Tipps für den Halter

Dabei
21 Feb 2011
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#1
An die Admins: falls es nicht das richtige Unterforum sein sollte, bitte verschieben.

Schon seit längerer Zeit fällt mir, vor allem bei Fragen zur Welpenerziehung, etwas auf.
Das sind Sätze wie: ich will doch alles richtig machen, ich bin total verzweifelt, hilfe, der Welpe hütet die Kinder und zwickt sie in die Beine, wieso schläft der Welpe nicht? Er soll doch 20 Std schlafen / ruhen, läuft aber dauernd hinter mir her, Welpe beisst usw.

Diese Fragen wurden hier im Forum schon sehr oft gestellt, da findet man schon sehr gute Antworten.

Aber darauf will ich nicht raus.
Das Problem ist meist nicht der Hund, sondern der Mensch.
Vlt ist es euch beim Lesen schon aufgefallen: diese Fragen sind bereits voller Emotionen. Der Mensch selber ist schon total angespannt, verzweifelt, überfordert.
Emotionen sind völlig menschlich, nichts Falsches, aber in der Hunderziehung völlig fehl am Platz. Damit stehen wir uns selbst im Weg.

Ich will alles richtig machen - davon kann man sich ruhig verabschieden, denn das können wir nicht. Fehler sind menschlich und gar nicht schlimm. Unserer Hunde können gut damit umgehen.

Wenn der Welpe hinter einem herwackelt, was ist daran so schlimm? Je weniger man ihn dabei beachtet, einfach sein Ding weitermacht, umso schneller wird er merken, dass da nix Spannendes passiert. Spricht man ihn an, hat er Erfolg und man macht es wichtig für ihn. Je mehr man in solchen Momenten auf den Welpen eingeht, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er einem immer wieder folgt.

Hunde sind wahre Meister darin, uns zu beobachten und zu lesen. Sie haben ja auch den ganzen Tag nichts anderes zu tun.
Sie „sehen“ jede Unsicherheit, jede Anspannung, jede Verzweiflung sofort. Aus jeder Emotion ziehen sie Energie und die verwenden sie wieder „gegen“ uns.
Das kann man mit seinem Hund spielen, aber man wird das Spiel verlieren.

Deshalb ist Ruhe bewahren, Emotionen runterfahren, authentisch sein ganz ganz wichtig in der Hundeerziehung und ein riesiger Schritt zum Erfolg.

Wenn der Hund ein störendes, unerwünschtes Verhalten zeigt, z. B. blöd sein bei Hundebegegnungen, und man will das ändern, dann muss man als Mensch erstmal sein eigenes Verhalten ändern, sonst kann der Hund das nicht.

Gelassenheit, Emotionen ausschalten, authentisch, konsequent und berechenbar sein, den Hund nicht auf einen Thron heben und nicht jedes noch so winzige Detail analysieren.....dann klappt das schon. Einfach ist Erziehung nie.
 
Dabei
26 Mrz 2021
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#4
Vielen Dank für das Teilen dieser Artikel!!
Da kann man sehr viel von lernen. Du hast recht, die Hunde lernen ihr Verhalten eben auch von ihren Besitzern, und deshalb ist weniger manchmal mehr.
 
Dabei
28 Mrz 2021
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#5
Ich möchte mich mit meinem ersten Post in diesem Forum auch für das Verlinken des Artikels bedanken. Nachdem unsere Mischlingsdame vor zwei Jahren starb, haben wir uns dazu entschieden, wieder einen Hund anzuschaffen.

Ich bin nun schon eine Weile damit beschäftigt mich einzulesen, was mich beim Aussie so erwartet/erwarten kann und auch ich war der Annahme, dass man einen Hund auspowern muss. Wenn ich so im Nachhinein in die Mail schaue, die ich dem Züchter geschrieben habe, sehe ich, dass ich damit wohl auch ein stückweit falsch lag:

- gehen oft Wandern im Nationalpark
- großer Garten mit viel Auslauf
- weite Felder in die andere Richtung
- Hund soll in den Agility Sport einsteigen
- ich fahre 4x die Woche Mountainbike und der Hund soll zum Trail Dog ausgebildet werden

Unsere Hündin war total nervös, was aber daran lag, dass sie auf der Straße misshandelt wurde und ich dachte, dass diesmal ein "normaler" Welpe, von mir aufgezogen, weniger Stress bedeuten würde.

Wenn ich den Artikel von oben so lese, wäre das genau wieder passiert.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#6
Danke für euer Feedback.

Natürlich soll und braucht ein Hund Beschäftigung und muss er auch mal rennen können. Nicht, dass das jetzt falsch verstanden wird ;)
Gerade Aussies sind immer gern überall mit dabei.
Man muss den goldenen Mittelweg finden. Genug Auslastung, physisch und psychisch, und eben auch genug Ruhe.
Aussies sind ja schnell von 0 auf 100 sozusagen. Genauso leicht sollten sie aber auch wieder runterkommen.
 
