ganz neu in der Hundewelt und doch fällt mir hier direkt das Wort "Präsenz" ein. wirklich da sein, erstmal auch das Interesse das andere Wesen kennenzulernen, neugierig zu sein was dieses Wesen für Bedürfnisse hat usw. Ich denke genau das spürt auch ein Hund! Was macht denn eine gute Leitfigur einen guten Rudelführer aus bzw. mit wem möchte ich denn gerne zusammenleben, in Beziehung sein? Ich kann ihm vertrauen, er trifft gute Entscheidungen, ist inspirierend, die Balance zwischen Ruhe und neuen Abenteuern ist gegeben und ganz klar sieht er auch meine Bedürfnisse... ! Leider bekommen das manche Menschen nicht mal in ihren menschlichen Beziehungen/Freundschaften hin, wie soll es dann mit einem Hund in Liebe und Würde gehen!? Wobei auch hier denke ich, werden es immer mehr werden ... denn das Leben schenkt uns das was wir zum Leben brauchen, ja und manchmal auch einen Hund ;)
 
Dabei
21 Feb 2011
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#53
So ist das. Auch mit Hüte,- Wach,- und / oder Schutztrieb.

Hundebesitzer: Hallo, mein Hund zieht an der Leine und rennt hinter Rehen in den Wald, wenn ich ihn von der Leine lasse.

Trainer: Okay. Was ist die Rasse?

Besitzer: Ein Siberian Husky gemischt mit einem Coonhound.

Trainer: Okay, du hast also einen Musher mit einem Jagdhund?

Besitzer: Ja.

Trainer: Ok, wozu sind diese Rassen gezüchtet?

Besitzer: Nun, die Hälfte des Hundes sollte ziehen und die andere Hälfte in den Wald rennen und jagen.

Trainer: Schön. Und dein Problem war?

Besitzer: Er zieht an der Leine und läuft Wildtieren hinterher.

Trainer: Ja, es scheint, dass du einen Hund hast, der zum Ziehen und Jagen bestimmt ist.

Besitzer: Ja, das stimmt. Kannst du es dem Hund abtrainieren?

Trainer: Hast du irgendwelche Interessen?

Besitzer: Ja sicher. Ich male und schaue gerne Filme.

Trainer: Kannst du darüber nachdenken, damit aufzuhören?

Besitzer: Nein, ich glaube nicht, dass ich das kann. Aber was hat das mit Hundetraining zu tun?

Trainer: Würdest du etwas anderes tun, dass dir nicht das gleiche Vergnügen bereitet, dass du beim Malen und Ansehen von Filmen hast?

Besitzer: Ich meine, ich kann sicher andere Dinge tun, aber es macht nicht so viel Spaß.

Trainer: Ok, und was könntest du einem Musher anbieten, der Spaß hat am Ziehen, und einem Jagdhund, der Spaß hat am Jagen?

Der Hundebesitzer schweigt eine Weile.

Besitzer: Das ist eine gute Frage. Ich weiß es nicht.

Trainer: Ich auch nicht.

Besitzer: Vielleicht hätte ich mir eine PlayStation zulegen sollen?

Trainer: Haha, ja, wenn du nicht gerne jagst oder viel im Freien trainierst, ist dieser Hund vielleicht nichts für dich.

Besitzer: Ja, vielleicht sollte man mehr nachlesen, bevor man einen Hund bekommt. Aber er ist schrecklich süß!

Trainer: Ja, das verstehe ich.

Besitzer: Er haart auch sehr viel, mein Mann wird schon verrückt wegen dem ganzen Fell.

Trainer: Hmmm, das ist etwas, mit dem du dich befassen musst.

Besitzer: Ja, es waren sogar Haare im Eintopf letzten Abend.

Trainer: Ja, das ist nicht ungewöhnlich.

Besitzer: Aber weißt du was? Ich traf einen Schlittenhund, als ich 12 war. Es war so schön. Seitdem habe ich immer einen gewollt.

Tainer: Schade, dass du stattdessen keine PlayStation getroffen hast.

Der Besitzer lacht: Okay, ich glaube, ich beginne zu verstehen, dass nicht der Hund Probleme hat, sondern ich.

Trainer: Haha, kein großes "Problem". Was du sagst, ist sehr verbreitet. Menschen mit schützenden Hunden werden wütend, wenn ihr Hund Fremde anknurrt. Menschen mit Windhunden sind frustriert, wenn ihr Hund mit einem Kaninchenbaby nach Hause kommt. Menschen wissen oft zu wenig, wenn sie einen Hund bekommen.

Besitzer: Danke für den Chat. Ich habe in 10 Minuten viel gelernt.

Trainer: Viel Glück in der Zukunft. Wir können viel tun, um dir beim Training mit dem Hund zu helfen. Aber der Hund wird immer ein Bedürfnis und eine Freude haben, zu ziehen und zu jagen.

Besitzer: Ja, das kann ich jetzt verstehen.

(Unbekannter Autor)
 
Dabei
21 Feb 2011
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#56
Bei Facebook habe ich einen tollen Beitrag gesehen. Leider kann ich ihn nicht teilen, da er nicht öffentlich ist. Er stammt von Nora Heiser - Noras Hundeschule in Bremen.

Man kann Nicht-Verhalten nicht belohnen
.


Angenommen, der Hund springt Menschen an.Jeder Mensch, der einem begegnet, wird angesprungen.
Jetzt ist ja die gängige Praxis zu belohnen, wenn der Hund nicht anspringt.

Angenommen, der Hund setzt sich stattdessen vor den Menschen, dann belohnt man das Sitz und nicht das Nichtanspringen. Könnte auch ein bisschen nervig sein, wenn der Hund sich bei jedem Menschen hinsetzt ;)

Oder der Hund springt nicht hoch, sondern umkreist die Menschen. Dann belohnt man das Umkreisen.

Und mal übertrieben: der Hund springt den Menschen nicht an, sondern beißt ihn in die Hand....tja, dann müsste man ihn auch belohnen, denn er ist ja nicht gesprungen :cool:
 
Dabei
3 Apr 2016
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#58
Kurz , knapp und präzise !! Genau SO ist es oft und die Besitzer merken es gar nicht , dass sie einen „ Manager“ zuhause haben :D
 

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