Dabei
3 Jan 2013
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#7
Menschen.... Emotionen....... Hunde.....

ein absolut spannendes und auch schwieriges Thema.
Darüber könnte man wirklich ganze Bücher schreiben :) Ein relativ frisches BUch zu diesem Thema ist von Perdita Lübbe-Scheuermann "der ganz normale Wahnsinn"

Aber der Mensch ist eben auch wie er ist, und kann nicht aus seiner Haut. Der Neuhundebesitzer versucht immer mehr seine Ansprüche und denen von Aussen gerecht zu werden. Diese Ansprüche und "das funktionieren müsen" führen oft zu noch mehr Verunsicherung bei Hund und Halter..... ein fataler Kreislauf beginnt. Es ist einfach gesagt, sei authentisch, entscheide mal mit dem Bauch bei den ganzen Ratschlägen von allen Seiten.

Zusätzlich sind generell immer weniger Menschen in der Lage zu erziehen und zu führen...... weiß auch nicht woran es liegt

Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas, müsste auch der Spaß in der Hundeschule wieder mehr im Vordergrund stehen, Hundehalter müssen nicht gegängelt werden sondern abgeholt und angeleitet, dabei muss auf die Persönlichkeit des Halters und des Hundes eingegangen werden. Manchmal ist es besser nicht so viel zu "doktern" sondern auch mal fünfe gerade sein zu lassen und vielleicht Anleitungen zum managen mitzugeben.

Gelassenheit !!! das ist schon mal ein guter Ansatz :)
 
Dabei
28 Mrz 2021
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#8
Zusätzlich sind generell immer weniger Menschen in der Lage zu erziehen und zu führen...... weiß auch nicht woran es liegt
Weil immer mehr Eltern in Helikoptern unterwegs sind und man richtige Erziehung nicht mehr groß schreibt. Eltern wollen heutzutage die Freunde ihrer Kinder sein und der Generationsunterschied verschwimmt zunehmend. Dass dann die Kinder nicht mehr mit Autorität klar kommen, fällt den Eltern erst dann auf, wenn es zu spät ist oder sie beklagen sich über alles und jeden, der ihrem Kind etwas gesagt hat.

So erzieht man sich sicherlich auch einen Hund, der einem dann auf der Nase herumtanzt, wie die Kinder es bei ihren Eltern auch machen.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#9
Seh die Leute weniger unfähig zu erziehen, eher eine gewisse Unkenntnis was denn ein gut erzogenen Hund ausmacht :) ehrlich ich dachte lange Sitz, Platz und Bleib, sei erzogen genug :)

Das Überangebot an Informationsquellen, befürchte es macht die HH nicht zufriedener. Zig Filmchen auf youTube, zig fb Gruppen, eine Bücher-flut und noch Foren, kannst dich ganztägig berieseln lassen. Zudem, wird einem der perfekte Hund, der überall leicht führig hinter sein HH her wackelt so vorgeflimmert. Jeder will ihn haben, jeder kann ihn haben wenn man sich die richtigen Kurse kauft. Online alles möglich ... Darf der Hund noch ein eigenes Individuum sein? Menschen gestehen sich Dinge ein, die sie z.B nicht können, zu blöd dafür sind. Hund soll der Allrounder sein und alles können !

Kann auch die Schwierigkeiten in der Umsetzung der gelehrten Methoden verstehen, den Zweifel vor allem. Passt die Anwendung der Trainer zu den entsprechenden HH /Hund? Im Vorfeld einschätzen zu können, wie die HT arbeiten. Ohne üble Überraschungen.

Finds grausig wenn ich auf fb die Damen und Herren im "walk" laufen sehe wie ihre Gurus. Der Hund mit einem Stressgesicht neben ihnen und sie sind stolz, dass Hund neben ihnen läuft. Mehr interessiert nicht, Ziel erreicht der Hund läuft neben ihnen! Kommen daher wie die Medels von Heidi Klum, passt halt nicht zu jedem Menschen.
Die nächsten HH säuseln daher als hättens einen Deppen ( nicht abwertend gemeint) vor sich, bekomm schon beim Anschauen der Videos einen Brechreiz. Ist der Hund so doof? dass er nicht kapiert wie die Menschen daheim reden, sich bewegen? muss man in ne Rolle schlüpfen wenn man außer Haus ist oder mit dem Hund redet?
Schwierig wer etwas mehr möchte! kein Sack Feinkost umschnallen möchte, oder ohne Clicker aus dem Haus möchte. Möchte den clicker aber auch nicht umdrehen mit entsprechenden Methoden nur über schreckreize.
Leise und fein, den Mittelweg findend . Den Hund erziehen bzw die Welt erklären, aber ohne sich über den Hund zu definieren. Der Hund hat seinen Knall, ich meinen, wir bemühen uns niemand anders zu belästigen, gehen unseres Weges. Jeder mit seinen Stärken und Schwächen. Sie haben auch Rechte nicht nur Pflichten, mein ich. Mehr Rechte als ne Schüssel Wasser, Futter und nen Kackplatz.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#10
Jetzt kann ich natürlich nur für mich sprechen: ich habe kein Problem, authentisch zu sein. Ich weiß genau, was ich möchte oder eben nicht und kann das auch so rüberbringen, dass
a. der Hund versteht, was ich will und
b. er auch weiß, dass ich es genau so meine.
Ich muss nicht darüber nachdenken, ob das, was ich gemacht habe wirklich richtig war, ob ich zu streng war, vlt hätte "netter" sein können oder eben doch strenger?
Der Hund spürt diese Unsicherheit genau und zieht seine eigenen Schlüsse.

Viel schwieriger für mich sind da die Emotionen.
Tief durchzuatmen und ruhig zu bleiben, wenn der Hund es ausreizt und solang piekst, bis man explodiert.

Die vielen Quellen, bei denen man sich informieren kann, sind Segen und Fluch zugleich.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#11
Seh die Leute weniger unfähig zu erziehen, eher eine gewisse Unkenntnis was denn ein gut erzogenen Hund ausmacht :) ehrlich ich dachte lange Sitz, Platz und Bleib, sei erzogen genug
Was einen gut erzogenen Hund ausmacht, sieht wahrscheinlich jeder anders. Kommt ja auch immer darauf an, was einem wichtig ist.
Ich kenne Hundehalter, die es nicht stört, wenn der Hund z. B. auf den Tisch geht und Essen klaut, die Schuhe versteckt bzw. zerkaut. Da sind andere Dinge, wie draussen unauffällig sein, wichtiger. Die macht der Hund perfekt, also ist er für die Menschen erzogen.
Da sag ich mir immer, ich möchte keinen Hund, der Essen stibitzt oder Schuhe zerstört, aber ich muss mit so einem Hund auch nicht leben. Und wenn es dem Besitzer nichts ausmacht, dann ist alles gut.
 
Dabei
28 Mrz 2021
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#13
Wie sieht denn ein gestresstes Hundegesicht aus? In solchen Videos sehe ich die Hunde immer mit dem Schwanz wackeln und den Hundehalter anschauen.

Es ist tatsächlich schwierig sich verlässliche Informationen zu besorgen. Früher ging man in die Bibliothek und hat das eine gute Buch ausgeliehen, welches eben da war. Jetzt gibt es Video Tutorials etc. pp.

Ich bin nun etwas verunsichert. Ich würde gern einen Hund haben, der eben nicht an der Leine zerrt und im Freigang (davon gibt es mehr als an der Leine bei uns) nicht jedem Hasen hinterherrennt und dann nicht wieder kommt. Viel wichtiger ist mir noch, und das vereint die beiden Sachen etwas, möchte ich den Hund dazu erziehen, dass er mich auf ausgewählten MTB Touren begleitet (ohne Leine). Da muss schon etwas Disziplin dahinter sein, sonst wird das nix.
 
Dabei
8 Jul 2017
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#14
Stressgesicht Hund lässt sich googeln, gibts Trainer die das auch auf ihren Seiten haben, sofern es für sie in der Ausbildung eine Rolle spielt. Sehe ich viel weiß in den Augen, zurückgekniffene Ohren und ne Maulspalte bis fast zu den Ohren. Dann sagt das was aus....
Derzeit flattert bei mir zumindest auf fb von einer Trainerin ( Werbung) öfters mal solche Hunde.Schaue es mir an, weil unsere Ortsansässige Trainerin , diese Filme tasgdrauf auf ihre Seite mir ihrem Hund nachmacht. Als ihre Ideen ausgibt....

Für mich macht das ein guter Trainer eben aus, dass er/ sie ihre Hh darauf aufmerksam macht. Der HH lernt, dass es seinem Hund nicht mehr gut geht. Meine leider schlecht erreichbare Trainerin, sagte bei unserm ersten Treffen, soll es für den HH gut sein, oder auch für den Hund? Nein sie hat keine Leckerlietasche :)

Für mich macht es das eben aus, im Training fein zu arbeiten, das nötige einwirken, aber Maßnahmen die eben der entsprechende Hund nicht braucht wegzulassen. Ein guter Trainer kann das ...
Bin selber auch schwer am dazulernen, weil ich eben ( bei diesem Hund) nur dauerhaft Abbruch gelernt habe, nein ich möchte auch nicht, dass Hund hinter Hasen her ist, Wobei ich immer der Meinung bin 100 Prozent, wer hat das? Wie wurde da mit dem Hund gearbeitet? Alles Dinge die mich interessieren.

Mein erster Trainer vor 4 Jahren, hat mit viel wumms mit dem Hund gearbeitet. Die Ohren in entspannte Haltung wurde danach hingeclickert, da war er mega stolz drauf. Der zweite Trainer warf nur Leine wenn der Hund eben nicht z.B. im „bei blieb . Dafür muss ich keine 100 Euro pro Stunde bezahlen.

Mein Hund hat gelernt , dass er nicht weglaufen darf nach dem Ableinen. Der guckt mich auch solange hübsch lächelnd an ... bis er eben gehen darf. Sehe Es eher als betteln, auch das wäre ein Punkt der mich interessiert. Was ist den Halter anschauen, was ist schon manipulieren. Alles spannend :))
 
Dabei
21 Feb 2011
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#15
Die Videos zeigen wahrscheinlich das "sportliche" Fußlaufen. Lockere Leine, ein Hund, der den Menschen anschaut.
Die wedelnden Ruten kommen da wohl eher durch die Erwartungshaltung. Dieses Fußlaufen ist nichts anderes als ein Trick und Tricks baut man mit Belohnung auf. Der Hund hat gelernt, dass es dafür Kekse gibt, daher Erwartungshaltung.

Das Fußlaufen im Alltag ist ein ganz anderes.
1. ist es unpraktisch, wenn der Hund einen die ganze Zeit anglotzt und auch alles andere als gesund.
2. sollte das eine Orientierung am Menschen sein. Der Hund meist entspannt, mit hängender Rute und mental bei seinem Menschen.
Anfangs an der Leine und erst, wenn es da wirklich gut klappt, im Freilauf.
Ist der Hund am Menschen orientiert, kann man sich auch an den Sport wagen.

Freilauf würde ich erstmal ganz streichen, bis der Hund vernünftig an der Leine laufen kann.

Es gibt Kurse für Reitbegleithunde. Vlt gibt es so etwas Ähnliches auch fürs Mitlaufen am Fahrrad.
 
Dabei
28 Mrz 2021
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#16
Wie trainiert man denn dann das Fusslaufen, wenn es keine Leckerlis dafür gibt?

Für das Rad gibt es das nicht soweit ich weiß. Es wird aber empfohlen, den Hund von Anfang an an das Rad und dessen Geräusche zu gewöhnen.

Vorher soll er beim Joggen nebenher laufen. Wenn das ohne Leine sehr gut klappt, neben dem Rad.

Ich habe vor ihn so zu trainieren, dass er sowohl vor mir, als auch hinter mir läuft. Je nach Trail und Gelände. Er kann auch etwas weiter vom Rad wegbleiben, solange er mich wieder findet. Da werde ich viel Verstecken üben.
 
Dabei
3 Apr 2015
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#17
Das Hauptproblem ist immer hausgemacht und fängt meines Erachtens bereits bei der meist völlig übertriebenen Recherche im Internet an.
Da wird sich tagelang durch Rassebeschreibungen, Beschäftigungsmaßnahmen, mögliche Charakteristika, Erziehungspraktiken usw gewühlt.
(Nicht in den falschen Hals kriegen, natürlich soll man sich seine Gedanken machen, und damit meine ich auch genau SEINE EIGENEN!)

Hunde werden nicht erst seit Youtube, Facebook, Foren und dem ganzen anderen Zeugs gehalten.

Für die meisten Leute scheint der Hund oft eine "Ergänzung" im Leben zu sein. A la : Mein Haus, meine Familie, mein Job etc.
Das Erste was dann gemacht wird, ist erstmal "googlen" oder sich Videos reinziehen, wo man direkt noch 2/3 Werbung eingeipmft bekommt.
Das gilt nicht nur für die Haltung oder Erziehung eines Hundes. Keine Ahnung warum sich so viele diesem zwanghaften Vergleichswahn unterwerfen, anstatt sich mal wirklich über das eigene Ego bewusst zu werden.

Für die Erziehung eines jungen Hundes genügen zu 100% die Lektüre von 2-3 guten Büchern.

Wer wirklich mit seinen Hund ab dem Welpenalter bewusst zusammenlebt, wird schnell dessen Charakter und Persönlichkeit erkennen.
Man beginnt zu verstehen, wie der eigene Hund tickt, worauf er Bock hat, wie man seine Stimmung lesen kann.
Wichtig: Umgekehrt gilt das auch!! Der Hund lernt Dich zu lesen. Allerdings sollte man ihm auch die faire Chance dazu geben und nicht durch Einflüsse von Aussen die eigene Person verstellen oder gar verstümmeln.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#19
Wie trainiert man denn dann das Fusslaufen, wenn es keine Leckerlis dafür gibt?
Da würde ich zu einem Trainer gehen. Das sollte auf euch als Team passen. Meist ist es mehr Training für den Menschen, als für den Hund. Deshalb ist es wichtig, dass euch jemand dabei sieht.

Mir hat es sehr geholfen, den Hund erstmal nicht in den Freilauf zu lassen, weil er da nur sein eigenes Ding gemacht hat. Ich war für ihn eher nicht vorhanden. Verstecken hat nichts genützt, eben weil er so mit sich und seiner Umwelt beschäftigt war und mich nicht im Kopf hatte.
Das nächste war, erstmal eine gewisse Struktur reinzubringen.
Ich habe anfangs mit Halsband und Geschirr gearbeitet. Dazu eine verstellbare Leine. Am Halsband Leine kurz, am Geschirr lang.
Am Halsband wird vernünftig neben mir hergelaufen, am Geschirr durfte er, moderat, ziehen. D. h. ich habe mich nicht rumziehen lassen. Wenn er irgendwohin wollte und die Leine hat nicht gereicht, Pech gehabt.
Wir sind Gassi geschlendert (ich habe zwei Aussies, da ist die Dynamik nochmal eine ganz andere). Je eiliger es der Hund hatte, umso langsamer wurde ich. Kam er zu weit vor, bin ich stehen geblieben, habe mit der anderen Hand in die Leine gegriffen und ihn wieder neben mich gestellt. Kein Wort gesagt, kein Blickkontakt. Dann sind wir langsam weitergegangen. Da braucht man etwas Ausdauer ;)
Und dabei kommen wieder die Emotionen ins Spiel: wenn der Hund sehr „beratungsresistent“ war, bin ich auch mal längere Zeit an einem Fleck stehen geblieben, habe Wolken oder Vögel gezählt :emoji_zzz::emoji_sweat_smile:. Damit ich runterkomme ;)
Klingt jetzt aufwendig und anstrengend, und das ist es auch. Trotzdem gibt es ein ABER. Das hat sehr viel Ruhe reingebracht, der Hund muss sich sehr konzentrieren, dem reichen da 15 - 20 Minuten Gassi. Es braucht keine langen Strecken.
Irgendwann fing er an, mich anzuschauen, und das war der Moment für ein Lob mit ruhiger Stimme, dunkle Vokale wie guuuut, suuuuper, um ihn nicht wieder aufzupuschen. Da passt dann auch ein Leckerli. Ich bleibe dafür z. B. immer stehen.

Für den Anfang reicht es, wenn der Hund ein paar Meter vernünftig neben einem her läuft, denn er muss erst lernen, sich über eine längere Zeit zu konzentrieren. Nach den paar Metern kann man ihn absitzen lassen, Leine verlängern, ans Geschirr machen und der Hund kann sich lösen, schnuppern usw.
Erst, wenn das an der Leine richtig klappt, kommt der Freilauf. Und da muss es genauso funktionieren.
Wenn sich der Hund wirklich gut an seinem Menschen orientiert, sollte das Mitlaufen am Fahrrad kein grosses Problem mehr sein.
 

FrauRossi

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Dabei
26 Mai 2015
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#20
@niconj dass was Gudi meint und du Fußlaufen ohne Kekse nennst, ist eher Orientierung am Menschen und das ist ziemlich komplex und hier nur schwer in wenigen Worten zu beschreiben, weil es da nicht allein darum geht dass der Hund an meiner Seite bleibt wenn ich das möchte. Damit der Hund das macht muss ich quasi in allen Bereichen dem Hund zu verstehen geben wo Grenzen sind, wann Spiel und Spaß und Ausgelassenheit angebracht sind und wann nicht. Das ist quasi mehr Beziehungsarbeit und das was wir dann Erziehung nennen stellt sich dadurch ein.

Ich hab zwei Hunde wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Mit der einen war es unglaublich viel harte Arbeit bis sie akzeptiert hat dass mein Wort zählt. Die ersten drei Jahre waren sehr anstrengend. Bis sie 4 - 5 war „haben wir immer mal wieder Diskutiert“ jetzt mit 6 macht sie einfach was ich sage und wir diskutieren kaum noch :p.
Hund zwei ist ganz anders für die war ich von Anfang an „ihr Beschützer“ ein Hündchen wie aus einem Disney Film. Lieb und süß. Die hat nie in Frage gestellt dass meine Entscheidungen die „besseren@ sind. Dem entsprecht kam mir mit ihr alles irre leicht vor. Selbst ihre pubertären Anwandlungen, wenn sie denn mal testet ob ich es ernst meine, sind eher lustig und süß und ganz schnell akzeptiert sie was ich möchte. Hund 1 hatte da sehr viel mehr Meinung und hat diese auch mit den Zähnen durchzusetzen versucht. Ohne erfahrenen Trainer hätte ich das wohl nicht geschafft.

Soll heißen es kann garkein Buch geben dass einen mit allen Ratschlägen versorgt, Weile jeder Hund anders ist. Für die Basics (und auch wenn man weitere Hilfe benötigt) kann ich immer nur einen guten Hundetrainer empfehlen (Einzeltrainings sind ja wieder erlaubt

Zwei gute Bücher die das behandeln, allerdings aus erzählerischer Sicht, nicht als Schritt für Schritt Anleitung sind: „Hunde brauchen klare Grenzen“ und „Hoffnung auf Freundschaft“

Wenn die Grundlagen stimmen musst du dir auch über Radtouren keine Gedanken machen , der Hund wird sich an dir orientieren :)
 
Dabei
8 Jul 2017
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#21
Finde schon, dass ein gewisser Umfang an Recherchen nötig sind. Zur Rasse ja und auch zu den verschiedenen Möglichkeiten der Ausbildung.
Habe ein paar Ansätze im Training gesehen, nicht alle möchte ich praktisch umsetzen. Der Weg muss nicht nur zum Hund und seinem Wesen passen sondern auch zum Halter. Was nützt es wenn mir der HT Trainer zeigt wie man forsch an einen Hund geht, man selber aber bei Jedem tun bedenken hat. Da passt dann eher ein HT der mit Leckerlie lockt, da fühlen sich die HH wohler . Sie sind authentisch in jedem Tun. Womöglich klappt’s dann auch besser....

aber irgendwann muss auch gut sein mit Recherche, dass stimmt schon.
 
Dabei
21 Feb 2011
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#24
Diesen Abschnitt habe ich gerade in Silke Löfflers Buch durch. Klingt ähnlich.
Niemand kann das Rad neu erfinden ;)
Jeder, der sich mit diesen Rassen auskennt, macht ähnliche Aussagen, weil es einfach zutrifft.

Fördern und fordern, ja, unbedingt, aber nicht bis zur totalen Erschöpfung. Leider machen viele Menschen genau das.....beim Hund und bei sich selbst.
Und definitiv muss man kein schlechtes Gewissen haben, wenn es Tage gibt, an denen man selbst keine Lust auf Action hat, oder was anderes zu tun hat. Dem Hund macht das nichts, ganz im Gegenteil, der chillt auch gerne mit uns auf dem Sofa :)
 
Dabei
22 Apr 2021
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#25
Finde schon, dass ein gewisser Umfang an Recherchen nötig sind. Zur Rasse ja und auch zu den verschiedenen Möglichkeiten der Ausbildung.
Habe ein paar Ansätze im Training gesehen, nicht alle möchte ich praktisch umsetzen. Der Weg muss nicht nur zum Hund und seinem Wesen passen sondern auch zum Halter. Was nützt es wenn mir der HT Trainer zeigt wie man forsch an einen Hund geht, man selber aber bei Jedem tun bedenken hat. Da passt dann eher ein HT der mit Leckerlie lockt, da fühlen sich die HH wohler . Sie sind authentisch in jedem Tun. Womöglich klappt’s dann auch besser....
Das sehe ich genauso! Natürlich gibt es viele verschiedene Herangehensweisen, das ist ja nicht nur beim Halten von Hunden so.
Wir als Hundehalter sind genauso verschieden wie unsere Hunde, daher denke ich, dass auch das Training bzw. die Erziehungsart auf jeden Hundehalter und Hund angepasst werden.
Das fördert doch auch einfach die Harmonie zwischen einander, wenn sich Halter und auch Hund beim Training wohl fühlen. :emoji_innocent:
 
Dabei
8 Jul 2017
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#26
Niemand kann das Rad neu erfinden ;)
Jeder, der sich mit diesen Rassen auskennt, macht ähnliche Aussagen.
Keiner wird das Rad neu erfinden, trotzdem müssen noch mehr Bücher her :) weils noch nicht JEDER gesagt hat. Am besten so schwammig geschrieben, dass es der Phantasie des HH bleibt wie umfassend es der Autor denn jetzt auch genau meint.
Nein der Aussie muss keine 6 Stunden täglich neben dem Rad herrennen um ausgelastet zu sein ... was genau sagt dies dem Hundeanfänger? Nur so als Beispiel.
Jeder der nicht die Meinung 100 anderer braucht, machts für sich richtig und für den Hund.

So Schluss mit chillen, das Viehzeugs ruft :)
 

Fritz

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29 Mrz 2018
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#27
Wie trainiert man denn dann das Fusslaufen, wenn es keine Leckerlis dafür gibt?

Für das Rad gibt es das nicht soweit ich weiß. Es wird aber empfohlen, den Hund von Anfang an an das Rad und dessen Geräusche zu gewöhnen.

Vorher soll er beim Joggen nebenher laufen. Wenn das ohne Leine sehr gut klappt, neben dem Rad.

Ich habe vor ihn so zu trainieren, dass er sowohl vor mir, als auch hinter mir läuft. Je nach Trail und Gelände. Er kann auch etwas weiter vom Rad wegbleiben, solange er mich wieder findet. Da werde ich viel Verstecken üben.
Hallo,
warum sollte man auch ohne Leckerlis trainierten , wenn es als Belohnung und Lockmittel gut funktioniert ?
Hunde lassen sich mit der Hilfe eines Leckerlis leicht in eine gewünschte Position bringen
und gleichzeitig kann auch damit positiv bestätigt werden .

Bei -Fuß -laufen , lässt sich gut trainieren , wenn man den Hund mit einem Leckerli an seine Seite lockt
und dieses so gehalten wird , dass der Hund auf der gewünschten Höhe mitlaufen will .
dabei wird der Hund auch gleichzeitig auf das Kommandowort konditioniert .
Bei vielen Wiederholungen , mit immer größer werdenden Distanzen , bei denen der Hund bei Fuß läuft ,
lernt er schnell auch das dabei gesagte Kommando .

Wenn Hunde leinenführig sind , ist es nach meiner Erfahrung nicht sehr problematisch , ihn auch am Fahrrad laufen zu lassen .
Mit ein bisschen Übung und einer vorherigen Gewöhnung an das Fahrrad , kann man danit zu Fuß vorsichtig beginnen .
Erst möglichst auf ruhigen und verkehrsarmen Feldwegen , kann man beginnen den der Hund am Rad laufen zu lassen .
Die Leine sollte anfangs nicht zu lang sein , um zu verhindern , dass der Hund nicht vor das Rad laufen kann , oder sonst ausbricht .
Von irgendwelchen Befestigungen für den Hund am Fahrrad , halte ich , zumindest am Anfang nichts .
.Ich finde , damit kann man weniger auf den Hund einwirken , oder man kann die Leine auch zur Not nicht loslassen .
Gut ist , wenn der Hund am Fahrrad einige Kommandos beherrscht , schneller , oder langsamer läuft und auch stehen bleibt .
Auf ein Leckerli , kann man allerdings beim Fahrradfahren verzichten , diese Übung ist vor allem eine Gewöhnung
und eine Sicherheit , die Mensch und Hund gemeinsam erlernen können .
 
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19 Jan 2017
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#28
Hallo,
warum sollte man auch ohne Leckerlis trainierten , wenn es als Belohnung und Lockmittel gut funktioniert ?
Hunde lassen sich mit der Hilfe eines Leckerlis leicht in eine gewünschte Position bringen
und gleichzeitig kann auch damit positiv bestätigt werden .
Hallo Fritz,

kommt auf den Hund an.
Bei uns ist es zum Beispiel so gewesen, dass wir unseren zweiten Aussie fast ohne Leckerchen ausgebildet haben.
War für uns eine große Umstellung, da wir unseren ersten Aussie auch ganz klassisch, wie von Dir oben beschrieben, belohnt haben.
Was auch überhaupt kein Problem war. Da unser erster Aussie trotz der Leckereien noch mit Kopf und Körper bei der Sache war.

Unser zweiter Aussie war von Natur aus als Welpe und Junghund extrem Futterfixiert. Kaum sah er ein Leckerchen, war der Kopf abgeschaltet
und er bekam überhaupt nicht mehr mit, was er tat und worum es eigentlich im Training ging. Sogar seine Umwelt hat er komplett ausgeschaltet.
Gleichzeitig ist er ein sehr unsicherer Hund gewesen, der aber sehr feinfühlig die Körpersprache und Mimik von Menschen wahrnahm und entsprechend reagierte. Menschen die ihn anstarrten und frontal auf ihn zukammen verbellte er. Logisch in Hundesprache bedeutete es ja auch nichts Gutes. ;) Ich hätte mir seine starke Fixierung auf Futter jetzt zu nutzen machen können und ihn einfach ablenken können... hätte ihm und mir aber nichts gebracht. Er hätte nichts gelernt.Da er die Begegnung nicht mitbekommen hätte.
Ich wollte, dass er im Training seine Umwelt wahrnimmt, lernt und entsprechend die Verbindungen und Zusammenhänge
zu allem erstellt. War eine Herausforderung und Umstellung. Hat aber Spaß gemacht neuen Wege kennenzulernen und zugehen. :)

Ach, da fällt mir noch ein Beispiel ein.
Wir arbeiten mit unseren Aussies im Apportierbereich. Da verhielt es sich ähnlich.
Ich musste beim zweiten Aussie eine komplett andere Trainingsmethode für uns finden.
Mit Futter hat er nichts gelernt. Einfach nichts. Er schaltete sein komplettes Körpergefühl ab.
Er merkte nicht, wo er saß und wie er saß. Was er machte und vor allem wie er es machte...
Nur die Leckerchen waren für ihn wichtig. Alles andere wurde ausgeblendet.

Das "Fuß laufen" mussten wir entsprechend auch ohne Leckerei erlernen.
Da er nicht mitbekam, dass er in der gewünschten Position stand, was er tat und warum er es machte.
Er erstellte keine Verknüpfung mit seinem Verhalten und der Leckereien als Belohnung/ Verstärker.
Du konntest nach einer Woche Training das Kommando sagen und es regte sich nichts in ihm.
Er schaute dich nach dem Motto an: hä? Was will sie mir jetzt sagen?
 
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Fritz

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29 Mrz 2018
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#29
Hallo Farbkraft ,
schön, wenn für Dich eine andere Trainingsmethode zum Ziel führen konnte ,
aber nun bin ich neugierig geworden .
Vielleicht kannst Du uns auch verraten, welche Möglichkeiten und Wege Du nun gefunden hast
und wie genau Du Deinen Hunden nur mit Mimik und Gestik beibringen konntest, auf die notwendigen Kommandos, zuverlässig zu reagieren ?

Wie z.B. , haben deine Hunde bei-Fuß -laufen gelernt und wie gut gelingt dieses auf Dein Kommando, heute bei Ablenkung im Altag ??
 
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Dabei
19 Jan 2017
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#30
Hallo Fritz,

alles haarklein zu erklären würde das Forum sprengen. ;)
Aber ich kann gerne kurze Beispiele und Tipps nennen, wie wir es gemacht haben.

Für uns war ein großer Schritt zu lernen, dass sich unsere Fellnasen auch über andere Dinge als Belohnungen/Verstärker freuen.
Es muss nicht immer Futter sein. Ich denke sich von dem Gedanken "Leckerchen geben" zu lösen und ihn dann auch in der Praxis umzusetzen
ist mit das Schwierigste. Die Hand verschwindet doch schnell in der berühmten Jackentasche. :p
Deshalb vielleicht einfach mal an eine ruhigen Ort fahren und Leckerchen bewusst zu Hause lassen.
Und dann die eigene Stimme und Körpersprache ausprobieren.
Wieder vertrauen in sich fassen, dass es auch ohne Futter funktionieren kann.

Sich wieder bewusst werden, dass man mit der Stimme und der Körpersprache doch zwei extrem starke Mittel besitzt um mit seinen Hunden zu kommunizieren. Wir haben dabei selbst gemerkt, dass die Bindung noch mal ein ganz anderes Level erreicht, als wenn man einfach nur ein Leckerchen in den Hund reinwirft, sondern sich wirklich mal richtig mit ihm über eine geschaffte Aufgabe freut.
Also wirklich Gefühle zeigen im Alltag und im Training. Nicht nur eine freundliche Stimme, die sagt "fein" oder "super".
Gerne lachen, grinsen und den Körper auch sprechen lassen. Vielen fällt es wirklich schwer Freude zu zulassen.
Ist eine Hürde aus sich rauszukommen. Gleiches gilt für Ärger und Missmut zeigen.
Es lohnt sich daran zu arbeiten.

Gut ist auch sich die Frage zu stellen, was findet mein Hund außer Leckerchen gut. Welche Vorlieben hat er.
Bei Puma war es ganz leicht: Kuscheln. Nichts geht bei ihm über Kuscheln und Körperkontakt.
Bei Knödel sind es zum Beispiel ganz andere Dinge: Alles was mit Hund sein dürfen zu tun hat. Sachen mit den Augen verfolgen, der Freilauf an sich. An Maulwurfshügeln horchen, gemeinsam Spielen oder einen seiner Lieblingstricks ausführen zu dürfen. Socken apportieren.

Ein schönes kurzes Beispiel ist der Rückruf. Dabei muss ich sagen, dass ich wirklich in Mini-Schritten meine Fellnasen ausbilde.
Und nichts verlange, was nicht zu 100% sitzt. Erst im Haus, dann im Garten, dann nahes Umfeld mit wenigen Reizen.
Ich staffel das immer weiter. Beim ersten Besuch in einem neuen Umfeld gebe ich ihnen zu Beginn immer die Chance
alle Reize wahrzunehemen. Beim zweiten Besuch verlange ich dann die ersten Dinge.
Mir half es auch mich von diesem Druck frei zumachen, dass Hunde etwas in einem gewissen Zeitraum erlernen müssen.
Ich persönlich fand die Hundeschule mit meinem zweiten Aussie dabei eher kontraproduktiv.
Rückblickend auch mit meinem ersten Aussie. Hunde lernen bis zum Lebensende.

Beim Rückruf war es so... dass klingt vielleicht komisch, oder befremdlich, aber ich habe mich gefreut, wenn Puma sich in meine
Richtung bewegte, oder mich ansah. Stimmlich und auch mit dem Körper. Zum Beispiel ging ich in die Hocke.
Das reichte schon in der Wohnung als Verstärker. Belohnung war das gemeinsame Kuscheln und Spielen auf dem Boden.
Dann streute ich das Kommando und seinen Namen mit ein.
Irgendwann ging es dann nach draußen. Erst mit 10m Leine. Als das passte, ohne Leine.
Dann war die Belohnung beim Rückruf nicht immer das Spiel, oder Kuscheln, sondern der Freilauf und Hund sein dürfen.

Richtig "Fuß laufen" in dem Sinne habe ich nur Knödel beigebracht, verlange ich aber nicht mehr.
Puma habe ich es nicht mehr beigebracht.
Finde ich aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr richtig und passend für uns.
Mir reicht ein lockeres an der Leine gehen.
Auch in Mini-Schritten beigebracht.
Ich belohne zum Beispiel schon Verhalten was die Fellnasen von sich aus zeigen.
In der Wohnung angefangen. Lief Puma neben mir her habe ich ihn mit der Stimme und Mimik einfach schon einmal gelobt.
Aufmersamkeit war sofort von ihm da, nach dem Motto: Oh, sie ist freundlich und gut gelaunt.
Dann irgendwann das Kommando eingestreut. Bei uns heißt "locker nebenher laufen": kurz.
Ein paar Schritte und dann wieder mit ihm gekuschelt/gespielt. Nach und nach Zeitfenster vergrößert und von der Wohnung
in den Garten gewechselt.
Seperat habe ich ihm die kurze Leine kennenlernen lassen. Er durfte sie beschnüffeln. Ich habe ihn an- und abgeleint.
Bin aber nicht mit ihm kurz angeleint gelaufen. Das kam erst ganz zum Schluss.
Ich denke beim Fuß- und Leinentraining, machen viele den Fehler, zu schnell zu viel zu wollen.

Vieles mache ich ohne Futter. Aber es darf auch bei uns mal eine Leckerei geben. :)
Wenn dann immer erst ganz am Ende einer Trainingseinheit. Sonst ist die Konzentration futsch. ;)
 

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